Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

(BZfE) – Ein neuer Trend hat die sozialen Medien erfasst und schwappt von den USA nach Europa: Jugendliche essen Lebensmittel mit Schale oder Verpackung, um sich einer Art Mutprobe zu stellen. Die sogenannte Shell-On-Challenge verbreitet sich viral auf verschiedenen sozialen Netzwerken.

Alles begann mehr oder weniger sinnfrei, aber harmlos. Junge Menschen verzehrten Obst und Gemüse mit Schale, filmten sich dabei und veröffentlichten das Ergebnis im Internet. Meist war der kurze Videoclip mit der Frage „With or without shell?“ („Mit oder ohne Schale?“) betitelt. Da landeten ungeschälte Bananen, Nüsse und Zitrusfrüchte wie Orange und Zitrone im Mund. Andere bissen in rohe Kartoffeln oder ein rohes Ei, um ein bisschen Internetruhm zu ergattern.

Inzwischen hat die Online-Challenge auf Snapchat, YouTube & Co. riskante Ausmaße angenommen. Die Teilnehmer versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen, indem sie auch Lebensmittel mit Verpackung verschlucken. Das können Cornflakes und Kekse im Karton, aber auch in Plastik verpackte Minikarotten, Schokoriegel, Kaubonbons und Sandwiches sein. Die Jugendlichen wollen ihren Kontrahenten imponieren, indem sie möglichst witzige oder spektakuläre Videos posten.

Mediziner warnen vor den gesundheitlichen Folgen der „Shell-On-Challenge“. Die Schale vieler Obst- und Gemüsesarten ist nicht nur wenig bekömmlich, sondern kann auch mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet sein. Ein noch größeres Risiko ist der Verzehr von in Plastik verpackten Nahrungsmitteln. Kleine Kunststoffteile können in die Atemwege gelangen und zum Ersticken führen. Ein weiterer Punkt ist, dass Verpackungen möglicherweise bedenkliche Stoffe wie Bisphenol A (BPA) enthalten.

Über die meisten „Herausforderungen“ im Netz kann man nur den Kopf schütteln. Es gibt aber auch durchaus sinnvolle Initiativen: Im März 2019 sammelten Teilnehmer der „Trashtag-Challenge“ Müll auf und posteten Vorher- und Nachher-Bilder von den aufgeräumten Flächen unter dem Hashtag #trashtag.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

/

als hilfreich bewerten 0 Versenden