Nur weil etwas glutenfrei ist, ist es noch längst nicht gesünder. Ohne eine gesicherte Diagnose macht eine glutenfreie Ernährung keinen Sinn. Was neben den Kosten und der Einschränkung gravierender ist – wird Gluten gemieden, kann ein Antikörpertest zur Diagnose möglicherweise falsch negativ ausfallen. Eine tatsächlich vorhandene Zöliakie, auch als Glutenunverträglichkeit bezeichnet, kann dadurch nicht erkannt werden.
Lesetipp auf IN-FORM.de
Wer unter Magen-Darm-Beschwerden wie chronische Bauchschmerzen, Durchfälle und Blähungen leidet, sollte zunächst bei einem Arzt die Ursache abklären lassen und bei der Diagnose Zöliakie an einen qualifizierten Ernährungsberater wenden. Etwa 1 von 100 Personen in Deutschland leidet laut Deutscher Zölakie-Gesellschaft an dieser Erkrankung. Wer die Diagnose gestellt bekommt, reagiert auf den Klebereiweiß Gluten. Bereits kleinste Mengen können die Dünndarmschleimhaut schädigen und Entzündungen hervorrufen. Infolge bilden sich die Darmzotten zurück und der Körper kann nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen. Betroffene müssen sich daher ihr Leben lang glutenfrei ernähren.
Da steckt Gluten drin
Gluten kommt natürlicherweise in verschiedenen Getreidearten vor. Dies sind Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer sowie auch Grünkern (unreifer Dinkel), Triciade (Kreuzung aus Weizen und Roggen) und verwandte Getreide- und Urkornarten wie Emmer, Urkorn, Einkorn und Kamut®. Diese Getreide sowie alle Lebensmittel, die diese Getreide auch nur in Spuren enthalten, sind für Zöliakie-Betroffene nicht geeignet.

Trotz den Einschränkungen können Betroffene genussvoll und abwechslungsreich essen. Eine ganze Reihe an Lebensmitteln enthalten von Natur in unverarbeitetem Zustand kein Gluten. Dazu gehören auch einige Getreidearten. Die inzwischen große Bandbreite glutenfreier Lebensmittel sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Die durchgestrichene Ähre auf der Verpackung zeigt: Das ist ein glutenfreies Produkt.
Die individuelle Lebensmittelauswahl und Zusammenstellung der Mahlzeiten lassen sich am besten in der Ernährungsberatung besprechen. Sie sollten sich an den Symptomen und den Bedürfnissen orientieren und den Lebensstil des Zöliakie-Patienten berücksichtigen.