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Von einigen Gemüsearten kann man mehr essen als man denkt.
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Wenn wir Gemüse vorbereiten, wandert oft ganz schön viel in die Tonne. Schalen, Blätter, Stiele – eigentlich viel zu schade zum Wegwerfen, oder? Wir schauen uns an, was man aus den Gemüseresten kochen kann. Und welche Pflanzenteile man besser nicht essen sollte.

Unsere Nahrung ist kostbar. Das wird immer mehr Menschen bewusst. Es gibt einige Ideen, wie man die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden kann. Auch die Bundesregierung und die Vereinten Nationen haben sich zum Ziel gesetzt: Bis 2030 soll die Verschwendung von Lebensmitteln halbiert werden.

In diese Richtung zielt auch die Idee „Vom Blatt bis zur Wurzel“. Dabei sollen möglichst viele Teile von Pflanzen verwendet werden, die häufig im Müll landen. Denn oft schmeißen wir auch Pflanzenteile weg, aus denen sich ein leckeres Essen zubereiten lässt. Mittlerweile gibt es jede Menge Rezepte für Schalen, Blätter und Stiele.

Allerdings gibt es Grenzen: Einige Pflanzenteile sind nicht für den Verzehr geeignet. Dazu zählen alle grünen Teile von Tomaten und Kartoffeln, genauso wie die Blätter von Rhabarber. Bei anderen Pflanzenteilen gibt es noch zu wenig Untersuchungen über die Inhaltsstoffe und die gesundheitlichen Auswirkungen. Im Zweifel gilt: Lieber vorsichtig sein und verzichten.

Falls Sie mal etwas Ungewohntes wie zum Beispiel Radieschenblätter testen wollen: Bei unbehandeltem Bio-Obst und Bio-Gemüse ist das Risiko geringer, dass Rückstände von Pflanzenschutzmitteln darauf anhaften. Trotzdem gilt bei allem Obst und Gemüse: Waschen Sie es immer gründlich unter fließendem Wasser.

Schalen

Bei manchem Obst und Gemüse kann die Schale bedenkenlos gegessen werden. Manchmal stecken sogar besonders viele Vitamine direkt unter der Schale. Grundsätzlich gilt hier: Bei Bioprodukten ist die Schale im Regelfall weniger mit Schadstoffen belastet. Waschen Sie jedes Obst und Gemüse gründlich, wenn Sie es ungeschält essen möchten.

Möhren, Gurken, Rettiche und alle dünnschaligen Früchte wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen oder Zwetschgen essen sicher die meisten Menschen ungeschält. Aber auch junge Kohlrabi oder Rote Bete brauchen nicht geschält zu werden. Einige Kürbissorten wie Butternut und Hokkaido können ebenfalls mit der Schale gegart werden.

Tipp: Chips aus Gemüseschalen

Sie haben Gemüse geschält und finden die Schalen nun doch zu schade zum Wegwerfen? Aus den Schalen von Roter Bete, Möhren, Pastinaken oder Rettich können Sie leckere Chips machen. Auch die äußeren Blätter von Wirsing oder Grünkohl eignen sich dafür. Schneiden Sie die sauberen Schalen oder Blätter in Streifen und tauchen Sie sie in gewürztes Olivenöl. Dann braten Sie die Streifen in der Pfanne oder rösten sie im Ofen.

Kerne und Samen

Viele Früchte und Gemüse enthalten Kerne oder Steine. Im Regelfall sind es die Samen der Pflanze. Einige davon kann man unbedenklich essen. Andere enthalten Stoffe, die nicht zum Essen geeignet sind. Dazu gehören Aprikosenkerne und Kirschkerne, die einen Giftstoff enthalten. Der gleiche Giftstoff steckt zwar auch in Apfelkernen. Aber die Menge ist viel geringer. Sie können also einen Apfel auch mal mitsamt den Kernen und dem Kerngehäuse essen, wenn Sie mögen.

Tipp: Geröstete Kürbiskerne

Kürbiskerne sind eine leckere Knabberei. Dafür müssen sie das Kürbisfleisch von den Kernen entfernen. Dann waschen Sie die Kerne unter fließendem Wasser und trocknen sie mit Küchenpapier. Streuen Sie die Kerne auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und rösten Sie sie 20 Minuten lang bei 180 Grad und Unter-/Oberhitze. Sie können die Kerne mit Salz, Curry oder anderen Gewürzen würzen.

Blätter und Stiele

Vom Blumenkohl oder Brokkoli kann auch der Strunk in Stücke geschnitten und mitgegart werden. Eventuell braucht der Strunk etwas länger, bis er gar ist. Er schmeckt aber genauso lecker wie die Röschen.

Für die äußeren groben Blätter, festen Stiele und Endstücke von vielem Gemüse gilt: Es eignet sich nicht unbedingt dafür, mitgekocht und gegessen zu werden. Eine gute Verwendungsmöglichkeit ist es aber, die Reste für eine Gemüsebrühe zu nutzen.

 

Tipp: Gemüsebrühe aus Resten

Die geputzten und gewaschenen Reste von Gemüse wie zum Beispiel Endstücke, Schalen, Stängel und Stiele oder äußere Blätter in einen großen Topf mit Wasser geben. Zum Würzen zum Beispiel Pfefferkörner, Piment, Lorbeerblätter, Nelken und Senfkörner dazugeben. Bei niedriger Hitze 3 bis 4 Stunden köcheln lassen. Gießen Sie die Brühe durch ein sehr feines Sieb ab. Sie können die Brühe sofort verwenden, einige Tage im Kühlschrank aufheben oder in Portionsgläser füllen und einfrieren.

Mehr wissen?

Noch mehr Ideen für leckere Rezepte aus Gemüseresten gibt es in einem Film vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Zum Film kommen Sie:hier.

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