(BZfE) – Hätten Sie gewusst, dass es bereits in der griechischen Antike erste Formen der Ernährungskommunikation gab? Dass im Mittelalter die Kirche das Kommunikationsorgan war, wenn es um die „richtige“ Ernährung ging? Und dass es institutionelle Ernährungsempfehlungen erstmals 1941 in den USA gab?
Schnell wird klar: Debatten über die vermeintlich richtige Ernährung sind nicht neu. Während in der Vergangenheit eine richtige oder falsche, moralische oder ökologisch vertretbare Ernährungsweise von religiösen oder staatlichen Instanzen vermittelt wurde, findet gegenwärtig ein Strukturwandel statt. „Ernährungskommunikation im digitalen Zeitalter lebt vom Mitteilen und Teilen, von Nähe und Vertrauen“, schreibt Professor Gunther Hirschfelder in seinem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Ernährung im Fokus, herausgegeben vom Bundeszentrum für Ernährung. “Influencer, Apps, Blogs und Foren machen heute quantitativ den Großteil der Kommunikation über Ernährung aus“, so Hirschfelder. Die entscheidende Frage also ist: Wie finden wissenschaftlich fundierte Informationen (wieder) ihren Weg zu den Nutzern? Hirschfelder ist überzeugt, dass die historisch gewachsene Kommunikationskultur über Imperative nicht mehr zeitgemäß ist. Es bedarf einer neuen Herangehensweise: „Wenn die institutionelle Ernährungsaufklärung gehört werden will, muss sie einfühlsam, verständnisvoll und auf Augenhöhe kommunizieren.“ Sein historischer und kulturwissenschaftlicher Blick auf die Geschichte der Ernährungskommunikation hilft, die aktuelle Gemengelage besser einzuordnen.
Caroline Thiesmeier-Dormann, www.bzfe.de
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Den Schwerpunktbeitrag „Ernährungskommunikation – Wurzeln, Strukturen, Transformation“ lesen Sie in der aktuellen Ausgabe „Ernährung im Fokus 01 2021“.
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