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Kennt ihr das: Ihr habt ein vermeintlich tolles Produkt gekauft und dann stellt sich heraus, dass es euch gar nicht schmeckt? Durch meine Küchenexperimente kenne ich das gut. Zum Beispiel Hanfmehl. Vielleicht erinnert ihr euch, ich habe vor einiger Zeit Muffins mit Hanfmehl gebacken. Im Regal fand ich das Produkt klasse: Etwas Neues, angebaut und hergestellt in Deutschland – definitiv ein Experiment wert.

Hanfmehl
Julia Icking, Bonn

Nach dem Backen war ich ernüchtert. Die Muffins schmeckten irgendwie sandig. Die grünen Pünktchen fand ich auch nicht so toll. So verschwand das Hanfmehl in der großen Schublade mit den Backzutaten. Erst bei einer Aufräumaktion tauchte es wieder auf. Allerdings möchte ich es immernoch nicht benutzen. Meine Freundinnen brauchen es auch nicht, aber zum Wegwerfen ist es zu schade. Also was tun? Dann kam mir zum Glück eine Idee: Ich könnte das Hanfmehl über Foodsharing verschenken.

Was ist Foodsharing?

Beim Foodsharing geht es darum, kein Essen wegzuwerfen, das andere noch essen könnten. Im Grunde machen wir das (hoffentlich) alle, wenn wir den letzten halben Liter Milch vor dem Urlaub den Nachbarn geben. Die Plattform Foodsharing.de zieht das Ganze größer auf. Sowohl auf der Internetseite, als auch in Facebook-Gruppen, kann man Lebensmittel abgeben und finden.

Auf der Internetseite gibt es eine interaktive Karte, in der sogenannte „Fairteiler“ hinterlegt sind. Das sind Kühlschränke oder Kisten, die an öffentlich zugänglichen Orten stehen. Hier kann man Lebensmittel hinbringen oder abholen. Manchmal steht sogar im Chat, ob gerade etwas da ist. Zusätzlich gibt es Essenskörbe, also Lebensmittel, die ein Privathaushalt abgeben möchte. Alle Details über Ort und Abholung sieht man nach dem Registrieren. So ähnlich funktionieren auch die Facebook-Gruppen. Hier können Lebensmittel verschenkt und gesucht werden.

Hanfmehl verschenken

Zurück zu meinem Hanfmehl. Ich habe keine Lust zu einem Fairteiler zu radeln, also fällt meine Wahl auf die Facebook-Gruppe. Bonn hat eine eigene - da bin ich eh angemeldet. Also Foto machen, hochladen und posten: „Hanfmehl abzugeben, MHD 4.10.18, abzuholen in der Weststadt“. Das ist einfach.

Nachdem der Post online ist, denke ich „Das wird jetzt dauern. Wer braucht schon Hanfmehl und dann auch noch abgelaufen“. Aber ich sollte mich wundern. Kaum vier Minuten später kommt die Antwort: „Ich würde das Hanfmehl gerne haben und könnte es heute Abend abholen“. Das ging schnell. Noch kurz die Details geklärt und fertig. Abends klingelt es sehr pünktlich an der Tür und das Hanfmehl wechselt den Besitzer. Er wollte das schon lange mal probieren und würde es für Smoothies verwenden. Ich hoffe, es schmeckt!

Im Artikel Foodsharing – Lebensmittel teilen statt wegwerfen erfahrt ihr mehr über das Abgeben, aber auch über das Retten von Lebensmitteln.

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Kommentare (2)

Food-sharing
Ulrike Wörrlein / 05.01.2019 / 16:40 Uhr

Klasse Idee, ich bin Ernährungsberaterin und würde gerne wissen ,ob es auch bei uns (Postleitzahl 65321) so etwas gibt.Oft habe ich bei meinen Klienten das Problem ,das Ihnen bei der Nahrungsumstellung etwas nicht bekommt oder schmeckt. Freue mich auf eine baldige Antwort ! Ulrike Wörrlein

Fairteiler und Essenskörbe
Julia Icking / 07.01.2019 / 08:28 Uhr

Hallo! Ich finde es eine super Idee, die Klienten auf die Möglichkeit des Foodsharings aufmerksam zu machen. Unter https://foodsharing.de/karte werden alle Verteiler und Essenskörbe angezeigt. Hier kann jeder registrierte Benutzer einen Essenskorb einstellen, der dann öffentlich sichtbar ist. Zusätzlich gibt es Facebookgruppen, die in manchen Regionen sehr aktiv sind. Je mehr Leute mitmachen, umso wahrscheinlicher ist es, dass ein ungenutztes Lebensmittel einen Abnehmer findet. Viele Grüße Julia

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