In der Krise bewegen sich Kinder weniger
Das lässt eine Umfrage des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) vermuten. Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa hatten die Wissenschaftler im September 2020 1.000 Elternteile von Kindern bis 14 Jahre zu ihren aktuellen Lebensgewohnheiten befragt. Demnach bewegten sich 38 Prozent der Kinder weniger, bei den 10- bis 14-Jährigen waren es sogar 60 Prozent (Kinder in Corona-Zeiten). Seitdem dürfte sich die Lage weiter verschärft haben.
Bewegung tut Kindern gut!
Um Kinder auch in Pandemiezeiten in Bewegung zu bringen, ist sowohl von Eltern als auch von Lehrkräften Ideenreichtum und individueller Einsatz gefragt. Es lohnt sich! Bewegung fördert den Knochenaufbau und verbessert Wahrnehmung, Konzentration und Lernvermögen. Aktive Kinder sind meist auch fröhlicher. Wer sich bewegt, baut Stress, Ängste und Aggressionen ab. Bewegung sorgt außerdem für eine ausgeglichene Energiebilanz.
Wieviel Bewegung brauchen Kinder?
Die Antwort ist einfach: je mehr desto besser! Als Minimum empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation für Kinder und Jugendliche von 5–17 Jahren täglich 60 Minuten körperliche Aktivität. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt sogar 90 Minuten am Tag. Das ist erfüllt, wenn Kindern die Bewegung als etwas anstrengend oder anstrengend empfinden, wie zum Beispiel beim Farhradfahren oder beim schnellen Gehen.
Über diese alltäglichen Bewegungen hinaus ist es empfehlenswert, dass sich Kinder zwei- bis dreimal die Woche mit höherer Intensität bewegen, zum Beispiel beim Schulsport oder im Sportverein. Auch das Fangenspielen, das toben und Klettern in den Pausen zählen dazu.
Schulsport: Zuhause oder mit Abstand
Damit Schüler*innen auch im Lockdown in Bewegung bleiben und Schulsport auch im Distanzunterricht stattfinden kann, veröffentlicht die Website Schulsport NRW regelmäßig Bewegungsideen, die in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden können. Die Angebote aus verschiedenen Sportbereichen sind einfach und kreativ. Und sie richten sich an alle, explizit nicht an nur diejenigen, die auch sonst viel Wert auf Sport legen. Werden die Schulen wieder geöffnet, gibt es hier auch lehrplanorientierte Anregungen für den Schulsport mit Abstand
Unterricht ab und zu für Bewegungspausen unterbrechen
Ergänzend zum (derzeit digitalen) Sportunterricht empfiehlt Professorin Ulrike Ungerer-Röhrich, Vorstandsvorsitzende der Plattform Ernährung und Bewegung (peb), die bewegte Schule mit aktiven Pausen. Die Idee: Zusätzlich zu den üblichen Pausen zwischen den Stunden gibt es kurze Bewegungspausen innerhalb der Unterrichtsstunden. Nach 20 Minuten wird der Unterricht für 5 Minuten mit einem Bewegungsspiel unterbrochen. Studien haben gezeigt, dass sich Kinder anschließend wieder besser auf den Stoff konzentrieren können, so die Sportwissenschaftlerin. Die 5 Minuten sind also keine verlorene Zeit, sondern steigern den Lernerfolg.