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Mein Sohn ist dieses Jahr drei geworden und hat zum ersten Mal seinen Geburtstag in der neuen Gruppe im Kindergarten gefeiert. Natürlich wollte ich einen Kuchen machen. Von Schmetterlingskuchen hatte mir mein Großer schon vorgeschwärmt, von Kuchen mit Smarties und Gummibärchen. So einen wollte er auch.

Fünf quietschbunte Törtchen mit Happy-Birthday-Kerzen.
Ruth Black / fotolia.com

Auf Nachfrage bei den Erziehern erfuhr ich aber auch, dass es gar kein Muss ist, Kuchen mitzubringen: Die einen bringen Kuchen mit, andere Obstplatten, wieder andere sogar Eis... Es gibt also die tollen Geburtstage und die Öko-Geburtstage, oder wie verstehe ich das? Ich spüre, wie der Druck in mir wächst...

Eine toll geschnitzte Wassermelone fände er sicher auch toll. Aber für fast 30 Kinder? Der Aufwand soll ja auch noch vertretbar sein. Und ob die Melone dann tatsächlich an den Schmetterlingskuchen herankäme... Oder ob er nicht doch enttäuscht sagen würde: „Aber ich wollte doch einen Gummibärchen-Kuchen...“

Zu seiner privaten Geburtstagsfeier gab es den. Da konnte ich unsere Gäste aber auch einschätzen und wusste, dass alle anderen Kinder ebenfalls bereits Kontakt mit Süßigkeiten haben. Und: Es gab auch andere Alternativen – zu denen aber natürlich kaum ein Kind griff...

Im Kindergarten haben die Kinder die Auswahl aber gar nicht. Und während ich meinem Sohn eine schöne Geburtstagsfeier bescheren möchte, möchte ich aber auch anderen Eltern nicht in ihren Erziehungsmethoden vorgreifen. Und ich finde immer noch: Eltern sollen möglichst selbst entscheiden, wann und wie viel Süßes das eigene Kind bekommt.

Also entschied ich mich (dieses Jahr) für einen Kompromiss:

  • ein Karottenkuchen mit verhältnismäßig wenig Zucker und Weißmehl
  • doppelte Menge auf dem Blech, weil ausreichend für alle Kinder und weniger Aufwand als zwei Kuchen.
  • mit bunter Deko, allerdings aus mit Zitronensaft vermischten Karottenraspeln und etwas Puderzucker

Ich bin nach dem Backen zwar etwas verunsichert ins Bett gegangen, weil ich absolut nicht überzeugt davon war, dass mein Sohn diesen Kuchen akzeptiert. Aber der war hellauf begeistert von dem Pferdchen aus Puderzucker – und hat mir dann noch geholfen, einen Rahmen aus Karottenraspeln um das Bild zu machen (zugegebenermaßen fixiert mit etwas Schokoguss).

Ob es dann wirklich so wenig Aufwand war, sei einmal dahingestellt. Und auch, ob man sich tatsächlich so viele Gedanken machen sollte, frage ich mich inzwischen wirklich auch. Immerhin sind die meisten Kinder mit drei Jahren doch schon in Berührung mit Schokolade und anderen Süßigkeiten gekommen.

Aber Kuchen backen mit Karotten scheint wirklich eine gute, saftige Alternative zu sein. Und in der Krippe finde ich Alternativen zu Schokolade und Co. definitiv überlegenswert. Gerne auch die geschnitzte Melone!

Wie stehst du zu Süßigkeiten in Krippe und Kindergarten? Völlig in Ordnung oder absolut tabu? Und sind Geburtstage nicht auch einfach eine Ausnahme? Was gibst du deinem Kind an seinem Ehrentag mit?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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Kommentare (2)

Bund & gesund
Julia / 26.10.2016 / 09:30 Uhr

Den Gewissenskonflikt kenne ich! Zum vierten Geburtstag meines Sohnes habe ich für jedes Kind im Kindergarten einen Muffin in Tierform gebacken und zusätzlich noch für jeden Tisch einen Obstteller geschnibbelt. Als ihn ihn mittags abgeholt habe war alles verputzt: Bunt und gesund zusammen geht auch - ist halt nur etwas mehr Aufwand für die Mama! Karottenkuchen klingt aber auch lecker :-)!

Respekt!
Judith Pulg / 01.11.2016 / 21:14 Uhr

Liebe Julia, das hört sich nach einer großen Küchenschlacht an – aber auch nach einem tollen Ergebnis! Respekt!!

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