Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

/

Schwupps, da ist sie schon wieder: die Fastenzeit. Eigentlich große Tradition bei mir. Aber dieses Jahr war ich irgendwie nicht vorbereitet... Soll ich trotzdem noch fasten? Oder nicht? Immerhin habe ich ja mit Schwangerschaft und Stillzeit gerade gut anderthalb Jahre Fastenzeit hinter mir – zumindest in Bezug auf Alkohol...

Sonst habe ich darauf gerne von Aschermittwoch bis Ostersonntag verzichtet – und dazu auf Schokolade. Das war quasi mein Standard-Fastenritual. In Zeiten, in denen ich besonders hart zu mir sein wollte, habe ich zusätzlich Fleisch von meinem Speiseplan gestrichen.

Schokolade und Wein verschwinden im Papierkorb.
Judith Pulg | Fotografie

Irgendwie empfinde ich die Fastenzeit als eine gute Chance, das einfach mal auszuprobieren. Was das mit meinem Körper macht – und mit meinem Geist. Denn schwierig wurde es für mich in der Regel vor allem dann, wenn der soziale Druck ins Spiel kam...

Zum Beispiel wenn ich vor Ostern bei meinen Omas zum Essen eingeladen war: „Wie, du willst kein Fleisch? Das geht doch nicht!“ – „Doch, das geht! So leben Millionen von Menschen jeden Tag...“ Hab ich mir gedacht und gleichzeitig versucht, die lieb gemeinten Verführungsversuche höflich, aber bestimmt zurückzuweisen.

„Und den Kuchen auch nicht?“ – „Nein, Oma, da ist Alkohol drin und Schokolade oben drauf...“ – „Aber das ist ja nicht so richtig Alkohol und die Schoki ist ja nur zur Deko...“ Hm.

Ich kann nicht ausschließen, dass ich nicht doch mal schwach geworden bin. (Es ging immerhin um Schwarzwälder Kirschtorte!) Aber die Gelüste, die zu Beginn der Fastenzeit meist noch enorm sind, nehmen ab. Zumindest ist das meine Erfahrung: Egal ob Schokolade, Alkohol oder Fleisch – irgendwann tritt Gewöhnung ein.

Regelmäßig beobachte ich zu Ostern, dass ich statt des „lang ersehnten“ Gläschens Wein doch lieber ein großes Glas Maracuja-Schorle trinken würde. Und dass ich mir nach der Ostereiersuche Schokoeier in den Mund schiebe, ohne sie wirklich zu genießen.

Um mich richtig aus der Reserve zu locken, muss ich mir also etwas anderes überlegen. Deshalb ­– auch wenn das nicht so recht zum religiösen Vorbild passt: Wie wäre es, wenn ich die Passionszeit mal wieder zu Aktionszeit umfunktioniere und jeden Tag ein bisschen Sport mache? Für mich sicherlich die härtere Herausforderung – selbst wenn es nur um zehn Minuten Yoga am Tag geht. Denn Bewegung kommt gerade definitiv zu kurz! Und die Yoga-Matte ist gerade mehr Wäscheständer-Unterlage und Spieldecke als Sportgerät.

Da ist er also: mein Plan für die restliche Fastenzeit. Ob ich das schaffen werde? Ich werde sicherlich daran zu beißen haben – vor allem jetzt, da es öffentlich ist! Aber immerhin kann ich mich dann mit einem Stückchen Schokolade belohnen...

Fastet ihr? Worauf verzichtet ihr oder habt ihr auch einen alternativen Plan? Was fällt euch besonders schwer? Ich freue mich über eure Erfahrungen, Tipps und Tricks in den Kommentaren!

Alle Beiträge von Judith Pulg lesen

als hilfreich bewerten 0 Versenden

Kommentare (0)

Kommentar abgeben

*Angabe erforderlich

Als politisch unabhängiger Anbieter liefern wir Informationen frei von Werbung oder privat-kommerziellen Zwecken - bitte auch in Ihren Kommentaren... Netiquette lesen.