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Wir stecken mitten im Zeitalter der digitalen Kommunikation. Hier erläutern wir wichtige Grundlagen und motivieren zur klugen Nutzung digitaler Medien.

Laptop mit Kochvideo
Mumpitz / stock.adobe.com

Videokonferenzen ersetzen das Meeting mit dem Büroteam, den Gang zum Fitnessstudio oder den Unterricht im Klassenraum. Online-Plattformen und soziale Medien boomen. Mit ein paar Klicks lassen wir uns unser Essen nach Hause liefern, bestellen Geschenke, recherchieren Rezepte und senden der Oma Familienfotos. Wir informieren uns oder verbreiten eigene Informationen. Wir kaufen und verkaufen Dienstleistungen und Produkte.

Kontaktbeschränkungen und „stay home“-Auflagen haben der digitalen Kommunikation einen Schub verpasst. Viele Menschen erlebten während der Corona-Pandemie steile Lernkurven. So gehört die digitale Kommunikation heute zu unserem Alltag und bringt viele Vorteile mit: mehr räumliche und zeitliche Flexibilität, Umweltschutz und Kostenersparnisse durch weniger Reisen, kreative und nutzerfreundliche Methoden zum Austausch und zur Wissensvermittlung.

In aller Kürze

  • Digitale Kommunikation nutzt digitale Kanäle, meist das Internet, und beinhaltet den Austausch über soziale Medien.
  • Digitale Medien können die Ernährungsberatung ergänzen, aber nicht ersetzen.
  • Online-Tools, moderne Präsentationstechniken und Lernvideos erobern die Schulen.
  • Barrierefreiheit, Datenschutz und digitale Kompetenzen sind wichtig für Chancengleichheit.

Ernährung als Trendthema

Ernährungsthemen sind im Trend und spielen eine große Rolle in der digitalen Kommunikation. Das Interesse an Tipps und Infos zum Einkaufen und Kochen, an Diäten, kreativen Rezepten und Antworten auf kontroverse Fragen ist riesig. Bereits vor Corona nutzten diverse Akteure diese Nachfrage für ihre Zwecke: Lebensmittelhersteller und Verbraucherverbände, Bildungseinrichtungen und die Wissenschaft, kommerzielle Medien und private Foodblogger. Schon lange durch ein buntes Angebot im Internet und in den letzten Jahren zunehmend über die Sozialen Medien.

Was bedeutet digitale Kommunikation?

Viele Vorbehalte gegenüber digitaler Kommunikation beruhen auf einem Missverstänis: Sie wird oft mit den Sozialen Medien gleichgesetzt, die nicht jedermanns Sache sind. Digitale Kommunikation ist aber viel mehr als das. Vereinfacht steht der Begriff für den Austausch digitaler Nachrichten über spezialisierte Kommunikationskanäle, meist das Internet. Es ersetzt quasi die Luft als Medium für die Schallwellen zwischen zwei Partnern, die sich gegenüber stehen. Dazu werden die ursprünglich analogen Nachrichten im Text-, Bild-, Ton- oder Videoformat in ein digitals Format übersetzt. Der Austausch erfolgt mittels digitaler Endgeräte wie Computer, Tablets, Smartphones oder Fernseher.

Zur digitalen Kommunikation gehört also auch das schlichte Schreiben von Emails oder der Chat via WhatsApp. Durch diese Art des Austausches eröffnet sich eine neue virtuelle Welt. Sie steht im Gegensatz zur gegenständlichen Welt. Raum und Zeit spielen eine untergeordnete Rolle: Sender und Empfänger einer Nachricht können sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort befinden, sie können aber auch zeitlich und örtlich voneinander getrennt sein. Jeder entscheidet dann selber, wann und wo er die Email oder WhatsApp-Nachricht öffnet, einen Newsletter liest, eine Website besucht.

Digitale Kommunikation ist heute außerdem multimedial: Die verschiedenen Medientypen wie Text, Bild, Audio und Video werden oft kombiniert. So lassen sich komplizierte Inhalte leichter und anschaulicher darstellen.

