- Convenience-Produkte sparen Zeit bei der Zubereitung und sind daher sehr komfortabel.
- Auch mit Convenience-Produkten ist eine ausgewogene Ernährung möglich.
- Sie lassen sich in der eigenen Küche ganz einfach selbst herstellen.
Diese Informationen gibt es auch in Einfacher Sprache Fertige oder vorbereitete Lebensmittel sind praktisch und sparen oft Zeit. Sie erlauben uns, flexibel auf Bedürfnisse zu reagieren, ganz gleich ob es der kleine Hunger zwischendurch oder spontane Gäste am Abend sind. Doch wie lassen sich Convenience-Lebensmittel mit einer gesunden und schmackhaften Ernährung im Alltag vereinbaren?
Sind Convenience-Produkte nicht ungesund?
Kein Gegensatz: gesunde Küche und Fertigprodukte
Darauf gibt es keine pauschale Antwort, denn deren Vielfalt ist enorm. Schließlich sind der vorgefertigte knackige Salat mit Joghurt-Dressing genauso wie die Tütensuppe, der mundgerecht geschnittene Obstteller oder die Pommes rot-weiß ein Convenience-Produkt. Diese Lebensmittel liefern einen ganz unterschiedlichen Beitrag im Rahmen einer gesunden Ernährung. Ernährungswissenschaftler empfehlen daher, genau hinzuschauen und richtig auszuwählen.
Unterm Strich ist ein Fertiggericht nur so gesund wie seine Zutaten. Das Etikett kann wertvolle Hinweise geben – nicht immer auf den ersten Blick. Aber mit ein bisschen Übung kann man zum Beispiel den Gemüseanteil, die Fettmenge, die Qualität der Fette und auch den Salzgehalt herauslesen. Was an erster Stelle steht, hat den höchsten Gewichtsanteil, dann geht's in absteigender Reihenfolge weiter.
Nährwertinformationen: Was ist hier ausgewogen?
Liefert das Produkt viel oder wenig Energie? Ist viel Zucker oder Salz enthalten und wieviel Fett steckt eigentlich in der leckeren Nudelsauce? Einen Hinweis dazu können die Nährstoffangaben auf der Verpackung liefern: Seit Dezember 2016 ist die Nährwertkennzeichnung für alle vorverpackten Lebensmittel EU-weit verpflichtend. Alle Hersteller müssen über Kalorien und die sechs wichtigsten Nährstoffe des Lebensmittels in einer übersichtlichen Tabelle informieren. Deswegen sind auf dem Etikett neben dem Energiegehalt auch Angaben zu Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz zu finden. Damit das Vergleichen leichter fällt, werden die Werte stets bezogen auf 100 Gramm oder 100 Milliliter angegeben.
Bestimmte Angaben wie der Gehalt an Ballaststoffen oder ungesättigten Fettsäuren dürfen freiwillig ergänzt werden. Auch Informationen über den Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen sind unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Sobald ein Produkt mit nährwertbezogenen Attributen („Vitamin-C-reich) beworben wird, ist die Angabe des Nährstoffs in der Tabelle Pflicht.
Worauf kann ich beim Einkauf von Convenience-Produkten achten?
Sieben Tricks für die schnelle Küche
Sicher, an manchen Tagen muss alles schnell gehen. Dabei sind Convenience-Produkte nicht die einzige Lösung, denn auch viele selbst gekochte Gerichte erfordern nur wenig Zeit. Unsere Trickkiste zeigt, wie es geht:
1. Blitzgerichte sammeln
Schnelle Rezepte finden Sie auf Internetportalen und in Zeitschriften und Kochbüchern.
2. Nudel- und Reisgerichte kochen
Mit ein wenig Olivenöl, Parmesan oder Pesto verfeinert, sind Reis und Nudeln meist schneller als eine Fertigpackung zubereitet.
3. Vorkochen
Eintöpfe und Kohlgerichte schmecken am nächsten Tag meist noch besser!
4. Üben!
Je öfter Sie kochen, desto schneller und routinierter werden Sie.
5. Weniger schnibbeln
Schneiden Sie größere Stücke, das verkürzt die Vorbereitungszeit.
6. "Ein-Topf-Gerichte"
Gerichte aus einem Topf auf dem Herd oder im Ofen gegart sparen Zeit.
7. Auf Vorbereitetes zurückgreifen
Angebratenes Fleisch oder Gehacktes, aber auch Soßen lassen sich vorbereiten und in Portionen einfrieren und sind bei Bedarf schnell einsatzbereit.
Convenience-Produkte selbst machen
Pfannkuchenteig fix und fertig
Preiswerte Vorräte an Fertigem lassen sich ganz unkompliziert selbst herstellen. Hin und wieder einfach mal eine größere Mengen selbst kochen, abkühlen lassen und einfrieren – und die Auswahl an „Frischem aus dem Eisfach“ wächst nach und nach!
So funktioniert’s: Bausteine für selbst gekochte Fertiggerichte
Suppen und Eintöpfe
Nutzen Sie saisonale Angebote wie zum Beispiel im Winter Möhren, Lauch, Wirsing oder Kartoffeln. Nehmen Sie stets viel Suppengemüse, eine vorherrschende Gemüsesorte, wer mag, zusätzlich ein Stück Suppenfleisch und eine Gemüse- oder Fleischbouillon. Salzen Sie nur leicht, zum Beispiel mit ein wenig Bouillon, würzen Sie mit Kräutern und Jodsalz beim Aufwärmen beziehungsweise am Tisch nach.
