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Wenn meine Tochter Hunger hat, dann will sie essen. Egal wo wir sind: zu Hause auf der Couch, beim Einkaufen oder im Restaurant. Und dann möchte auch niemand, dass ich ihr das verwehre. Denn während sie andere Bedürfnisse auch mal vergisst, wenn plötzlich ein Ball vor ihrer Nase tanzt oder sie ihren Schnuller bekommt, so zeigt sie bei Hunger ganz klar: „Hier mache ich keine Kompromisse!“ Und zwar lautstark.

Frau stillt Baby in einem Café.
Halfpoint / Fotolia.com

Aus meiner Vor-Mama-Zeit habe ich noch vage den Spruch im Ohr: „Jetzt muss die hier auch noch ihre Brüste auspacken...“. Als Mama habe ich zum Glück nie negative Erfahrungen beim Stillen in der Öffentlichkeit gemacht.

Initiative fürs Stillen in der Öffentlichkeit

Ist Stillen in der Öffentlichkeit akzeptiert? Diese Frage hat sich die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung vorgenommen und kommt zu dem Ergebnis: Nur wenige Menschen haben ein Problem damit, wenn Frauen in der Öffentlichkeit stillen – und nur wenige Frauen machen wirklich negative Erfahrungen. Trotzdem könnten die Bedingungen besser sein, wie Beispiele aus anderen Ländern zeigen. In Australien zum Beispiel können Restaurants und Cafés mit einem offiziell eingeführten Sticker ihr Lokal als stillfreundlich kennzeichnen. Und in der Schweiz beispielsweise gibt es eine Still-App, mit der Frauen Stillräume und stillfreundliche Orte finden können. Davon könnten auch die Frauen profitieren, die es bisher vermeiden, in der Öffentlichkeit zu stillen. Die Nationale Stillkommission wirbt daher mit positiven Botschaften („Stillen ist gesund“, „Stillen wird überall akzeptiert“ und „Stillen kann nicht warten“) für das Stillen an öffentlichen Plätzen.

Allerdings: Ein nackter Busen zieht natürlich Blicke auf sich. Schließlich ist das nichts, was man erwartet, wenn man im Café mal kurz zum Nachbartisch herüberspickt. Und wenn der Blick dann länger hängenbleibt als normal, ist das sicher nicht nur für mich als Stillende unangenehm.

Insofern: Ja, ich stille in der Öffentlichkeit. Fühle mich aber wohler, wenn ich es nicht zu offensiv mache. Und weil meine Tochter Tücher und Decken mit Freude von meiner Schulter zieht, während sie trinkt, achte ich vor dem Losgehen schon darauf, dass ich stillfreundliche Kleidung trage. Inzwischen gibt es ja ganz wunderbare Klamotten, bei denen andere gar nicht unterscheiden können, ob ich mein Kind gerade in den Schlaf wiege oder die Kleine stille.

Und – unabhängig von jeglicher Diskussion über Stillen in der Öffentlichkeit: Seit ein paar Wochen ziehe ich mich fürs Stillen doch am liebsten an einen ruhigen Ort zurück. Denn da kann sich auch meine Tochter aufs Trinken konzentrieren und muss nicht nach jedem dritten Schluck den Kopf recken, um auch ja nichts zu verpassen.

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