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(BZfE) – Im Spätsommer ist es wieder soweit – wir essen orange. Ab dann haben Kürbisse bei uns wieder Saison. Wer Kürbisse anbaut, weiß, dass nicht nur die Früchte groß sind, sondern dass die Pflanzen auch viele große Blätter bilden. Die bleiben bisher aber weitgehend ungenutzt. Nur in China und einigen afrikanischen Ländern werden junge Kürbisblätter als Gemüse gegessen. Über ihren ernährungsphysiologischen Wert und ihre Qualität war bislang allerdings wenig bekannt.

Da weltweit der Bedarf an Nahrungsmitteln steigt, war das Grund genug für chinesische Wissenschaftler, sich näher mit dem ernährungsphysiologischen Wert von Kürbisblättern zu beschäftigen. Sie wollten herausfinden, ob die Blätter als Nahrungsmittel und vor allem als Eiweißquelle geeignet sind. Die Analysen ergaben, dass Kürbisblätter reich an Proteinen, essentiellen Aminosäuren sowie vielen Vitaminen und Mineralstoffen sind. Dazu kommen signifikante Mengen an sekundären Pflanzenstoffen einschließlich Phenolen, Alkaloiden, Saponinen und Phytaten. Fütterungsversuche mit Mäusen zeigten, dass eine Kürbisblatt-Diät keine negativen Effekte hatte und die Mäuse länger lebten als die Vergleichsgruppe. Die chinesischen Wissenschaftler, über deren experimentellen Untersuchungen das „Journal of Food Safety and Food Quality“ berichtete, schätzen Kürbisblattpulver als nahrhaft und für den Verzehr sicher ein. Sie sehen durchaus ein großes Potenzial für Kürbisblätter zur Nutzung als Eiweißquelle für die Futtermittel- und Lebensmittelindustrie, aber auch zum Direktverzehr als Grüngemüse.

Renate Kessen, www.bzfe.de

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