Gulasch
Bereiten Sie mehrere Grundportionen aus drei Kilogramm Fleisch mit einem Kilogramm Gemüsezwiebeln, drei Esslöffel Mehl, Jodsalz und Pfeffer zu. Die einzelnen neutral gewürzten Portionen können Sie dann je nach Geschmack abwandeln, zum Beispiel mit Sahne und Steinpilzen, mit Curry und Cashewnüssen oder mit Tomaten und Spinat.
Geschnetzeltes
Bereiten Sie eine größere Menge zu und würzen Sie neutral; dann können Sie daraus im Handumdrehen Züricher Geschnetzeltes (mit etwas Crème fraîche und Weißwein, eventuell auch frischen Pilzen), Chinesisch-Geschnetzeltes (individuell mit Paprika, Lauch, Sojasoße, chinesischer Gewürzmischung) oder Fruchtig-Geschnetzeltes (Bananen, Ananas, Mandarinen, Curry und Nüsse) zaubern.
Hackfleisch
Grundrezept zum Einfrieren: zwei Kilogramm frisches Hackfleisch anbraten, glasig gedünstete Zwiebeln, getrocknete Pilze und Tomaten dazugeben. Unter Zugabe von 1/8 Liter Gemüsebrühe 20 Minuten köcheln lassen – ideal für Aufläufe und Nudelsaucen.
Tomatensoße „Napoli“
Für etwa vier Portionen: 1,5 Kilogramm reife Tomaten überbrühen und häuten. Halbieren, fest auspressen und das Fruchtfleisch hacken. Zwei Zwiebeln und zwei Knoblauchzehen schälen, fein würfeln und in drei Esslöffel Olivenöl andünsten. Die Tomaten und vier Esslöffel Tomatenmark dazugeben. Mit Jodsalz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Soße kurz einkochen lassen, dann pürieren und portionsweise einfrieren. Beim Aufwärmen frischen Oregano oder kleingezupfte Basilikumblätter dazugeben. Passt zu Spaghetti, Nudelauflauf oder zum Bestreichen von Pizza. Variationen: plus Paprika, Oliven, Sardellen, Kapern oder Thunfisch.
Nudeln oder Reis
Reste von Nudeln oder Reis einfrieren. Da Reis im Vergleich zu Nudeln eine lange Garzeit hat, lohnt sich hier ein extra Vorrat.
Kartoffel-Möhren-Püree
Aus je einem Kilogramm gekochten Möhren und Kartoffeln pürieren Sie unter Zugabe eines Teelöffels Jodsalz und 50 Gramm Butter, eventuell mit etwas Milch, einen leckeren Möhren-Kartoffel-Brei. Abkühlen lassen und einfrieren. In das erwärmte Püree kurz vor dem Servieren möglichst viel frische Petersilie geben.
Weitere Informationen zu Convenience-Produkten
Stecken in Fertigprodukten mehr Allergie auslösende Stoffe als in unverarbeiteten Lebensmitteln?
Das ist die landläufige Meinung – aber ein Irrtum. Je naturbelassender ein Lebensmittel bleibt, desto größer ist in der Regel seine Fähigkeit, eine Allergie auszulösen. Da viele Allergene durch Wärme zerstört werden, werden erhitzte Lebensmittel oft gut vertragen, obwohl das im rohen Zustand nicht der Fall wäre. Allergene in Nüssen, Sellerie und Fisch sind jedoch eher hitzestabil – da hilft nur das völlige Weglassen des Nahrungsmittels. Das Zutatenverzeichnis zeigt an, ob allergene Lebensmittel oder Stoffe verwendet wurden. Da Fertigprodukte oft eine lange Zutatenliste haben, kann es aber schwieriger sein, diese zu entdecken.
Sind in Chilled-Food-Produkten Zusatzstoffe enthalten?
Konservierungsmittel sind in Kühlkost zwar in der Regel nicht enthalten, doch ganz ohne Zusatzstoffe kommen Chilled-Food-Produkte oft nicht aus. Zum Beispiel beinhalten sie die Stoffe, die schon dem ursprünglichen Lebensmittel zugesetzt wurden, etwa das Diphosphat (als "Phosphat" gekennzeichnet). Die Hersteller fügen je nach Rezeptur noch weitere Zusatzstoffe hinzu, dazu zählen Verdickungsmittel oder Säuerungsmittel.
Convenience und Bio – geht das zusammen?
Öko-Convenience-Produkte unterliegen denselben gesetzlichen Regeln wie Bio-Lebensmittel. Convenience-Produkte, die mit dem Zusatz "Bio" oder "Öko" gekennzeichnet sind, müssen mindestens zu 95 Prozent Zutaten aus ökologischer Erzeugung enthalten. Außerdem gelten für die Bio-Fertigprodukte noch strengere Vorgaben für die Verarbeitung: Hersteller*innen dürfen für Bio-Produkte nur rund ein Zehntel der über 300 zugelassenen Zusatzstoffe einsetzen. Zudem sind gentechnisch veränderte Zutaten und die Bestrahlung der Lebensmittel verboten.