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Charlotte Binder

(BZfE) – Eine Studie der Universität Bonn hat kürzlich untersucht, wie widerstandsfähig das Ernährungssystem im Raum Köln/Bonn ist. Sie zeigt: Es gibt Luft nach oben. Denn die Region ist bei der Versorgung mit Lebensmitteln in hohem Maß abhängig von internationalem Handel. Eine Empfehlung lautet daher, stärker auf regionale ökologische Produkte zu setzen und die Kommunikation darüber zu verbessern.

Die Studie „Resilienz im Ernährungssystem Köln/Bonn“ ist eine der ersten in Deutschland, die sich mit der Versorgungssicherheit in einer bestimmten Region befasst. Die Autorin befragte 20 Expertinnen und Experten aus dem Bereich Landwirtschaft und Ernährung: Wie resilient (widerstandsfähig) ist das Ernährungssystem Köln/Bonn? Was hindert uns resilienter zu sein? Und wo liegen die Chancen und die Hebel für Veränderung?

Die überraschende Erkenntnis war: Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, der Verbände oder des Handels waren sich einig, die Resilienz in der Region ist zu niedrig. Sie empfahlen, die regionalen Ressourcen besser zu nutzen. „Wir haben Platz. Wir haben Boden. Wir haben Wasser. Wir haben Energie. Wir haben Menschen. Wir haben eigentlich alles, was es braucht, um in dieser Region unheimlich viele Lebensmittel zu produzieren. Wir müssen diese Ressourcen aber besser lenken und nutzen“, sagte ein Studienteilnehmer.

Das bedeutet nicht, dass die Ernährung zu 100% regional gedeckt werden sollte oder könnte. Sinnvoll sei es aber, wenn auf den Flächen in der Region wieder mehr von dem Essen wächst, was in kurzer Zeit auf den Tellern landet. Die Steigerung der regionalen Produktion hätte viele Vorteile, so das Fazit der Agrarwissenschaftlerin, die die Studie durchführte. Ein regionales Ernährungssystem fördere Innovationen und das wirtschaftliche Überleben von kleineren Betrieben. Es könne einen wertvollen Beitrag zum Schutz der natürlichen Ressourcen leisten, zum Beispiel durch Kreislaufwirtschaft. Und es wäre außerdem ein vielfältiges Ernährungssystem, das man auch in seiner Freizeit entdecken und erleben könne.

Charlotte Binder, Dr. Gesa Maschkowski, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

https://bzfe.de/nachhaltiger-konsum/grundlagen/resiliente-ernaehrungssysteme/

Konkrete Vorschläge zur Regionalisierung der Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen haben unter Leitung des Landesverbandes Regionalbewegung NRW e.V. Verbände und Institutionen erarbeitet: https://www.regionalbewegung.de/fileadmin/user_upload/pdf/pdf_nrw/Final_Regionalitaetsstrategie_NRW__.pdf

(Bildquelle: Charlotte Binder)

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