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(BZfE) – Der Klimawandel kennt keine Grenzen. Deshalb muss ein Speiseplan, der gleichermaßen gut für die Gesundheit des Menschen und des Planeten ist, weltweit abgestimmt und umgesetzt werden. Prof. Bernhard Watzl, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) begrüßte daher den Bericht der EAT Lancet-Kommission, denn er formuliert Eckpunkte für eine gesunde und klimaschützende Ernährung und gibt einen wichtigen politischen Impuls. „Alle Ernährungs-Institutionen in Deutschland und darüber hinaus haben den Bericht wahrgenommen und prüfen nun ihre nationalen Ernährungsempfehlungen mit Blick auf dessen Kernergebnisse“, sagte der Wissenschaftler in seinem Vortrag auf der Konferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft „Und was gibt’s morgen? Strategien für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung“. Sie fand Anfang Oktober 2019 in Berlin statt.

Seit 1956 formuliert die DGE ihre 10 Regeln, nach denen eine ausgewogene und genussvolle Ernährung im Alltag gelingt. In Stein gemeißelt sind diese Empfehlungen jedoch keineswegs. Sie wurden immer wieder an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand angepasst. Eine ökologisch verträgliche – nachhaltige – Ernährung ist bereits seit 2011 ein wichtiges Thema für die DGE, wie Bernhard Watzl in seinem Vortrag betonte. Vergleicht er die DGE-Empfehlung mit der von EAT Lancet entwickelten Planetary Diet erkennt er weitreichende Übereinstimmungen: Beide setzen auf viel Obst und Gemüse und einen relativ geringen Anteil tierischer Lebensmittel.

Unterschiede zeigen sich auf den ersten Blick bei den Hülsenfrüchten: Rund 75 Gramm sollen es täglich sein nach der Planetary Diet. In den DGE-Empfehlungen sind Erbsen, Bohnen und andere Vertreter der Hülsenfrüchte nicht sichtbar. „Die Hülsenfrüchte sind aktuell noch in die Warengruppe Gemüse integriert. Das wollen wir in Kürze ändern, weil das nicht mehr zeitgemäß ist,“ sagte Watzl. Ähnlich verhält es sich mit den Nüssen: Die Empfehlungen der Planetary Diet sehen 50 Gramm Nüsse pro Tag vor. In den DGE-Regeln finden sich derzeit keine eigenen Empfehlungen zum Verzehr von Nüssen, weil sie dem Obst zugeordnet sind. „Auch hier stehen Änderungen an“, so Watzl. Der Wissenschaftler begründet die geplante Überarbeitung mit dem Ziel, mit den DGE-Empfehlungen noch deutlicher die Gesunderhaltung der Menschen und der Erde unterstützen zu wollen.

Und wie gesund und nachhaltig essen die Deutschen nun aktuell mit Blick auf die jeweiligen Empfehlungen? Zum Abgleich zog Watzl die Daten aus der Nationalen Verzehrstudie II heran. Es gibt noch viel Potenzial das eigene Essverhalten klimafreundlicher und auch gesünder zu gestalten: Im Durchschnitt landet viel zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse auf unseren Tellern. Die durchschnittlichen Verzehrsmengen von Hülsenfrüchten und Nüssen gehen in Deutschland derzeit gegen Null. Immerhin: Im Hinblick auf den Milchkonsum schneiden die Deutschen besser ab, als es der EAT Lancet-Bericht vermuten lässt. Der Milchverzehr der Deutschen liegt im Rahmen der Empfehlungen der Planetary Diet und auch der DGE

Dr. Christina Rempe, www.bzfe.de

http://www.bzfe.de/inhalt/ernaehrungsempfehlungen-fuer-mensch-und-erde-34728.html

http://www.bzfe.de/inhalt/was-sich-aendern-muss-auf-tellern-aeckern-und-in-muelltonnen-34729.html

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