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Mein Sohn hatte schon früh erste Ambitionen als Koch. Bei Freunden oder in der Kita führte ihn lange Zeit der erste Weg in die Spielzeugküche. Das meistbenutzte Spielzeug in seinem zweiten Lebensjahr war das aneinanderklettende Holzobst, das er mit einem kleinen Holzmesser auseinanderteilen konnte. Und auch am Frühstückstich hat er schon früh sein eigenes Messer eingefordert, um Butter und später auch Marmelade aufs Brot zu schmieren.

Junge zerteilt durch die Luft fliegendes Obst mit einem Saebel.
istock.com / NI QIN

Inzwischen hilft er auch beim Kochen am liebsten richtig mit, statt nur zuzuschauen. Das Holzobst liegt dabei hinten in einer Schublade in seinem Zimmer – das ist ihm mit fast drei Jahren wohl zu langweilig.

Anfangs waren es Bananen oder gekochte Kartoffeln, die er zerkleinern durfte. Und zu Beginn der Grillsaison hat er die Fleischwurst für unseren Nudelsalat fein säuberlich in kleine Würfel geschnitten (wobei leider die Hälfte der Wurst in seinem kleinen Mund landete, so dass ich deshalb irgendwann eingreifen musste!).

Aber als er mir vor kurzem dann geholfen hat, die Kartoffeln für unseren Eintopf zu zerkleinern, hörte ich doch plötzlich diese leise Stimme in meinem Ohr, die fragte: Ist das nicht zu gefährlich? Natürlich habe ich ihm kein scharfes Messer in die Hand gegeben. Aber ein stumpfes Kindermesser macht diese Arbeit ja auch nicht gerade zum Kinderspiel. Und Karotten schälen mit einem Sparschäler? Ist das noch okay oder ist das Ding vielleicht doch etwas zu scharf?

„Messer, Gabel, Schere, Licht ist für kleine Kinder nicht.“ Dieser Spruch aus meiner Kindheit geistert mir bei solchen Gelegenheiten dann im Kopf herum. Und auch mit fast drei Jahren ist ein Kind sicherlich noch klein. Andererseits ist es, glaube ich, heute völlig normal, auch einem Einjährigen irgendwann eine Gabel zum Essen zu geben.

Ich selbst bin bisher immer nach dem Muster vorgegangen: Wenn es mir nicht gar zu gefährlich vorkommt, darf er es versuchen. Natürlich nur unter Aufsicht. Und wenn ich dann doch den Eindruck bekomme, dass er – oder wir – mit der Situation überfordert sind, dann dürfen wir unsere Meinung auch ändern. Immerhin sind wir lernfähige Küchenwesen...

Wie handhabt ihr das? Gibt es bei euch strikte Regeln – oder geht ihr ganz relaxed mit den ersten Küchenexperimenten um? Würde mich über ein paar Einblicke sehr freuen...

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