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Drei Stillende Frauen sitzen auf einem Sofa
Christoph Luttenberger

(BZfE) – Muttermilch ist die natürliche und beste Nahrung für das Baby. Daher wird Müttern empfohlen, ihr Kind im ersten halben Jahr und mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich zu stillen und nach Einführung der Beikost weiter zu stillen. Nach Ergebnissen der Querschnittsstudie SuSe II können die Stillraten sich positiv entwickeln, wenn Kliniken ein besonderes Interesse an einem guten Stillstart haben. So werden die Stillraten weit über die Anfangsphase hinaus positiv beeinflusst. Deshalb ist es wichtig, dass alle Kliniken gute Bedingungen schaffen, um möglichst allen Frauen und Babys einen optimalen Stillstart zu ermöglichen. In der Studie hatten als stillfreundlich zertifizierte Kliniken und Frauen mit höherem Bildungsniveau einen besonders hohen Anteil.

Laut SuSe II werden 82 Prozent der Säuglinge im Alter von vier Monaten überhaupt gestillt; 56 Prozent davon ausschließlich, wie es den Empfehlungen entspricht. In den Jahren 1997/98 wurden nur 45 Prozent in diesem Alter voll gestillt. Der Anteil der nicht stillenden Mütter war damals deutlich höher als heute (41 zu 18 %).

Jede zweite Mutter hatte zu Beginn Stillprobleme wie wunde Brustwarzen (62 %), Schwierigkeiten des Kindes beim Trinken (45 %) und zu wenig Milch (33 %). Die Risikofaktoren für eine kurze Stilldauer sind heute ähnlich wie vor 20 Jahren: Frauen möchten, teils nach schlechten Vorerfahrungen, nicht stillen oder Babys erhalten in Kliniken oft zu früh zusätzliche Flüssigkeit. Bei einem gesunden Neugeborenen, das nach Bedarf gestillt wird, muss aber keine Flüssigkeit oder Nahrung zugefüttert werden.

Am Ende des ersten Lebensjahrs stillten nach der Erhebung noch 41 Prozent der Mütter zusätzlich zur Beikost. Vor zwanzig Jahren waren es nur 13 Prozent. Die Beikost wird heutzutage zum größten Teil zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat eingeführt nach dem „Ernährungsplan für das erste Lebensjahr“ des Forschungsdepartment für Kinderernährung (FKE) an der Universitätskinderklinik Bochum.

Die Stillförderung im Krankenhaus, das Stillverhalten der Mütter und die Säuglingsernährung hätten sich an die Empfehlungen immer weiter angenähert, resümieren die Wissenschaftler. Allerdings gibt es nach wie vor Hindernisse, die Mütter vom Stillen abhalten oder die Stilldauer verkürzen. Daher sei es wichtig, die bestehenden Informations- und Beratungswege zum Stillen und zur Säuglingsernährung weiterzuentwickeln. Da der Klinikaufenthalt inzwischen meist verkürzt wird, sei eine professionelle Stillberatung in den eigenen vier Wänden, etwa durch eine Hebamme, für einen langfristigen Stillerfolg enorm wichtig.

Heike Kreutz, Britta Klein www.bzfe.de

Hintergrund:

„Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland“, kurz SuSe II. Ziel der Querschnittsstudie war es, umfassende Daten zu Stillquoten, Stillverhalten und Säuglingsernährung im ersten Lebensjahr zu erhalten. An der Untersuchung nahmen in den Jahren 2018/19 insgesamt 109 Kliniken und 966 Mutter-Kind-Paare teil, die ihre Teilnahme an der Studie zugesagt hatten. Das Forschungsdepartment für Kinderernährung (FKE) der Universitätskinderklinik Bochum führte zu fünf Zeitpunkten Befragungen durch – zwei Wochen sowie 2, 4, 6 und 12 Monate nach der Geburt. Die Ergebnisse wurden mit den Resultaten der Vorgängerstudie SuSe I aus den Jahren 1997/98 (177 Kliniken, 1.717 Mutter-Kind-Paare) verglichen. Damals waren die Kliniken aber nach einer Zufallsstichprobe ausgewählt worden, was die Vergleichbarkeit der Zahlen einschränkt.

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), DGE aktuell Nr. 07/2020 und 14. DGE-Ernährungsbericht, Vorveröffentlichung von Kapitel 3 vom 31. März 2020

Weitere Informationen:

www.suse-fke.de/

www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/14-dge-ernaehrungsbericht/

https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/bedeutung-des-stillens-29739.html

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