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Frau und Mädchen sitzen in einer Schubkarre
stock.adobe.com/Jacob Lund

(BZfE) – Eine salutogene Ernährungskommunikation stellt die Menschen mit ihren Bedürfnissen, Fähigkeiten und allen Ressourcen in den Mittelpunkt. Sie ist einfühlsam, echt und wertschätzend. Das ist in der Ernährungsberatung oft selbstverständlich. Bisher setzt die öffentliche Ernährungskommunikation jedoch noch viel zu häufig auf Empfehlungen, die viele Menschen nicht umsetzen können. Das liegt auch an den widersprüchlichen Botschaften verschiedener Absender, einer oft unverständlichen Fachsprache und fehlender Alltagstauglichkeit. Erschwerend kommt ein gesundheitsfeindliches Umfeld hinzu: Rund um die Uhr können wir überall weniger empfehlenswerte Lebensmittel, übermäßig gesüßte Getränke, hochkalorische Fertigprodukte oder Fastfood kaufen.

Die salutogene Ernährungskommunikation wechselt die Perspektive und stellt die Frage: Wie lässt sich das Vertrauen der Menschen in ihre eigenen Ressourcen stärken, damit sie sich selbst zu einer Verhaltensänderung motivieren und diese auch bewältigen? Was in der Ernährungsberatung Gegenstand von Gesprächen ist, ist auch für die Ernährungskommunikation über klassische und soziale Medien denkbar. So könnten die Zielgruppen bei der Entwicklung von Informationsmaterial, der Planung von Interventionen oder Kampagnen einbezogen werden. Wer eine wertschätzende und empathische Haltung einnimmt, findet außerdem leichter Inhalte, die an den Lebensalltag der Menschen anknüpfen, schreibt und spricht verständlich und ohne erhobenen Zeigefinger.

Ein solcher Wandel in der Kommunikation ist heute umso wichtiger. Denn es geht nicht mehr nur um unser eigenes Wohlergehen, um Erkrankungen wie Übergewicht oder Diabetes. Es geht auch um Umwelt- und Klimaschutz, auf die sich Ernährungsverhalten und Konsumgewohnheiten direkt auswirken. So wird der Druck, „das Richtige“ zu essen, immer größer. Werden Menschen in dieser Aufgabe jedoch begleitet und in ihren eigenen Fähigkeiten zur Veränderung gestärkt, ziehen sie daraus die hierfür nötige Motivation. Dann lohnt sich zum Beispiel die Mühe, weniger Fleisch zu essen, gleich doppelt. Zusätzlich braucht es jedoch faire Ernährungsumgebungen, damit die Last nicht allein auf den Schultern von Individuen liegt. Dazu gehören beispielsweise eine hochwertige Gemeinschaftsverpflegung in Kitas und Schulen gemäß DGE-Qualitätsstandards oder Preisanreize für nachhaltigere Lebensmittel. Ein neuer Beitrag auf www.bzfe.de stellt das Konzept der salutogenen Ernährungskommunikation von Dr. Gesa Maschkowski vor, die zu diesem Thema promovierte.

Gabriela Freitag-Ziegler, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Praxistipps für die Ernährungskommunikation

www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungskommunikation/praxis-tipps-und-beispiele/

Hier geht es unter anderem um eine erfolgreiche Ansprache verschiedener Zielgruppen.

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