Digitale Angebote des BZfE

Das Bundeszentrum für Ernährung hat sein Online-Angebot in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Denn wer sich über Lebensmittel vom Acker bis zum Teller informieren möchte, recherchiert immer öfter über Google und landet dann auf den Internetseiten des BZfE. Das gilt genauso für aktuelle Lebensmitteltrends, für Fragen zur Ernährungspyramide, zu einem nachhaltigen Konsum und vielen weiteren Themen.

Dazu veröffentlicht das BZfE wöchentlich neue Inhalte. Damit reagiert das BZfE wie so viele andere Akteure im Umfeld Ernährung auch auf die wachsende Dynamik unserer Zeit. Ein Vorteil der digitalen Kommunikation ist nämlich, dass sie zwar ebenfalls durchdachte Konzepte braucht, sich vieles aber schneller umsetzen und an aktuelle Entwicklungen anpassen lässt.

Das BZfE in den Sozialen Medien

Mittlerweile nutzt das BZfE die Möglichkeiten der Digitalisierung für immer wieder neue Formate. Eines davon war der Ernährungstalk "Tischgespräche". Hier diskutierten mehrere Fachleute Themen wie die Extraportion Eiweiß oder Wege in eine pflanzenbetonte Zukunft. Die Mitschnitte aller Talks finden sich auf dem YouTube-Kanal des BZfE.

Ein weiteres ist das "Foodie Café". Es bietet Menschen, die sich im digitalen Raum rund um die Themen Lebensmittel und Ernährung engagieren, eine virtuelle Plattform. Hier findet alle paar Monate Information, Austausch und Vernetzung statt. Zum Beispiel zu aktuellen Trends oder dem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung.

Digitalisierung in der Ernährungsberatung

Ernährungsberatung und Ernährungstherapie leben vom Kontakt und Vertrauen. Klient*innen und Berater*innen treten in einen direkten Austausch. Dabei spielen neben Informationen Emotionen und Empathie eine wichtige Rolle.

Skeptiker führen an, digitale Kanäle können eine solche face-to-face-Beratung nicht ersetzen. Vielleicht können sie aber eine sinnvolle Ergänzung sein. Tatsächlich informierten sich schon vor den Kontaktbeschränkunken durch Corona viele Menschen über digitale Wege oder suchten Rat in sozialen Netzwerken. Dazu gehören auch Plattformen oder Apps von Industrie, Krankenkassen und Datenkonzernen.

Diese Art der Kommunikation findet ohne eine Interaktion zwischen Klient*innen und Ernährungsfachkräften statt. Die große Chance der Zukunft liegt in einer digitalen Kommunikation, in der Klient*innen und Berater*innen direkt miteinander interagieren. Viele Praxen bieten eine solche Beratung seit dem Corona-Jahr 2020 an: Einzelberatungen per Video oder Telefon, Web-Seminare zu spezielle Ernährungsthemen oder eigene Online-Kurse.

Dabei zeigte sich, dass über digitale Anwendungen ein intensiver Kontakt möglich ist. Interessante Vorteile gegenüber physischen Terminen können sein: Manche Menschen fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden wohler und erleben die Beratungssituation entspannter. Die Hemmschwelle ist niedriger als bei einem Gang in eine Beratungspraxis. Die Beratungskräfte gewinnen mehr Flexibilität.

Es kann aber sein, dass zumindest in der Anfangsphase mehr Zeit und Kosten anfallen. Das gilt genauso für das Bespielen von Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Instagram. Die können das Beratungsangebot sinnvoll ergänzen.

Ernährungsberaterin Vera Hille spricht über ihr digitales Standbein

Vera Hille spricht mit Claudia Eck vom BZfE über ihre Erfahrungen mit neuen digitalen Formaten in der Ernährungsberatung.

Die zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE) mit eigener Praxis PEAK FORM hat sich während der Corona-Pandemie ein neues digitales Standbein aufgebaut. Gemeinsam mit der Diplom-Pädagogin Patricia Schark bietet Vera Hille den ZPP-zertifizierten Online-Kurs zur Beikost-Einführung an; außerdem einen ebenfalls ZPP-zertifizierten Online-Kurs zur Progressiven Muskelrelaxation.

