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frisches Gemüse liegt auf einem Tisch mit einer Tafel auf der "aus der Region" steht
AdobeStock/M.Dörr&M.Frommherz

(BZfE) – Regionale Lebensmittel liegen im Trend. „Regional ist das neue Bio“ ist hier und dort sogar zu lesen. Vor allem bei frischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Fleisch, aber auch bei Eiern und Milchprodukten achten Konsumenten vermehrt auf die regionale Herkunft. Dabei ist es jedoch oft gar nicht einfach, „echte“ regionale Produkte zu finden. Zum Beispiel weil Kennzeichnungen fehlen oder zahlreiche verschiedene Regionalsiegel mehr verwirren als informieren. Damit Verbraucher den Durchblick behalten, wenn sie Lebensmittel aus der Region kaufen möchten, hat das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) umfassende Tipps und Informationen zum Thema zusammengestellt: http://www.bzfe.de/inhalt/regionale-lebensmittel-560.html

Dass der Einkauf von regionalen Lebensmitteln mit mehr Aufwand und Recherche verbunden sein kann, hat neben der Unsicherheit bei der Produktkennzeichnung noch andere Gründe: Zum einen reicht der Selbstversorgungsgrad vieler landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland längst nicht aus, um die Nachfrage aus heimischer Erzeugung zu decken. Zum anderen bestehen direkte Lieferbeziehungen zwischen Landwirten und dem Lebensmitteleinzelhandel – anders als bei Bio-Produkten – noch relativ selten. Wer weiß, wo man regionale Produkte im Supermarkt, Discounter oder Bioladen suchen muss und ob die Angaben auf den Verpackungen halten, was sie versprechen, ist auf jeden Fall schon einen Schritt weiter.

Über den Lebensmitteleinzelhandel hinaus gibt es jedoch eine Vielzahl an Alternativen für den regionalen Einkauf: Bei Hofläden und Abokisten, in Marktschwärmereien oder auf dem Wochenmarkt beispielsweise zählen der direkte Kontakt zu den Erzeugern und das Vertrauen der Verbraucher mehr als Regionalsiegel. Bei der Solidarischen Landwirtschaft, in Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften oder Foodcoops, bei Ernährungsräten oder Urban-Gardening-Projekten können Engagierte selbst mit anpacken, um ihre Versorgung mit regionalen Erzeugnissen zu sichern. Dass das im hektischen Alltag nicht jeder leisten kann oder will, ist klar. Wer aber so häufig wie möglich zu Lebensmitteln aus der eigenen Region greift, leistet einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der heimischen Landwirtschaft und damit Kulturlandschaft und für den sparsameren und gerechteren Umgang mit den natürlichen Ressourcen.

Wie aktuell das Thema der regionalen Landwirtschaft und Vermarktung ist, zeigt auch eine Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des demnächst erscheinenden Ernährungsreports: Mehr als jede dritte befragte Person (39 Prozent) misst der heimischen Landwirtschaft in der derzeitigen Situation mehr Bedeutung zu als vor der Corona-Krise. Das trifft besonders für Jugendliche und junge Erwachsene zu (47 Prozent). Und der Bundesverband der Regionalbewegung e. V., Marktschwärmer Deutschland, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V., das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e. V. und das Netzwerk der Ernährungsräte plädieren anlässlich der Krise gemeinsam für eine Regionalisierung in der Ernährungswirtschaft.

Melanie Kirk-Mechtel, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

http://www.bzfe.de/inhalt/regionale-lebensmittel-560.html

https://www.bmel.de/Pressemitteilungen/DE/2020/074-regionale-erzeugnisse.html

https://www.ble-medienservice.de/7141/landinform-magazin-perspektiven-fuer-regionale-vermarktung

https://www.ble-medienservice.de/7121/landinform-spezial-7-gemeinschaftlich-getragene-landwirtschaft

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