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In einem Gespräch mit einer schwangeren Bekannten ging es neulich um das Thema Toxoplasmose und in diesem Zusammenhang ums Gärtnern mit Handschuhen. Das hatte ich mir damals nämlich vorsichtshalber angewöhnt – und festgestellt, dass ich sie aus praktischen Gründen schon viel früher hätte benutzen sollen.

Person mit Handschuhen pflanzt Rote Bete
zlicovec | stock.adobe.com

Gärtnern mit Handschuhen – nur für Weicheier?

Warum ich so lange auf Handschuhe verzichtet habe, ist simpel. Zum einen war ich der Ansicht, ohne Handschuhe kein richtiges Gefühl für die Pflanzen zu haben. Zum anderen, und das war ehrlich gesagt der Hauptgrund, hätte ich dann das Gefühl gehabt, ein Weichei zu sein. Zum Gärtnern gehört der direkte Kontakt mit der Erde, Schluss, Aus, Basta!

Joooaa, kann man so sehen, muss man aber nicht.

Offen gesagt: Ich liebe Pflanzen, aber ich habe es schon immer gehasst, direkt in der Erde zu wühlen. Okay, das erste Eintauchen in frische Erde fühlt sich richtig gut an – aber dann geht es rapide abwärts. Die anhaftende Erde trocknet erst an und dann komplett aus und meine Hände mit. Der Schmutz sitzt hartnäckig unter den Fingernägeln und lässt sich auch durch ausgiebiges Schrubben nie komplett entfernen. Die eine oder andere Nagelbettentzündung gibt’s gratis dazu.

Genaugenommen war meine Schwangerschaft also ein willkommener Anlass, um endlich mal die Sache mit den Gartenhandschuhen auszuprobieren. Und siehe da: Es geht! Ja, natürlich hat man mit Handschuhen nicht dasselbe Feingefühl wie ohne und für Aussaaten oder zum Hochbinden von Trieben ziehe ich die Handschuhe aus.
Aber bei allen anderen Arbeiten hatte ich mich blitzschnell an das neue Handling gewöhnt, und dann überwogen klar die Vorteile.

Handschuh erleichtern das Blitz-Gärtnern

Gärtnern soll ja entschleunigen. Das stimmt auch. Eigentlich. Bei uns hat sich die Entschleunigung seit der Geburt unserer Tochter allerdings deutlich beschleunigt. Während vorher drei, vier Stunden gemütliches Gärtnern am Stück nichts besonderes waren, vollzieht sich heute das meiste in einer Mischung aus morgendlichen 10-Minuten-Einheiten und seltenen und darum umso heftigeren Hau-Ruck-Aktionen, die mir jeden Muskel einzeln in Erinnerung rufen.

Wobei die 10-Minuten-Einheiten genaugenommen viel wertvoller sind, so sie denn halbwegs regelmäßig stattfinden. Denn dadurch kommt Unkraut eben doch noch schnell weg, ehe es sich versamt, die Tomaten werden gerade noch zur richtigen Zeit ausgesät und die Kohlrabi-Jungpflanzen kommen in den Boden, ehe sie in ihren kleinen Töpfchen schon erste Symptome von Nährstoffmangel zeigen.

Was das alles mit den Handschuhen zu tun hat? Naja, wenn man fürs anschließende Händeschrubben gefühlt halb so lang braucht wie für die eigentliche Gartenarbeit, verzichtet man unter Zeitdruck dann doch eher darauf.

So aber liegen die Handschuhe griffbereit direkt neben der Gewächshaustür und der morgendliche Gartenrundgang mit schnell mal hier und da was machen gehört an den meisten Tagen zum festen Programm zwischen Kita und Schreibtisch. Für mich ein schöner Start in den Tag und genau das Quäntchen regelmäßiger Einsatz, das die gelegentlichen Hau-Ruck-Aktionen deutlich abmildert.

Also, bloß keine Angst vor Gärtner-Tabus, es muss für euch passen, nicht für die anderen :-).

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