Diplom-Oecotrophologin Vera Hille beschreibt die Chancen von Online-Selbstlernkursen sowie die Grenzen von Live-Webseminaren und digitaler Einzelberatung.

Digitalisierung in Schulen

Lernen auf Distanz gehörte zu den schwierigsten Problemen während der Corona-Pandemie. Die Lösungen reichten von der schlichten Betreuung via Email über Videokonferenzen bis hin zur Nutzung digitaler Lernplattformen und moderner Medien.

Mittlerweile haben viele Schulen neue Konzepte erarbeitet und werden von den Ministerien unterstützt. Zum Beispiel mit Geldern für digitale Endgeräte. Vieles steckt noch immer in den Kinderschuhen. Schon heute gibt es jedoch moderne digitale Tools zur Ergänzung des Präsenz-Unterrichts. Zum Beispiel Lernabfragen oder Quize via Smartphone, interaktive Präsentationstechniken oder gut gemachte Lernvideos. Attraktive Angebote bieten die Rundfunkanstalten mit vielen Inhalten zu allen Fächern für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. Sehr beliebt sind außerdem eigene YouTube-Kanäle von Lehrerinnen und Lehrern.

Digitale Angebote für Schulen vom BZfE

Für die Ernährungsbildung in Schulen sind digitale Tools ideal. Vom BZfE gibt es Materialien, mit denen Schülerinnen und Schüler eigene Erklärvideos oder Kochanleitungen als Audios erstellen können. Lehrkräfte lernen mittels digitaler Medien die Materialien bzw. die Ergebnisse kennen: Im Erklärfilm "Selber drehen, mehr verstehen" und den Hörbeispiele für "Rezepte aufs Ohr".

Erklärvideos im Unterricht

Rezepte aufs Ohr

Küchen- und Ernährungstipps als Rapp

Der Rapper Paul Denkhaus erklärt in mehreren Folgen das Küchen-Einmaleins, gibt Hygiene-Tipps und hilft beim Kochen einfacher Gerichte.

Wer keine Folge verpassen möchte, abonniert den YouTube-Kanal des BZfE

Barrierefreiheit, Datenschutz, digitale Kompetenz

Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Deutschen ab 14 Jahren, die das Internet zumindest ab und zu nutzen, auf rund 67 Millionen. Das entspricht einem Anteil von 95 Prozent. Zu diesem Ergebnis kam die ARD/ZDF-Onlinestudie . Im Schnitt nutzen die Menschen jeden Tag im Schnitt 160 Minuten Medien-Inhalte oder Streams im Internet. Zwar sind jüngere Menschen die aktivste Gruppe, doch längst bedienen sich auch ältere Menschen digitaler Angebote.

Vor diesem Hintergrund gewinnt das Stichwort „Barrierefreiheit“ an Bedeutung. Barrierearme oder besser noch barrierefreie Angebote sorgen dafür, dass Senioren, Menschen mit anderer Muttersprache oder mit Behinderungen teilhaben können.

Dazu gehören auch Informationen in einfacher oder leichter Sprache. Das BZfE hat daher für die zentralen Themen Einkaufen, Kochen und Aufbewahren, Gut essen und Familie eine spezielle Rubrik in einfacher Sprache erstellt.

Schließlich birgt die intensive Nutzung von digitalen Angeboten auch Risiken. Durch die Datenschutzgrundverordnung wurde ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz und Sicherheit im Netz erreicht. So kann jeder selber bestimmen, welche Daten er für welche Zwecke preisgeben möchte.

Dennoch erfordert die digitale Kommunikation weiterhin eine gewisse Vorsicht und einen bewussten Umgang. Auch hierzu hält das Internet selber Informationen und Möglichkeiten zur Weiterbildung für alle Altersgruppen bereit. Zum Beispiel auf Websites wie klicksafe.de oder sicher-im-netz.de.

Ein einfacher Rat zum Schluss: Bei allen digitalen Angeboten, die man nicht kennt, empfiehlt sich ein Blick in das Impressum oder in die „Über mich“-Seite. Dort finden sich Auskünfte zum Betreiber, zu Hintergründen und Motivationen, mit denen sich die Seriosität einschätzen lässt.

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