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Wie berichtet, kann ich dank Gewächshaus erfreulich früh mit der Aussaat beginnen. Ein Problem teile ich allerdings nach wie vor mit den Fensterbankgärtnern dieser Welt: Die Qual der Wahl angesichts der immensen Sortenvielfalt. Wie soll ich bloß mit meiner Anbauplanung vorankommen, wenn ich schon bei der Tomatenauswahl vollkommen überfordert bin?!

Reife und unreife Cocktailtomaten an Trieb
akatz66 / Fotolia

In Katalogen und im Internet, im Gartencenter und auf Saatgutbörsen, überall buhlen die unterschiedlichsten Sorten um meine Aufmerksamkeit: Soll ich die teuren, aber kraut- und braunfäuleresistenten Hybridsorten nehmen, von denen der Hersteller nur wenige Korn herausrückt? Soll ich mich für die Geschmacksexplosionen versprechende, aber sensible alte Sorte von anno dazumal entscheiden? Oder auf eine unbekannte, aber attraktiv gestreifte Schönheit setzen, die mir eine Bekannte anpreist?

Praktischerweise verfügen die meisten Gärtner über einen großen Kreis an Gesinnungsgenossen, mit denen man Saatgut teilen und tauschen und dadurch letztlich die unterschiedlichsten Varianten testen kann – ein wesentlicher Reiz gerade des Gemüseanbaus, wie ich finde. Und eigentlich auch eine Notwendigkeit: Klar, kann und sollte man bekannte Erfahrungen mit Sorten berücksichtigen, insbesondere bei praktischen Aspekten wie zum Beispiel dem Platzbedarf oder der Widerstandsfähigkeit gegenüber typischen Krankheiten. Schließlich macht auch die wohlschmeckendste Sorte keinen Spaß, wenn sie Jahr für Jahr von Krankheiten dahingerafft wird. Andererseits lohnt es sich, eigene Erfahrungen zu sammeln, schließlich sind die Bedingungen in jedem Garten anders und gerade in puncto Geschmack gehen die Ansichten oft auseinander.

Diese Sorte sieht top aus, ist aber mehlig und taugt höchstens als Tomatensoße, jene ist optisch und geschmacklich so lala, trägt aber fantastisch – und hoppla, dieses Pflänzchen leidet wohl unter Persönlichkeitsspaltung, denn auch wenn das Etikett sie als Aubergine auszeichnet, das hier ist definitiv eine Paprika!

Mein Fazit: Es macht einfach Spaß, sich munter durch das ganze Sortiment zu testen, und insbesondere Saatgutbörsen halten manche Überraschung bereit. Tipp: Bei privaten Anbietern schwankt die Saatgutqualität in der Regel stärker als bei gewerblichen Saatgutproduzenten, deshalb säe ich in diesen Fällen vorsichtshalber die doppelte Menge aus.

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Kommentare (2)

Tomatenblätter haben weiße Flecken
Lutz Raffauf / 01.06.2016 / 14:18 Uhr

Die Blätter meiner Tomatenpflanzen haben weiße Flecken. Es sieht aus als wären sie an der Stelle verdorrt. Die neuen Blätter wachsen gesund nach. Was könnte das sein?

Sonnenbrand
Löwenzähnchen / 21.06.2016 / 10:42 Uhr

Lieber Herr Raffauf, das klingt, als hätten Ihre Tomaten einen Sonnenbrand bekommen - vielleicht sind sie kürzlich erst ins Freiland umgezogen? Was die UV-Strahlung betrifft, geht es den Tomaten wie den Menschen, sie müssen sich erst mal an die höhere Strahlungsdosis gewöhnen. Deshalb stellt man sie am besten zunächst für einige Tage an einen halbschattigen Platz und dann erst an den endgültigen, dann gerne vollsonnigen Standort. Möglich wäre auch, dass die Pflanzen zwar schon an den sonnigen Standort gewöhnt waren, aber Wassertropfen auf den Blättern das Licht wie kleine Linsen gebündelt und dadurch die Verbrennungen verursacht haben. Und schließlich können Verbrennungen auch die Folge von Spritz- oder Düngemitteln sein, die versehentlich auf den Blättern gelandet sind. Grundsätzlich sollten die Blätter von Tomaten möglichst immer trocken bleiben, um Pilzerkrankungen vorzubeugen, vor allem der Kraut- und Braunfäule. Optimal ist es, wenn Sie ein Gewächshaus nutzen können, oder die Möglichkeit haben, die Pflanzen im Kübel unter ein Vordach zu stellen. Im Freiland schützt ein selbstgebautes Tomatendach vor zu viel Nässe von oben - wer schon eines hat, konnte sich in dieser regenreichen Saison wirklich glücklich schätzen... Alles Gute für Sie und Ihre Tomatenpflanzen und weiterhin viel Spaß beim Gärtnern :-) !

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