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Ich meide Plastikverpackungen wenn ich kann, denn Vermeiden ist ja die einfachste Art des Umwelt- und Klimaschutzes. Immer geht das aber nicht. Neulich ließ ich mich zum Kauf einer Flasche Trinkjoghurt überreden - leider reichlich Plastikmüll. Aber immerhin trug die Flasche ein kleines Symbol mit der Beschriftung „Flasche aus 50 % Rezyklat“. Was das wohl bedeutet?

Rezyklat bezeichnet alten Kunststoff, der zu neuem verarbeitet wird. Plastik zu recyceln ist immer dann einfach, wenn es sich um genau eine Sorte Kunststoff handelt. PET-Flaschen eignen sich zum Beispiel gut. Rund 97 Prozent der Einwegflaschen werden recycelt und sortenrein wieder als PET verwendet. Laut Nabu werden jedoch nur rund 25 Prozent wieder zu Flaschen (2018). Aus dem Rest entstehen weniger hochwertige Fasern oder Folien, ein Teil wird verbrannt. Und PET ist ja längst nicht der einzige Kunststoff. Kaum oder gar nicht zu recyceln sind mehrschichtige Produkte aus verschiedenen Materialien. Wenn euch das genauer interessiert, empfehle ich euch die Seite vom Umweltbundesamt zum Thema Abfall und Ressourcen.

Wie kommt das Plastik zurück in die Lebensmittelverpackung?

Seit dem 1. Januar 2019 gilt, dass mindestens 58,5 Prozent aller Kunststoffverpackungen werkstofflich verwertet werden müssen. Werkstofflich bedeutet, dass wieder ein Werkstoff daraus gewonnen werden muss. Da liegt es nahe, auch Lebensmittelverpackungen aus Rezyklat herzustellen. Ich dachte bisher, dass das aus hygienischen Gründen nicht geht. Offensichtlich doch. Und zwar so:

Kunststoffe aus dem Hausmüll werden zum Beispiel mittels Lasertechnologie sortiert, so dass nur noch transparente Stückchen übrig bleiben. Schon das ist relativ aufwendig. Die Stückchen werden noch einmal aufwendig gereinigt und am Ende entsteht das sogenannte Rezyklat. Im Bereich der Verpackungen ist Rezyklat definiert als „Produkt (Stoff oder Gemisch) aus Abfällen, welches geeignet ist, Neuware in werkstofftypischen Anwendungen zu substituieren“. Obwohl das Verfahren energetisch aufwendig ist, verbraucht es trotzdem weniger Energie als die Neugewinnung. Das vermutlich größte Problem des Materials: Es ist teurer als neu erzeugtes Plastik. Dass trotzdem immer mehr Firmen auch recyceltes Plastik verwenden, liegt unter anderem an strenger werdenden Gesetzen und der wachsenden Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.

Mein Fazit

Ich finde es gut, dass bei Lebensmittelverpackungen mehr „echtes“ Recycling gefordert wird. Denn Kunststoffe werden zwar schon lange wiederverwertet, aber es ist ja etwas anderes, ob aus einer Flasche wieder eine Flasche wird oder ein Fleecepulli. Sogar Verbrennen fällt unter Wiederverwertung - das heißt dann „thermische" oder "energetische" Verwertung. Ich werde in Zukunft mehr darauf achten, ob die Plastikverpackungen, die ich kaufe, Rezyklat enthalten. Das wird mich aber nicht davon abhalten, möglichst wenig Plastik zu verwenden, denn das ist immernoch am besten.

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Päckchen aus Bananenblatt liegt im Gras 21 Aug
AdobeStock/eurostar1977

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