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Im Mittelpunkt der klientenzentrierten Gesprächsführung steht die Beziehung zwischen Klient und Berater. Der Ratsuchende kann Lösungen für sein Problem erarbeiten. Der Berater hilft ihm dabei.

Frau hält sich Hand ans Ohr
Fotolia.com/Vladimir Voronin

Ernährungsberatung ist ein komplexes Geschehen, für das die Ernährungsberatungsfachkraft entsprechende Kompetenzen aufweisen muss. Basis für den Kommunikationsprozess ist das Konzept der klientenzentrierten Gesprächsführung, das von dem amerikanischen Psychologen Carl R. Rogers in den 1950er Jahren für die Anwendung in der Psychotherapie entwickelt wurde. Der Ansatz wird auch als nicht-direktive oder personenzentrierte Gesprächsführung bezeichnet.

Grundlage ist ein humanistisches Menschenbild. Rogers ging davon aus, dass jeder Ratsuchende prinzipiell in der Lage ist, seine persönliche Situation zu analysieren und Lösungen für seine Probleme zu erarbeiten. Die Beratungsfachkraft unterstützt ihn dabei.

Im Mittelpunkt der klientenzentrierten Gesprächsführung steht die Beziehung zwischen dem Klienten und dem Berater. Laut Rogers besteht eine wirksame Beratung aus einer eindeutig strukturierten Beziehung, die es dem Klienten ermöglicht, zu einem neuen Verständnis seiner selbst zu gelangen, das ihn dazu befähigt, positive Schritte zu unternehmen.

Das Verhalten der Beratungsfachkraft ist durch drei Merkmale gekennzeichnet:

  • Echtheit oder Kongruenz
  • positive Wertschätzung
  • einfühlendes Verstehen

Echtheit bedeutet, dass der Berater authentisch bleibt und nicht in die Rolle eines Experten schlüpft. Diese Offenheit verdeutlicht das partnerschaftliche Verhältnis und ermöglicht dem Klienten, Vertrauen zu fassen. Der authentische Berater nimmt eigene Gefühle und Empfindungen in der Gesprächssituation wahr und äußert diese, wenn sie für die Inhalte des Gesprächs hilfreich sind. Ein Beispiel: „Ich erlebe Sie plötzlich ganz anders als in unseren bisherigen Gesprächen und ich frage mich, was dazu geführt hat.“

Die Beratungsfachkraft bringt dem Klienten positive Wertschätzung und eine bedingungslose Akzeptanz entgegen. Das heißt, sie akzeptiert den Klienten, unabhängig davon, was er äußert oder wie er sich verhält. Dieses Verhalten gibt dem Klienten Sicherheit. Abwertende Bemerkungen und Kritik sollte der Berater vermeiden, was aber nicht damit gleichzusetzen ist, dass der Berater allem zustimmen muss, was der Klient sagt. Der Berater kann durchaus inhaltlich anderer Meinung sein und dies äußern, aber er sollte den Klienten spüren lassen, dass dies die Beziehung nicht beeinträchtigt.

Einfühlendes Verstehen heißt nach Rogers, dass der Berater sich in die innere Welt des Klienten hineinfühlt und dem Klienten das Verstandene möglichst präzise und konkret mitteilt. Der empathische Berater greift dabei auch solche Empfindungen auf, die der Klient nur andeutet, weil er sie vielleicht noch nicht in Worte fassen kann. Hierdurch nimmt der Klient diese Empfindungen aus einer gewissen Distanz heraus wahr, die es ihm ermöglicht, seine Einstellungen und Werthaltungen in Frage zu stellen. Wichtig ist, dass der Berater diese Äußerungen nicht als Feststellung sondern eher fragend formuliert.

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