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So schön der verspätete Sommer auch war, irgendwann ist es dann doch soweit und die berühmte Übergangsjacke wird aus dem Schrank geholt. Für Pflanzen gibt es ein solches Übergangsmäntelchen nicht, hier heißt es entweder oder – entweder gleich richtig winterfest machen oder noch warten.

Herbstlaub
Jürgen Fälchle / Fotolia.com

Kübelpflanzen sind grundsätzlich dankbar, wenn sie so lange wie möglich draußen bleiben dürfen, denn das Winterquartier, ob warm oder kalt, ist zwar das kleinere Übel im Vergleich zum Erfrieren, aber besonders beliebt ist es trotzdem nicht. Bei einer warmen Überwinterung machen den Pflanzen trockene Heizungsluft und Lichtmangel zu schaffen und erhöhen die Anfälligkeit für einen Schädlingsbefall; bei einer kühlen Überwinterung, vielleicht gar im dunklen Keller (sofern die Pflanzenart es verträgt) geraten sie mitunter in Vergessenheit und vertrocknen kläglich.

Am besten behält man also die Außentemperaturen genau im Blick und gestaltet den Aufenthalt im Haus so kurz wie möglich. Das ist gar nicht so schwer, denn viele Kübelpflanzen vertragen mehr Kälte, als man ihnen auf den ersten Blick zutrauen würde: Der Zylinderputzer (Callistemon) beispielsweise sieht mit seinen roten Blütenpuscheln ungemein exotisch aus, verträgt aber Frost bis zu -5°C, das gleiche gilt für Oleander (Nerium oleander), Schönmalve (Abutilon), Schmucklilien (Agapanthus) und Zitruspflanzen. Granatapfel (Punica granatum) und Olivenbäumchen (Olea europaea) dürfen sogar bis zu -10 °C im Freien bleiben. Wenngleich man darauf eingestellt sein sollte, schnell zu reagieren, wenn man sich bereits in diesem Temperaturbereich bewegt.

Ich bin beim Thema Einwintern und Winterschutz mit den Jahren immer entspannter geworden, was zugegeben auch an meinem Wohnort liegt. In der Großstadt ist es auch im Winter schlicht deutlich wärmer als im Umland und natürlich kann man sich auf dem Balkon wie im Garten zusätzlich ein besonders geschütztes Plätzchen suchen oder einrichten. Als sich mein Gärtnerdasein noch auf den Balkon beschränkte, stellte ich meine Pflanzen den Winter über grüppchenweise auf einer Styroporplatte an die Wärme abstrahlende Hauswand; die Außenposten der Gruppen erhielten zusätzlich eine mehrfache Schicht aus Sackleinen. Heute habe ich es noch leichter: Vom Zwerg-Pfirsich bis zur Schmucklilie besetzen die Kübelpflanzen die Stufen der Kellertreppe, denn durch die Lüftungsschlitze der Kellertür strömt aus dem Heizungskeller kontinuierlich warme Luft.

Schnee ist übrigens für die allermeisten Beet- und Kübelpflanzen überhaupt kein Problem, im Gegenteil, unter einer Schneedecke sind sie wesentlich besser vor Frostschäden geschützt. Die sogenannten Barfröste oder Kahlfröste, also Frosteinwirkung ohne Schnee, sind es, die ihnen wirklich Probleme bereiten können. Oder aber die Fürsorge manches Gärtners, der seine Schätze in bester Absicht von Kopf bis Fuß in Noppenfolie hüllt – keine gute Idee, insbesondere, wenn es sich um immergrüne Pflanzen handelt, denn unter der Folie sammelt sich Feuchtigkeit, die schnell zu Fäulnis führen kann. Also besser nur den Topf dick einmummeln und die oberirdischen Pflanzenteile lediglich mit Tannenreisig oder trockenem Herbstlaub bedecken.

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