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Ich kaufe gerne regional und bio. Die Produkte schmecken und sind für mich ökologisch vertretbar. Wenn es Produkte allerdings nur aus weit entfernten Ländern gibt, frage ich mich, ob ich auf weitere Kriterien achten sollte. Denn bio sagt ja nichts darüber aus, ob es den Landwirten dort gut geht. Bestes Beispiel: Kaffee. Darüber habe ich mir im Artikel Welchen Kaffee soll ich kaufen Gedanken gemacht. Eine der Schlussfolgerungen: Es lohnt sich, fair gehandelten Kaffee zu kaufen. Aber was bedeutet das eigentlich?

Schriftzug "fair" aus Kaffeebohnen
Julia Icking, Bonn

Was ist an den Produkten gerecht?

Je geringer der Preis eines Lebensmittels im Laden, desto kleiner der Lohn des Erzeugers. Ist ja logisch. Das gilt genauso für deutsche Bauern, wie für Landwirte, die weit weg von uns leben und arbeiten. Zum Beispiel im Kaffee- und Kakaoanbau sind die Bedingungen oft ziemlich schlecht. Die kleinbäuerlichen Strukturen erschweren eine gemeinsame Anstrengung für bessere Preise. Hier setzt Fair Trade an. Verschiedene Organisationen kümmern sich darum, dass auch ein kleiner Kakaobauer in Westafrika einen gerechten Preis für seine Kakaobohnen bekommt. Oder der Kaffeebauer in Guatemala. Im Gegensatz zum ökologischen Landbau gibt es keine gesetzliche Grundlage für den fairen Handel. Es gibt eine internationale Definition, die auf bessere Handelsbedingungen, die Sicherung sozialer Rechte und eine nachhaltige Entwicklung hinweist. Wenn ich also auf eine entsprechende Kennzeichnung achte, kann ich vom deutschen Supermarkt aus dafür sorgen, dass es den Erzeugern besser geht.

Bei welchen Produkten achte ich auf Fair Trade?

Ich muss gestehen, bisher habe ich vor allem bei Kaffee darauf geachtet, dass er sowohl bio als auch fair gehandelt ist. Je länger ich darüber nachdenke, umso klarer wird mir, dass es mindestens auch bei Tee, Kakao und Schokolade, Reis, vielen Gewürzen und Bananen sinnvoll wäre. Ein interessantes Interview zum Thema faire Bananen habe ich vor einiger Zeit gelesen. Dort berichtet ein Profikoch und Kampagnenbotschafter für die Menschenrechtsorganisation Oxfam über seinen Besuch auf einer Plantage in Equador: Ole Plogstedt: „Hab’gekocht vor Wut!“. Wenn es nicht gleich eine ganze Kampagne sein soll, kann man mit dem bewussten Kauf von fair gehandelten Produkten beginnen. Inzwischen ist mir sogar ein regionales Produkt eingefallen, bei dem ich gerne faire Preise zahle: Milch. Die gibt es hier sowohl einigermaßen regional, als auch bio und mit fairen Preisen für die Landwirte. Man muss allerdings ein bisschen danach suchen.

Wo bekomme ich Fair-Trade-Produkte?

Fair-Trade-Produkte gibt es in fast jedem Supermarkt und sogar beim Discounter. Ihr erkennt sie an verschiedenen Siegeln und Kennzeichnungen, die auf der Verpackung aufgedruckt sind. Welche Siegel und Eigenmarken das sind, beschreibt der Artikel Lebensmittel aus fairem Handel. Zu meinem Leidwesen sind die Produkte oft entweder „bio“ oder „fair“. Das erschwert die Entscheidung. Beim Kaffee ist es leicht: Hier gibt es so viele Sorten, die bio und fair sind, dass ich leckere Bohnen gefunden habe. Denn der Geschmack darf natürlich auch nicht zu kurz kommen!

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Kommentare (1)

Bio oder Fairtrade?
anonym / 24.02.2019 / 17:44 Uhr

Danke für diesen Artikel. Es ist gut, dass ihnen wichtig ist Arbeiter zu unterstützen und eine Alternative zu Ausbeutung zu finden. Da sie sich, wie ich früher, zwischen bio und Fairtrade entscheiden müssen, empfehle ich ihnen ein informierendes Video über bio: https://youtu.be/KV1NVltMZjQ

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