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Jackfrucht, eine Frucht, die - unreif geerntet - Hühnchenfleisch perfekt ersetzen soll. Das macht mich neugierig. Allerdings kommt der hippe Fleischersatz aus Indonesien und wird in Dosen angeboten. Das schreckte mich bisher ab. Inzwischen hat die Experimentierfreude überwogen und ich habe eine Dose Jackfruchtstücke gekauft. Daraus soll ein vegetarisches Frikassee werden. Soviel sei vorab verraten: Ein vegetarisches Frikassee gab es am Ende auch, aber zwischendurch gab es einige Hindernisse.

Zutaten für Frikassee mit Jackfrucht, Möhren und Erbsen
Julia Icking, Bonn

In der Dose befinden sich große Jackfruchtstücke in durchsichtiger Lake. Teilweise sehen sie ganz faserig aus, manche Stücke sind eher fest. Ein bisschen so, wie die unterschiedlichen Strukturen einer Ananas. Erstmal probieren: Die Flüssigkeit schmeckt intensiv salzig, die Stücke eher ein wenig säuerlich. Auf der Packung lese ich, dass die Jackfrucht in Wasser, Salz und Limettensaft eingelegt ist. Ein bisschen erinnert der Geschmack an eingelegte Artischocken.

Die Zubereitung

Die Fruchtstücke sind erstaunlich stabil. Beim Abspülen löst sich zwar die eine oder andere Faser, aber die meisten Stücke bleiben heil. Beim Kochen ist das bestimmt anders, denke ich, und zerkleinere die Stücke nur grob. So vorbereitet gebe ich die Jackfruchtstücke in das fast fertige Frikassee und lasse sie fünf Minuten mitköcheln. Das reicht doch bestimmt. Aber weit gefehlt, die Stücke bleiben heil und schmecken weiterhin etwas säuerlich. Das passt für mich nicht zum Frikassee – schade.

Und noch etwas anderes hatte ich nicht bedacht: Ich wollte das Frikassee zunächst mit Milch zubereiten und am Ende mit Sahne verfeinern. Allerdings hat mir da die Säure einen Strich durch die Rechnung gemacht, da sie die Milch beim Köcheln ausflocken lässt. Bei Sahne passiert das nicht.

Nach diesem nicht ganz gelungenen, ersten Versuch lese ich nochmal nach. Und richtig, in allen Rezepten steht, dass man die Jackfrucht gründlich abspülen und zerkleinern soll. Oft wird sie vor der Zugabe zum Frikassee auch noch leicht angebraten. Beides probiere ich aus und tatsächlich, je länger man die Stücke „bearbeitet“, desto mehr geht vom säuerlich-salzigen Ursprungsgeschmack verloren. Den Geschmack von Hühnchen bekommen die Stücke allerdings nicht - wie auch. Im Aussehen ähneln sie Hühnchen dafür umso mehr.

Jackfrucht-Frikassee

Und so würde ich ein Jackfrucht-Frikassee nach meiner kleinen Versuchreihe zubereiten:

Zutaten für 3 Portionen

Jackfrucht-Frikassee mit Möhren, Erbsen und Reis
  • 1 Dose Jackfrucht (Abtropfgewicht 225 g)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 EL Öl
  • 2 TL Mehl
  • 225 g tiefgefrorene Erbsen
  • 2 Möhren
  • 200 ml Sahne
  • 100 ml Wasser
  • Gemüsebrühe
  • Salz und Pfeffer

Die Jackfrucht abgießen und in einem Sieb gründlich abspülen. Die Stücke entlang der Faser in kleine Stücke teilen. Die Zwiebel fein würfeln und in einer großen Pfanne in Öl anbraten. Die Jackfruchtstücke hinzufügen und alles bei geringer Hitze braten. Die Möhren schälen und in Stücke schneiden. Die Erbsen bereitstellen.

In der Pfanne die Jackfruchtstreifen mit Mehl bestreuen und kurz mitbraten. Dann rasch 100 ml Wasser und die Sahne hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Gemüsebrühe würzen und aufkochen lassen, damit das Mehl die Sauce bindet. Die Möhrenstücke hineingeben und einen Deckel aufsetzen, damit alles garen kann. Nach 5 Minuten auch die Erbsen hinzufügen und alles weitere 5 bis 10 Minuten köcheln lassen. Wenn die Sauce zu dick ist, etwas Gemüsebrühe angießen.

Zum Frikassee gab es Reis. Ich habe übrigens Möhren statt des klassischen Spargels genommen, denn der hatte noch keine Saison. Spargel aus dem Glas wollte ich nicht nehmen. Außerdem geben die Möhren dem Essen noch mehr Farbe, das gefällt mir. Man kann auch noch Champignons hinzufügen, die brät man dann am besten gleich ganz am Anfang mit den Zwiebeln an.

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Kommentare (4)

Schönes Rezept
Christine / 08.08.2018 / 17:36 Uhr

Hallo Frau Iking, mich würde auch sehr interessieren, wie es Ihnen geschmeckt hat und ob es dem Fleischgeschmack und Konsistenz recht nahe kam. VG Christine

Jackfruchtfrikassee
Julia Icking / 13.08.2018 / 07:41 Uhr

Liebe Christine, danke für Ihren Kommentar. Ich fand die Jackfrucht ein interessantes Experiment, denn die exotische Frucht hat wirklich eine Konsistenz, die ich mit nichts vergleichen kann. Die Fasern haben - wie schon geschrieben - tatsächlich etwas von Hühnerfleisch. Fleischgeschmack konnte ich allerdings nicht feststellen, denn die Jackfrucht schmeckt insgesamt eher neutral.

Fleischersatz
walter boesherz / 27.11.2022 / 18:34 Uhr

nehmt die Yacon an stelle von Jackfrucht sie kommt inzwischen aus der Pfalz direkt,
man kann sie braten grillen kochen, und sie bleibt BISSFEST, so muss bei anderen Vorgaben unbedingt mit erwähnt werden, es wurde auch hier im BZfE schon über die Wurzel geschrieben, aber sie wird immer wieder vergessen, das muss man ändern.

mfg Boesherz

Danke ...
Julia Icking / 28.11.2022 / 08:03 Uhr

... für den spannenden Tipp. Stimmt, in der Rubrik Trendlebensmittel gibt es weitere Infos zu Yacon https://www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/yacon/.
Viele Grüße
Julia

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