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Mit Zusatzmaterialien für die Förderschwerpunkte Hören und Sehen können auch Kinder mit Behinderungen und Einschränkungen den Ernährungsführerschein machen.

Kinder spielen das Spiel "Flüsterpost"
AdobeStock/ehrenberg-bilder

Diese Materialien stehen zur Verfügung:

  • Adaptionen für blinde Schülerinnen und Schüler
  • Adaptionen für sehbehinderte Schülerinnen und Schüler
  • HTML-Version mit Bildern, Bildbeschreibungen und Strukturierungen
  • Memospiele und Gebärdenbilder für hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler

Mehr als Ernährungsbildung

Kernstück des Ernährungsführerscheins ist das eigenständige Tun im Umgang mit Arbeitsgeräten und Lebensmitteln. Die differenzierbaren Unterlagen bieten sprachbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern bereits eine gute Grundlage, die Aufgaben zum Ernährungsführerschein selbständig zu bearbeiten. Zusätzlich gibt es adaptierte Arbeitsunterlagen für Lernende mit einer Sinnesbehinderung. Nach dem Motto: „Gemeinsam schaffen wir das!“ verknüpft das Unterrichtskonzept so positive Beziehungserfahrungen und Selbstwirksamkeitserlebnisse mit Sprachförderung und sinnlichem Erleben.

Modifikationen für den Förderschwerpunkt HÖREN

sprachlich modifiziertes Arbeitsblatt zum Pyramidenfrühstück

Die Materialien

Zur Durchführung des Förderschwerpunkts HÖREN können weitgehend die Arbeitsmaterialien aus dem Ringordner (3941) oder der Digitalversion (0397) verwendet werden. Einige Arbeitsunterlagen und auch der Prüfungsfragebogen werden jedoch sprachlich modifiziert angeboten, um dem unterschiedlichen Sprachstand der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden und eigenständiges Arbeiten zu ermöglichen. Sie finden sich in den Ordnern „modifizierte Unterlagen“ und „Prüfungsfragebogen“.

Zum Download der Materialien in der BZfE-Cloud

Memospiel mit Gebärden

Memospiele

Um die Namen wichtiger Arbeitsgeräte und Zutaten in der Gebärdensprache einzüben, eignen sich die bereitgestellten Memospiele. Sie sind aber nur eine Form, sich die Fach¬-Gebärden spielerisch anzueignen. Viele Ideen aus dem Kim¬Spiele¬Bereich und Gruppenspiele können zur Festigung der der neuen Gebärden genutzt werden, z. B.:

  • eine Gebärde an den Vordermann weitergeben bis sie den ersten in der Reihe erreicht, der dann die passende Abbildung sucht,
  • „Obstsalat“mit Gebärden,
  • „Hatschi-Patschi“mit Gebärden,
  • „Menschen-Memo“mit Gebärden,
  • Dirigentenspiel mit Kochtätigkeiten als Gebärden.

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Gebärde Zitronenpresse

Gebärdenbilder

Im Ordner „Gebärden“ Gebärdenbilder finden Lehrende außerdem Gebärdenbilder für
60 Arbeitsgeräte und 27 Lebensmittel. Damit lassen sich Arbeitsblätter und Materialien flexibel und individuell erstellen. Diese Bilder eignen sich auch zum Schriftspracherwerb bei gebärdensprachorientieren Schülerinnen und Schüler. Einzelne Gebärden als „Geheimsprache“ zu lernen, motiviert auch Schülerinnen und Schüler ohne einer Hörschädigung!

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Modifikationen für den Förderschwerpunkt SEHEN

modifiziertes Arbeitsblatt Kater Cook

Die Materialien

Die Modifikationen gibt es in folgenden drei Versionen:

  • Worddatei für blinde Schülerinnen und Schüler
  • Worddatei für sehbehinderte Schülerinnen und Schüler, die digital arbeiten
  • Druck-Version für sehbehinderte Schülerinnen und Schüler

Zusätzlich wird differenziert nach Schwierigkeitsgrad leicht und mittel/schwer.

