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Wer eine Diät macht, hat nicht nur mit sich selbst zu kämpfen. Tatsächlich bestimmen äußere Einflüsse in viel stärkerem Maß über den Erfolg, als den meisten Menschen bewusst ist.

singhanart / stock.adobe.com

Eine britische Metaanalyse über 26 Studien zu Auswirkungen des Ernährungsumfelds verdeutlichte einige wiederkehrende Aspekte. So bedarf es ständiger Mühen, sich durch das
Ernährungsumfeld zu bewegen, ohne zu viel zu essen. Wer abnehmen will, muss sein Verhalten
aktiv ändern und darf nicht nachlassen. Am effektivsten waren Strategien, bei denen jede Gelegenheit, ungesunde Lebensmittel zu verzehren oder einzukaufen, komplett vermieden wurde. Das Empfinden, wie leicht oder schwer eine Diät durchzuhalten war, korrelierte mit der Verfügbarkeit gesunder Produkte. Waren diese leicht zugänglich, fiel den Teilnehmenden die Ernährungsumstellung leichter und die Motivation zum Durchhalten war höher.

Gesündere Lebensmittel werden häufig als teurer wahrgenommen als andere, und teils sind sie es tatsächlich (z. B. Bioprodukte). Je niedriger das Einkommen der Studienteilnehmenden war, desto schwieriger war es für sie, ihre Ernährung umzustellen. Gerade wenn das Geld knapp ist, bekommen Sonderangebote zusätzliches Gewicht – und werfen ausgeklügelte Ernährungspläne über den Haufen. Angebotskäufe haben zudem den Reiz des Spontanen.

Die Erkenntnisse der Studie zeigen deutlich, dass die Ernährungsumgebungen in westlichen Industrienationen Diäten nicht nur nicht unterstützen – sondern aktiv untergraben.

Zu den größten Herausforderungen gehören:

  • die ständige Verfügbarkeit von Essen,
  • ein „Informations-Overkill“ im Internet und
  • anderswo bezüglich der angeblich besten
  • Diät und
  • der Umstand, dass stark verarbeitete, fett-,
  • salz- und zuckerhaltige Lebensmittel oft
  • günstiger und in größerer Auswahl zu haben
  • sind als gesündere Varianten.

Die Vorarbeit zu dieser Studie hat außerdem gezeigt, dass in vielen Untersuchungen zum Erfolg von Diätprogrammen das Ernährungsumfeld der Befragten überhaupt keine Rolle spielt. Angesichts der vorliegenden Ergebnisse sollte sich das möglichst bald ändern. Langfristig werden groß angelegte Kampagnen gegen Übergewicht und für gesunde Ernährung nur dann gute Erfolgsaussichten haben, wenn mit der Ernährung des Einzelnen auch das Ernährungsumfeld verändert wird.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Ernährung im Fokus Sommerausgabe 02 2022.

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