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Vielleicht hat es meinem Brot gut getan, dass unser Mittagessen doch noch vor ihm im vorgeheizten Ofen zwischengeparkt werden musste... Ich hatte mir schon fast eingebildet, nach deutlich verlängerter Geh-Zeit eine klitzekleine Wölbung auf der Teigoberfläche in der Kastenform zu sehen – hielt mich allerdings für reichlich optimistisch.

Während dem Brot im Ofen dann so richtig eingeheizt wurde, saß ich aufgeregt am Schreibtisch und bangte. Fast umsonst: Das Brot sah toll aus, als ich es aus dem Ofen holte! Schön kross. Und auch die Krume war überhaupt nicht matschig-klebrich, sondern fein-saftig, als ich das Brot am Abend ehrfürchtig anschnitt. Ob an mir doch eine kleine Bäckerin verloren gegangen ist?

Aufgeschnittenes Roggenbrot auf Holzbrett
Judith Pulg | Fotografie

Naja. Der erste Biss holte mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen. Denn wenn ich mit meinem Sauerteig anscheinend noch Glück gehabt hatte, so hat sich meine Schusseligkeit doch an anderer Stelle gerächt: Das Brot schmeckt fad! Peinlich, aber wahr: Ich habe das Salz vergessen. (Und ich gebe zu: Auch das war noch nicht meine letzte unfreiwillige Änderung am Originalrezept...)

Zum Glück bin ich nicht die einzige, die sich mit dem Brotbacken schwer tut. WDR-2-Radiokoch Helmut Gote sagt in seiner Sendung "Alles in Butter" treffend: "Kuchen backen und Brotbacken darf man nicht miteinander vergleichen." Denn mit ausreichend Zucker schmeckt fast alles. Beim Brotbacken bringt aber jede kleine Veränderung am Rezept wieder irgendwelche Nachwirkungen mit sich, die für den Laien schwer vorherzusehen sind.

Nachdem ich die zweite Hälfte des Teiges am nächsten Tag im Ofen halb verkohlt habe, bin ich nun ein bisschen demütiger. Habe mich durch einige Foren gelesen und eingesehen, dass ich wohl etwas weiter vorne anfangen muss.

Werde mir demnächst erst einmal das Grundrezept für Sauerteig mit Roggenmehl aus dem Forum der-sauerteig.com vornehmen (wie erfahrene Hobbybäcker anderen Anfängern auch schon empfohlen haben) und mich dann Schritt für Schritt weitertasten. Und mich zwischenzeitlich wie Helmut Gote vielleicht auch einfach mal an einem leckeren Hefe-Baguette versuchen. Bis ich hoffentlich irgendwann ein Roggenbrot backe, dass meinen Vorstellungen entspricht. Und ich mich vielleicht schon gar nicht mehr an den Geschmack meines Lieblingsbrotes erinnern kann...

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