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Ein Frau mit einer Mund-Nasen-Schutz-Maske beim Einkaufen im Supermarkt
AdobeStock/littlewolf1989

(BZfE) – Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt und zum Teil auch die Ernährungsgewohnheiten verändert. Nun stellt sich die Frage, wie wir nachhaltige und gesündere Verhaltensweisen langfristig aufrechterhalten können. Wissenschaftler der Wageningen Universität in den Niederlanden haben dazu neun Untersuchungen aus den Niederlanden und 23 Studien aus Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgewertet.

In den Niederlanden hat sich das Ernährungsverhalten der meisten Menschen in Corona-Zeiten nicht wesentlich verändert. Allerdings gibt es für bestimmte Gruppen interessante Tendenzen. Das betrifft, ähnlich wie in Deutschland, vor allem jüngere, übergewichtige und emotional instabile Menschen. Rund zwölf Prozent der Befragten greifen seit Pandemiebeginn häufiger zu „ungesunden“ Lebensmitteln wie Snacks und Fastfood, während sich 22 Prozent ausgewogener mit mehr Obst und Gemüse ernähren. Zwischen 17 bis 27 Prozent kaufen häufiger lokale, saisonale und Bio-Produkte. Es gibt weniger Impulskäufe und weniger Lebensmittelabfälle.

Aber wie lässt sich das veränderte Ernährungsverhalten erklären? Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Ein wichtiger Punkt ist die innere Motivation: Seit Pandemiebeginn ernähren sich viele Verbraucher bewusster und achten mehr auf ihre Gesundheit und die Umwelt. Statt Convenience und Preis sind beim Einkauf Aspekte wie natürliche Inhaltsstoffe und eine lokale Herkunft wichtiger geworden. Außerdem haben die Menschen im vergangenen Jahr mehr Zeit zu Hause verbracht. Manche kochten häufiger und nutzten dafür frische und saisonale Zutaten. Andere konnten bei Stress oder Langeweile süßen Versuchungen nicht widerstehen.

Auch wenn die Zahlen gering erscheinen, sind solche Änderungen im Ernährungsverhalten unter normalen Bedingungen schwer zu erreichen. Die Pandemie ist eine lebensverändernde Situation und lässt sich dafür nutzen, gute Gewohnheiten zu lernen und beizubehalten. Dabei können zum Beispiel eine effektive Kommunikation in den Medien, aber auch Vorbilder in sozialen Netzwerken die Motivation aufrechterhalten. Vor allem emotional belastete Menschen brauchen Unterstützung. „COVID-19 hat uns zwar überrascht, aber es gibt keinen Grund, sich von den Verlockungen, die nach der Pandemie auf uns zukommen, überrumpeln zu lassen. Die Auswirkungen von COVID auf unsere Lebensmittelauswahl liefern Erkenntnisse, mit denen wir den Übergang zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung beschleunigen können“, fasst Marleen Onwezen von der Wageningen Universität zusammen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

www.wur.nl/en

Auch in Deutschland hat die Pandemie das Ernährungs- und Einkaufsverhalten geändert:

www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/juni/corona-pfunde/

www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2020/september/lebensmitteleinkauf-in-corona-zeiten/

Nachhaltig essen – warum?

www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/grundlagen/

Unterrichtsmaterial „Was hat mein Essen mit dem Klima zu tun?“, Bestell-Nr. 3659, Preis: 4,50 Euro, www.ble-medienservice.de/3659/was-hat-mein-essen-mit-dem-klima-zu-tun

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