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Nacktschnecken lieben Gärtner. Sie glauben, Gärtner seien vom Großen Schneckengott nur zu dem einen Zweck erschaffen worden, sie mit appetitlich angerichtetem frischen Grün zu versorgen. Dummerweise erwidern die meisten Gärtner diese Liebe nicht, aber wie so häufig ist das den Verliebten ziemlich wurscht. Selbst als einige radikalisierte Gärtner auf den monströsen Einfall kamen, Schnecken in Knoblauchsauce zu ertränken und zu verzehren, hatten sie damit keinen Erfolg, denn dieser offenkundige Einschüchterungsversuch traf mit den Gehäuseschnecken die vollkommen falschen Adressaten. Genaugenommen sind es nämlich gerade einmal drei Nacktschneckenarten, die im Garten nennenswerte Schäden anrichten – die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus), die Gartenwegschnecke (Arion distinctus/A. hortensis) und die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum).

Spanische Wegschnecke auf Salatblatt
GIna Sanders / Fotolia.com

Wie dem auch sei, jedenfalls hat die Menschheit mittlerweile recht viel Erfahrung darin, Schnecken auf die eine oder andere Art und Weise um die Ecke zu bringen – und nur in den seltensten Fällen ist damit gemeint, die Tierchen einzusammeln und ums Eck wieder freizulassen. Das eigentliche Problem mit den Nacktschnecken besteht daher vermutlich darin, dass es einfach zu viele Lösungsansätze gibt und sich niemand so recht entscheiden kann, was zu tun ist. Hier nur mal ein kurzer und beispielhafter Überblick von Methoden, die alle (!) mit unterschiedlichem Wirkungsgrad und mit unterschiedlichem Aufwand funktionieren – und ein paar erläuternde Worte, was es zu beachten gilt.

Fiese Methoden – nicht schön vs. nicht umweltfreundlich

  • Schnecken mit der Schere durchschneiden oder rücklings mit dem Messer meucheln. Nur für Hartgesottene; aufwändige Handarbeit; funktioniert nur bei großen Exemplaren, im Boden lebende Nacktschnecken sind zu klein.
  • Schnecken überbrühen. 'Nur für Hartgesottene' wäre hier die falsche Formulierung, aber ihr wisst, was gemeint ist. Kann auch Pflanzen schädigen, daher müssen die Schnecken vor dem Überbrühen ebenfalls einzeln aufgesammelt werden.
  • Schnecken einfrieren. Eiskalte Lösung; auch hier ist vorher Einsammeln gefragt.
  • Schnecken mit Schneckenkorn vergiften. Die Fraßköder treffen allerdings auch nützliche und geschützte Schneckenarten und können auch von anderen Tieren verzehrt werden. Wenn überhaupt sollte nur Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-Phosphat verwendet werden, da es verhältnismäßig umweltfreundlich ist.

Diplomatische Methoden – Pflanzen stärken vs. Pflanzen schützen

  • Jungpflanzen auf der Fensterbank vorziehen. Je größer und älter die Pflanzen, desto fester sind ihre Blätter und desto unattraktiver sind sie damit für Schnecken.
  • Pflanzen bedarfsgerecht düngen. Überdüngte Pflanzen werden weich und ziehen Schnecken magisch an; richtig gedüngt leisten sie den größten Widerstand.
  • Robuste Pflanzenarten anbauen. Bart-Nelken und Fingerhut, Rosmarin und Thymian, Tomaten und Kartoffeln sind nur einige Pflanzen, bei denen Schnecken aufgrund ihrer Inhaltsstoffe oder ihrer harten oder behaarten Blätter und Triebe der Appetit vergeht.
  • Kies, Sand oder Sägespäne um zu schützende Pflanzen streuen. Auf trockenem, rauen Untergrund kriecht es sich für Schnecken schlecht. Nach einiger Zeit und nach Regen müssen die Barrieren kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden. Für einzelne Pflanzen könnt ihr auch einen Kragen aus grobem Schleifpapier basteln – Kreis ausschneiden, einen Schnitt vom Rand bis zur Mitte und einfach um den Stängel legen.

So, hatte ich mir doch fast gedacht, dass ich heute nicht ganz durchkomme; hier gibt es jetzt einen kurzen Break, morgen folgen weitere spannende Methoden – inklusive eines echten Geheimtipps...

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