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Das Wort "Esstörung" im Vordergrund, dahinter viele Unterbegriffe, die im Bezug dazu stehen
AdobeStock/andyller

(BZfE) – Wer mit seinem eigenen Körper unzufrieden ist, hat ein erhöhtes Risiko, eine Essstörung zu entwickeln oder zu behalten. Darauf weisen verschiedene Untersuchungen hin. Betroffene, die sich mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren können, leiden oft erheblich darunter und sind besonders gefährdet. Menschen, die eine solche Ungleichheit zwischen ihrem zugewiesenen Geschlecht und der von ihnen erfahrenen geschlechtlichen Identität (Geschlechtsdysphorie) erleben, nennt man transident oder transgender. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass sie signifikant häufiger von Essstörungen wie Anorexia nervosa (Magersucht) und Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) betroffen sind als Menschen, die das ihnen zugewiesene Geschlecht als stimmig wahrnehmen (cisident oder cisgender). Transidente Männer berichten zum Beispiel, dass ihr essgestörtes Verhalten und ihre Versuche, Gewicht zu verlieren vor allem das Ziel gehabt hätten, ein feminines Äußeres zu vermeiden oder als männlich wahrgenommene Körpermerkmale zu betonen. Transidente Frauen geben an, dass sie abgenommen hätten, um zierlicher und femininer zu wirken und dem klassisch weiblichen Schönheitsideal zu entsprechen.

Fachkräfte, die essgestörte Menschen beraten, sollten immer auch eine Geschlechtsinkongruenz in Erwägung ziehen und die geschlechtliche Identität des Klienten in der Therapie ansprechen. Der unvoreingenommene und wertschätzende Umgang mit den Betroffenen muss dabei oberste Priorität haben. Darüber hinaus empfiehlt sich ein regelmäßiger Austausch zwischen verschiedenen Berufsgruppen, die mit essgestörten und transidenten Ratsuchenden arbeiten.

Ruth Rösch, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Das Thema Essstörungen und Geschlechtsdysphorie behandelt der gleichnamige Artikel in der Ausgabe 3-2019 von „Ernährung im Fokus“ ausführlich.

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