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Übersicht der Gesamtdokumente in der Cloud

Ordner mit allen Dokumenten

Im Ordner „Gesamtdokumente“ findet sich jeweils eine Version leicht und mittel. Der Dateiname setzt sich aus dem Namen, dem Schwierigkeitsgrad und der Schülergruppe zusammen. Beispiel: Ernährungsführerschein_leicht_bl.docx bedeutet: leichte Version für blinde Schülerinnen und Schüler.

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Ernährungsführerschein Cloud Förderschwerpunkt Sehen

Ordner mit Einzeldokumenten für jede Zielgruppe

Da Kinder im Grundschulalter häufig mit großen Dateien überfordert sind, liegen für jede Zielgruppe zusätzlich alle Materialien im Ordner „Einzel_Sortierung“ als Einzeldokumente sortiert vor. Auch hier finden sich in jedem Material (vgl. Originaldokument) verschiedene Versionen nach dem erläuterten Benennungsschema.

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Die Ernährungspyramide

Ernährungspyramide

Die modifizierten Darstellungen der Ernährungspyramide liegen in einem Extraordner mit Legende als Druckvorlage. Wichtig ist, dass die Benennung der Stockwerke im Unterricht eindeutig verwendet wird. 1. bis 3. Stock sind die „grünen“ Bereiche, der 4. Stock ist „gelb“, der 5. und 6. Stock „rot“.

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modifizierter Prüfungsbogen zum Ernährungsführerschein

Prüfung und Führerschein

Der Prüfungsfragebogen und das Führerscheindokument befinden sich ebenfalls in einem eigenen Ordner. Für die Prüfung sollte für blinde Schülerinnen und Schüler Aufgabe 7 in Punktschrift ausgedruckt und die Tätigkeiten als Wortstreifen geschnitten werden. So kann auf einem Steckbrett eine Zuordnung von Tätigkeit zu Arbeitsgerät erfolgen. Beim Führerschein sind Formularfelder für die Einträge vorgesehen. Für blinde Schülerinnen und Schüler muss ein Ausdruck auf Schwellpapier erfolgen.

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Html-Version mit den Materialie n

HTML-Version

Die Website enthält Bilder, Bildbeschreibungen und Strukturierungen, mit denen blinde, sehbehinderte und normalsichtige Schülerinnen und Schüler arbeiten können. Auf der Startseite kann zwischen der Schwierigkeit leicht und mittel/schwer gewählt werden. Zusätzlich stehen drei Kontrastschemata zur Verfügung: invers, Kontrast, Kontrast invers. Über das Inhaltsverzeichnis ist eine Auswahl des gewünschten Rezepts bzw. Materials möglich. Einträge werden lokal im Browser gespeichert.

https://www.bzfe.de/fuehrerschein/

Der Informationsfilm zeigt exemplarisch, wie blinde Kinder einen Apfel schälen und mit einem Messer klein schneiden. 

Fragen und Antworten

Wie sind die Modifikationen zum Ernährungsführerschein entstanden?

Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert, dass Produkte und Dienstleistungen im Sinne des universellen Designs so gestaltet sein sollen, dass sie alle Menschen möglichst weitgehend ohne eine Anpassung oder ein spezielles Design nutzen können. Diesem Anspruch folgend kam auf Initiative des Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg eine Kooperation mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zustande. Das BZfE erteilte in der Folge dem Medienberatungszentrum für hochgradig sehbehinderte und blinde Schülerinnen und Schüler an der Schlossschule Ilvesheim¹ und dem Bildungs- und Beratungszentrum Stegen² den Auftrag, die Schüler-Materialien des Unterrichtskonzeptes Der Ernährungsführerschein an die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern mit einer Sinnesbehinderung anzupassen.

