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Kaum zu glauben, aber jetzt ist es schon ein Jahr her, dass wir mit dem Bloggen begonnen haben. Gerade habe ich noch mal in meinen ersten Beitrag über die Primeln reingelesen – und was ist mir dabei aufgefallen? Weil ich nicht gleich beim ersten Mal über hilflose Pflänzchen ablästern wollte, habe ich mir einen Kommentar verkniffen, den ich jetzt aber doch noch unbedingt loswerden muss. Bei einem sträuben sich mir nämlich wirklich die Nackenhaare, und das sind gefüllt blühende Primeln. Mal im Ernst, die Dinger sehen aus, als würden sie einen Kopfsalat imitieren, oder als hätte sie jemand mit Staubsauger und Lockenschere bearbeitet, wer tut Pflanzen so was an???

Blaue Rosenblüte vor Drahtzaun
GLady / Pixabay.com

Na gut, genaugenommen wohl nur jemand, der auch eine entsprechende Nachfrage vermutet, weshalb ich messerscharf folgere, dass ich gerade einigen von euch auf die Füße getreten sein könnte, verzeiht mir ;-) . Dass manche Sorten heftigen Widerwillen in mir auslösen, diesen Reflex habe ich nicht nur bei Primeln. Dabei habe ich gar nicht grundsätzlich etwas gegen gefüllte Blüten – mal abgesehen davon, dass vollgefüllte Blüten für Insekten weitgehend wertlos sind. Ich mag einfach keine Pflanzen, die züchterisch so verändert wurden, dass die ursprüngliche Art auf den ersten Blick nicht mehr erkennbar ist.

Als Beispiel fallen mir die Akeleien 'Nora Barlow' und 'Pink Pompon' ein. Anstelle der von mir heißgeliebten elegant-verspielten Blüten mit dem charakteristischen Sporn schwingt die aus den 1980ern stammende 'Nora Barlow' kleine Morgensterne und wenn ich 'Pink Pompon' betrachte, habe ich das Gefühl, schon vier Wodka gekippt zu haben und alles doppelt und dreifach zu sehen. Die sonst so gutmütige Kapuzinerkresse scheint über die hartnäckigen Züchtungsbemühungen ebenfalls nachhaltig erbost zu sein, für mich haben die gefransten Blüten von 'Phoenix' jedenfalls eindeutig eine aggressive Note.

Ich kann gar nicht genau in Worte fassen, warum mich bei manchen Arten das stört, was ich bei anderen Pflanzen absolut akzeptabel finde. Ich glaube, es hängt wirklich damit zusammen, welche Charakterzüge man einer Pflanze zuschreibt – und da ist das Empfinden vermutlich genauso individuell wie gegenüber anderen Menschen. Letztlich ist es ja zum Glück auch gar kein Problem: Selbst wenn ich persönlich zum Beispiel nie, nie, nie eine blaue Rose haben wollen würde, dürfte sie von mir aus im Nachbargarten gerne wachsen. Schließlich wäre es langweilig, wenn alle gleich ticken würden – und das Leben nur halb so schön, wenn man sich nicht über irgendwas gepflegt aufregen könnte.

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