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(BZfE) – „Personalisierte Ernährung geht über allgemeine Ernährungsempfehlungen hinaus, optimiert den persönlichen Gesundheitsstatus durch individualisierte Empfehlungen, maximiert das Wohlbefinden nachhaltig und berücksichtigt integrativ die Alleinstellungsmerkmale des Einzelnen.“ So lautet die Definition, die die Forschungsgruppe „Personalisierte Ernährung“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Cornelia Klug an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) entwickelt hat. Klug ist eine der über 100 Ernährungsexpertinnen und -experten, die für den Trendreport Ernährung 2022 von NUTRITION HUB und dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) befragt wurden. Mit 25 Prozent der Stimmen landete das Thema „Personalisierte Ernährung und Biohacking“ auf Platz 5 der wichtigsten Ernährungstrends dieser Dekade.

Verbraucherinnen und Verbraucher verbinden personalisierte Ernährung oft mit DNA-Analysen. So berichtet die Ernährungsmedizinerin Rebecca Steiner, dass die Nachfragen zu einer an die genetischen Grundlagen angepassten Ernährung zunehmen. Allerdings sind die Erwartungen an solche Konzepte derzeit noch deutlich höher als das, was wissenschaftlich belegt und technisch machbar ist. Um hier fundierte Empfehlungen geben zu können, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Arbeitsgruppe „Personalisierte Ernährung“ unter der Leitung von Prof. Hannelore Daniel eingerichtet.

Prof. Katja Lotz, Forschungsprojektleiterin und Studiengangsleiterin BWL-Food-Management an der DHBW, ist überzeugt davon, dass künstliche Intelligenz und digitale Anwendungen die personalisierte Ernährung wesentlich vorantreiben. Es zeige sich aber auch, dass eine individuelle Beratung die Anwendung technologiebasierter Lösungen noch unterstütze. Laut der Forschungsgruppe gebe es erste Hinweise, dass Selbstvermessungsverfahren und Eigenkontrolle mithilfe von Fitnesstrackern und Co. bei chronischen Erkrankungen zusätzliche Motivation liefern können.

Auch gesunde Menschen betreiben verstärkt Selbstoptimierung auf Basis digitaler Analysen ihrer Vitalfunktionen oder von Ernährungs- und Bewegungsmustern, das sogenannte Biohacking. Das kann Fabian Schlang, Koch, Ernährungswissenschaftler, Lebensmitteltechnologe und Gründer der Air Up GmbH bestätigen: „Es wird immer normaler, seinen Körper zu überwachen, egal ob mit Blutzuckersensoren im Arm oder mit Hilfe der smarten Trinkflasche, die via Smartphone-App weiß, wie viel man schon getrunken hat.“

Bislang haben es nachhaltig erfolgreiche Geschäftsmodelle zwar noch nicht in den Massenmarkt geschafft, aber die Ernährungsfachleute sind sicher, dass der Trend zu personalisierter Ernährung bleiben wird. Damit diese funktioniert, müssen Daten, Produkte und Dienstleistungen aus Lebensmittelbranche, Gesundheit, Technologie und Wissenschaft ineinandergreifen.

Den vollständigen Trendreport Ernährung 2022 mit allen zehn Ernährungstrends können Sie auf der Nutrition-Hub-Webseite www.nutrition-hub.de kostenfrei als PDF herunterladen.

Melanie Kirk-Mechtel, www.bzfe.de

(Bildquelle: Halfpoint / stock.adobe.com)

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