1Schloss-Schule Ilvesheim sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Internat mit Förderschwerpunkt Sehen

2 Bildungs- und Beratungszentrum Stegen sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Internat mit Förderschwerpunkt Hören

Was ist bei der Material-Adaption für Sehbehinderte und Blinde wichtig?

Für Lernmaterial, das im Sinn des universellen Designs gestaltet ist, gelten folgende sieben Kriterien. Adaptiert wurden ausschließlich die Unterlagen aus dem Ringordner „Der Ernährungsführerschein“.

  1. Textinhalte liegen als editierbarer Text vor und nicht als Grafik. Sie sind somit für Screenreader/Sprachausgaben lesbar.
  2. Die semantisch richtige Abfolge von Textblöcken wird konsequent linear wiedergegeben. Die logische Lesereihenfolge muss insbesondere im Quelltext eingehalten werden.
  3. Strukturen werden semantisch ausgezeichnet, z.B. Überschriften, Listen und Seitenzahlen.
  4. Text und Layout liegen getrennt vor, damit sich das Layout (Schrift, Farbe, etc.) leicht individuell anpassen lässt.
  5. Grafische Inhalte liegen aufgrund der besseren Anpassbarkeit möglichst als Vektorgrafiken vor. Pixelgrafiken müssen in guter Auflösung mit ausreichendem Kontrast zur Verfügung gestellt und relevante Elemente zur besseren Unterscheidung kontrastreich eingefärbt sein. Grundsätzlich werden grafische Inhalte mit Bildbeschreibungen versehen.
  6. Die Dokumentensprache wird, nachdem sie festgelegt wurde, konsequent eingehalten. Metadaten zum Dokument sind verfügbar.
  7. Steuerung und Bearbeitung sind durchgängig mit der Tastatur möglich.

Welche Material-Anpassungen sind bei Hörschädigungen erforderlich?

Schülerinnen und Schüler mit einer Hörschädigung haben häufig unterschiedliche Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer Lautsprachentwicklung und damit verbunden auch mit dem Sprachverständnis in der Laut- und Schriftsprache. Dadurch kann es gerade bei schriftlichen Aufgaben zu sprachlichen Barrieren kommen. Die Schülerinnen und Schüler sind fachlich durchaus in der Lage eine Aufgabe zu bearbeiten. Jedoch verhindert manchmal die Art und Weise der sprachlichen Darstellung das Verstehen und kompetente Handeln.

Sprachbarrieren können auf der Wort-, Satz- und Textebene entstehen:

  1. Auf der Wortebene sollten Fremdwörter und Wörter der gehobenen Standardsprache durch alltäglich verwendete Begriffe ersetzt werden. Dabei gilt es, das Fachvokabular zu erhalten und den Lernenden gezielt zu vermitteln.
  2. Auf der Satzebene werden lange Sätze durch mehrere kurze Sätze ersetzt und Passivkonstruktionen vermieden.
  3. Das Verständnis auf der Textebene kann durch eine klare Gliederung des Textes in Sinnabschnitte und durch Zwischenüberschriften unterstützt werden.

Nach diesen Kriterien wurden alle Schülermaterialien zum Ernährungsführerschein überprüft und bei Bedarf für lautsprachlich schwache Lernende modifiziert.

Darüber hinaus wurden Gebärdenbilder erstellt und daraus Materialien entwickelt. Diese eignen sich zum Erwerb der Gebärdensprach-Vokabeln oder der Schriftsprache. Die verwendeten Gebärdensprachbilder wurden vom Gebärden-Arbeitskreis der LVR-Max-Ernst-Schule, Euskirchen übernommen. Sie sind dem "Großen Wörterbuch der Deutschen Gebärdensprache", Karin Kestner Verlag, entnommen.

Kostenfreie Fortbildungen und Infoveranstaltungen

Das BZfE bietet in regelmäßigen Abständen kostenfreie Fortbildungen und Infoveranstaltungen zur Umsetzung des Ernährungsführerscheins in der 3./4. Klasse an.

Anmeldung und Termine


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