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Nach dem Besuch auf dem Selbstpflückfeld habe ich mich gefragt, ob wir unseren Kindern mit unseren Erdbeerpflanzen eigentlich eine Freude bereiten, oder sie quälen. Denn mal im Ernst, mit unseren zwei Reihen kommen wir über das Nasch-Stadium bislang nicht hinaus, es hat mehr was von Ostereiersuche: Jede einzelne Frucht wird euphorisch begrüßt und man muss bisweilen sehr strategisch vorgehen, um Tränen über vermeintliche Ungleichbehandlungen vorzubeugen.

Nichtsdestotrotz lieben unsere Kinder „ihre“ Erdbeeren und auch gegenüber Besuchern wird immer betont, dass die aus unserem eigenen Garten stammen.

Und schließlich muss es ja nicht bei zwei Reihen bleiben! Deshalb, und weil es den Kindern einfach einen Mordsspaß macht, werden wir am Wochenende Erdbeerableger topfen.

In Kasten eingepflanzte Erdbeerableger sind noch mit der Mutterpflanze im Nachbarkübel verbunden
tilody16 / stock.adobe.com

Erdbeeren machen einem das Vermehren ja wirklich denkbar leicht, denn sie bilden Ableger. Diese Mini-Pflänzchen sind genetisch mit der Mutterpflanze identisch und mit ihr über eine „grüne Nabelschnur“ verbunden. Irgendwann wurzeln sie ein und der Verbindungstrieb trocknet ein – voilà, aus einer Erdbeere mach zwei. Beziehungsweise viele, denn üblicherweise produzieren die Pflanzen gleich ganze Girlanden von Ablegern. Sinnvollerweise steuert man das ganze ein wenig.

Gezielt auswählen

Vermehrt werden vorzugsweise die ertragsstarken Pflanzen und zwar nach der Ernte. Daher genau im Blick behalten, oder mit einem Stöckchen markieren, welche Pflanzen besonders reich tragen.

Von dieser Pflanze nehmen wir wiederum nicht etwa alle Ableger, sondern jeweils denjenigen an der Ablegergirlande, welcher der Mutterpflanze am nächsten ist. (Dieser ist nämlich für gewöhnlich am besten entwickelt.) Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Man kappt den Trieb mit den Ablegern nah an der Mutterpflanze, trennt das gewünschte Pflänzchen ab und setzt es in ein separates Töpfchen mit Gartenerde. Dann gießt man ordentlich an und lässt die Erde möglichst nicht austrocknen, bis die Pflanze bewurzelt ist (zu erkennen an den Wurzelspitzen, die aus dem Wasserabzugsloch hervorgucken).

2. Man trennt nur die nicht zu verwendenden Pflänzchen ab, die Verbindung zwischen dem gewünschten Ableger und der Mutterpflanze bleibt aber bestehen. Neben der Mutterpflanze kommt nun ein Tontopf in den Boden und dort hinein wird der Ableger getopft. Dadurch wird das Mini-Pflänzchen über die Mutterpflanze weiterversorgt und die Erde im versenkten Topf trocknet nicht so rasch aus. Im August kommen die bewurzelten Pflanzen dann an ihren Bestimmungsort. (Auf dem Balkon geht’s natürlich auch, wie auf dem Foto zu sehen ist.)

Was tun mit dem Rest?

Die nicht verwendeten Ableger kommen zur Erdbeer-Topf-Aktion in den Kindergarten oder auf den Kompost. So ein getopfter Ableger ist auch ein hübsches Mitbringsel oder ein von den Kindern selbstgemachtes Geschenk für Großeltern & Co.

Wer es verpasst hat, gezielt Ableger auszuwählen, kann natürlich auch im August einige schon eingewurzelte Pflanzen aus dem dann vermutlich dichten Ablegerdschungel aus- und am Bestimmungsort wieder eingraben. Diese sind vielleicht weniger leistungsstark, aber besser als gar nix :-).

Entweder, ihr ersetzt diese Pflanzen dann nach der nächsten Ernte durch diesmal gezielt genommene Ableger. Oder ihr wartet noch zwei Jahre, denn nach drei Ertragsjahren sollte man ohnehin alle Erdbeerpflanzen durch neue ersetzen.

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