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Es war Sonntagabend, als ich auf die grandiose Idee kam, mit meinem Sohn zu kochen. Wir hatten fast den ganzen Tag im Zug gesessen und ich dachte, so ein bisschen Koch-Action wäre jetzt ein netter Ausgleich. Außerdem hatten wir mittags nichts Warmes gegessen. Mein Plan (mal wieder): Spaghetti mit Tomatensoße. Das ist nicht schwer, geht schnell und füllt uns nach dem langen Tag den Magen. Aber: Ich hatte die Rechnung ohne meinen Sohn gemacht...

Kleiner Junge mit Kochmütze probiert Suppe direkt aus der Suppenkelle.
iStock.com / Imgorthand

Erstens: Er wollte gar nicht MIT MIR kochen, sondern ALLEINE! (Immerhin ist er ja schon fünf!) Und zweitens: "Spaghetti mit Tomatensoße könnt IHR gerne essen. ICH koche was Gesundes!" Sprachs und begab sich in die Küche.

"Was Gesundes kochen" war eines der freien Themen für die Vorschule gewesen, die sich die Kinder für die kommenden Wochen ausgesucht hatten. Eigentlich super. Nur war damit der Plan eines schnellen Abendessens vom Tisch. Andererseits: Wenn die Kinder schonmal so motiviert sind, in der Küche anzupacken, dann sollte man das auch nutzen. Wer weiß, wie lange es anhält...

Großzügiger Weise durfte ich dann die Tomatensoße kochen, während er Zwiebeln schälte, Paprika putzte und sorgfältig – zumindest einen Großteil davon – in kleine Stückchen schnitt. Sein "Mamaaaaaa! Eigentlich wollte ich ALLEINE kochen!" überging ich dabei geflissentlich. Immerhin waren die Zeiger der Uhr schon weit über die normale Schlafenszeit hinaus gewandert...

Das Gemüse brutzelte er mit etwas Öl und ein paar Scheiben Ingwer in einem kleinen Topf. Und als Spaghetti und Soße fertig waren, stellten wir das noch gut bissfeste "Gesunde" auch mit auf den Tisch. Zum Glück hat er sich mit der Mischung Zwiebeln, Ingwer, Paprika zufrieden gegeben. Inzwischen hatten wir nämlich alle einen Bärenhunger.

Junge versteckt sich hinter einem Teller mit Blumenkohl, Brokkoli und Kürbis.

Euer Kind mag kein Gemüse? Vielleicht ist selber kochen eine Möglichkeit, Grünes, Rotes und Gelbes auf dem Teller interessanter zu machen. Weitere Tipps gibt es hier: 

Wenn Kinder kein Gemüse mögen: Kein Grund zum Verzweifeln

Den Großteil des etwas spärlichen Gemüses durfte Sohnemann selber essen. Ich hatte bei dem wachsenden Loch in meinem Bauch einfach zu wenig Geduld aufgebracht, um ihn ausreichende Mengen schnippeln zu lassen. Aber ich muss gestehen, dass ich mir im Nachhinein gerne mehr geholt hätte und dafür auch auf die Tomatensoße verzichtet hätte. Vielleicht kann ich ihn beim nächsten Mal ja doch zu etwas mehr Teamwork überreden.

Ich hoffe jedenfalls, dass dies nicht unser letzter gemeinsamer Küchenausflug war – und dass beim nächsten Mal etwas mehr Zeit bleibt, die Dinge bewusster anzugehen. In Ruhe den Umgang mit scharfen Messern zu erproben. Gemeinsam zu überlegen, was wir kochen. Und darüber mal wieder etwas mehr Abwechslung und neue Ideen in die Küche zu bringen.

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