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Ich habe schon vor einiger Zeit (fast komplett) aufgehört, die kleinen Plastiktüten an der Obst- und Gemüsetheke zu benutzen. Viele Sorten kaufe ich lose, aber ab einer gewissen Menge wird das schwierig. Zum Beispiel bei Trauben oder Pilzen. Deshalb habe ich angefangen, kleine Stoffbeutel zu verwenden. Die sind praktisch, sehen schön aus und schonen die Umwelt. Zumindest, wenn man sie immer wieder nimmt. Außerdem macht es mir Spaß sie zu nähen. Heute zeige ich euch, wie ich in nur fünf Schritten einen simplen Stoffbeutel nähe.

Stoffzuschnitt für einen Stoffbeutel
Julia Icking, Bonn

Je nachdem, wofür ich den Beutel brauche, nehme ich einen anderen Stoff. Oft eignen sich Reste, zum Beispiel von Baumwollstoffen. Das werden dann meine Brotbeutel. Auch dünner Vorhangstoff oder Tüll gehen gut. Die Beutel sind dann leicht und durchsichtig. Das ist wichtig, wenn Obst und Gemüse an der Kasse gewogen werden.

In der Bilderstrecke zeige ich euch, wie ich einen Brotbeutel nähe. Ich möchte, dass ein paar Brötchen oder ein kleines Brot reinpassen. Dafür überlege ich, wie groß der Beutel sein soll und rechne großzügig Nahtzugabe dazu. Irgendwie werden solche Beutel immer kleiner als ich denke.

Material

Das braucht ihr für einen kleinen Brotbeutel:

  • Baumwollstoff 30 x 80 Zentimeter
  • passendes Nähgarn (Garnrolle und Unterfaden)
  • Stecknadeln
  • Zugband, mindestens 70 Zentimeter
  • 1 Sicherheitsnadel
  • Nähmaschine

Und so geht's:

Stoffbeutel mit geestecktem Seitenrand
Seitenrand stecken
Das Stoffstück falte ich rechts auf rechts zusammen, so dass alle Seiten genau aufeinander liegen. Die geklappte Kante wird später der Boden des Beutels. Zum Nähen stecke ich die beiden Stofflagen an den Längsseiten aufeinander fest, dann verrutscht nichts.
Stoffbeutel mit genähtem Seitenrand
Die Seitennähte
Ich benutze für die Nähte einen kleinen Zickzackstich, der heftet beide Lagen zusammen und verhindert gleichzeitig das Ausfransen der Stoffkanten. Zur Sicherheit nähe ich etwa einen halben Zentimeter vom Stoffrand entfernt. Oben und unten die Fadenenden vernähen. Wenn beide Seitennähte geschlossen sind, fehlt noch ein Tunnelzug.
Stoffbeutel Umschlag oben
Tunnelzug vorbereiten
Für den Tunnelzug schlage ich den oberen Rand des Beutels circa drei Zentimeter nach außen. Der Beutel bleibt vorläufig auf links.
Die Naht sitzt später etwa einen Zentimeter vom Stoffrand entfernt.
Zunnelzug nähen
Tunnelzug nähen
Damit der Tunnelzug eine Öffnung für das Band erhält, beginne ich die Naht knapp neben einer Seitennaht. Den Faden hier gut vernähen, zum Beispiel durch mehrfaches Vor- und Zurücknähen. Dann setze ich die Naht rund um die obere Kante fort. Kurz vor Schluss der Runde vernähe ich den Faden wieder sorgfältig. So entsteht an einer Seitennaht eine kleine, stabile Öffnung für das Zugband.
Stoffbeutel mit umgenähtem Rand und Tunnelzug
Zugband einfädeln
Als nächstes stecke ich das Zugband auf die Sicherheitsnadel und schiebe alles durch die Öffnung und den Tunnelzug, bis es wieder zum Vorschein kommt. Die beiden Enden des Bandes verknoten.
Stoffbeutel fertig
Fertigstellen
Jetzt könnt ihr den Beutel auf rechts wenden - fertig. Falls ihr euch wundert, dass die Öffnung des Tunnelzugs innen liegt: So ist es am einfachsten zu nähen und das Ziehen funktioniert trotzdem. Zu leicht sollte sich das Band ja auch nicht ziehen lassen.
Tadaa, mein neuer Brotbeutel ist fertig!

Ein paar Feinheiten

Ich habe euch mit Absicht einen Beutel in möglichst wenigen Schritten gezeigt, damit ihr seht, wie einfach es sein kann. Mehr ist wirklich nicht nötig. Wer mehr Zeit und Muße hat, kann beim Nähen ein paar Feinheiten beachten. Das lohnt sich vor allem bei Stoffen, die leicht ausfransen.

1. Stoff versäubern

Damit die Stoffränder nicht ausfransen, kann man ganz am Anfang den gesamten Stoff einmal mit einem Zickzackstich umranden. Dann genügt für die Seitennähte ein Gradstich.

2. Tunnelzug säumen

In meiner Anleitung schlage ich den Tunnelzug einfach nur um. Stabiler und schöner wird das Innere des Beutels, wenn ihr den oberen Rand des Stoffs zuerst einmal knapp einklappt (geht am besten mit dem Bügeleisen ...) und säumt. Dann franst nichts aus. Den Tunnelzug näht ihr wie beschrieben, wobei die Naht dann näher an der gesäumten Kannte sein darf.

So macht einkaufen Spaß

Ich habe inzwischen mehrere Stoffbeutel zum Zuziehen, die ich teilweise geschenkt bekommen oder selber genäht habe. Ich benutze sie richtig gerne, weil mir die Stoffe gefallen. Dann fällt es mir leicht, an der Brottheke darum zu bitten, das Brot über die Theke zu reichen. Beim Personal kommen die Beutel meistens gut an.

Für Obst und Gemüse benuzte ich dünne, durchsichtige Beutel, damit an der Kasse schnell zu sehen ist, was darin ist. Auch hier gab es nie Fragen oder Ärger.

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