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Flaschen mit Grapefruit-Saft, Apfelsaft von einer Streuobstwiese und Johannisbeernektar mit mindestens 33 % Fruchtgehalt
Julia Icking/Bonn

(BZfE) – Streuobst wird immer beliebter. Denn viele Verbraucher und Verbraucherinnen erkennen, dass sie mit dem Kauf von Streuobsterzeugnissen etwas Gutes für Umwelt und Natur tun können. Vor allem junge Familien nutzen auch die Möglichkeit, in mobilen Mostereien Saft aus selbst gesammelten Früchten zu pressen. Das Frischobst von der Wiese ist nicht nur regional und nachhaltig erzeugt, sondern auch besonders schmackhaft. In diesem Jahr wird mit einer deutlich besseren Ernte gerechnet als im Vorjahr, meldet der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Nach Schätzungen des NABU existieren bundesweit noch 250.000 bis 300.000 Hektar Streuobstbestände, von denen ein Großteil im Südwesten Deutschlands liegt. Mit über 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zählen sie zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Viele seltene, gefährdete und schützenswerte Arten wie Steinkauz, Mittelspecht, Gartenschläfer und verschiedene Fledermausarten sind vertreten. Denn Streuobstwiesen sind besonders strukturreich und bieten ein Mosaik an verschiedenen Lebensräumen. Allerdings geht dieses wertvolle Kulturgut seit Jahrzehnten zurück. Viele Streuobstwiesen sind überaltert, müssen Wohn- und Gewerbegebieten weichen und werden zur Futtergewinnung und als Viehweide nicht mehr gebraucht.

Mit dem Kauf von Streuobstprodukten wie Obst, Walnüssen, naturtrübem Saft, Most, Likör, Essig oder Honig unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher die regionale Erzeugung und leisten einen Beitrag zum Erhalt der Baumbestände und Streuobstwiesen. Man kann auch freiwillig bei der Ernte helfen oder eine Patenschaft für einen bestimmten Baum übernehmen.

Wer viel Obst im eigenen Garten hat, eine Streuobstwiese besitzt oder bei der Betreuung hilft, kann die Früchte in einer stationären oder auch mobilen Mosterei zu Saft pressen (lassen) und abfüllen. Wie und wo das möglich ist, kann man einer Übersicht auf der Internetseite des NABU unter www.streuobst.de entnehmen.

Streuobst ist eine naturverträgliche Form des Obstanbaus, die in Deutschland eine lange Tradition hat. Die Früchte wachsen auf hochstämmigen Bäumen, die bunt gemischt und locker verstreut auf einer Wiese stehen. Vor allem Äpfel, aber auch Birnen, Quitten und Walnüsse werden angebaut. Häufig wachsen auf den Flächen alte lokale Sorten. Die Flächen unter den Bäumen werden meist zur Heugewinnung oder als Viehweide genutzt. Bei der Bewirtschaftung wird auf chemische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger verzichtet, und Mahd oder Beweidung sind auf zwei bis drei Mal im Jahr beschränkt.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

www.streuobst.de

NABU Baden-Württemberg, Pressemeldung vom 8. September 2022

Äpfel – vom Baum bis in die Küche https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/aepfel/

Heft „Streuobstwiesen schützen“, Bestell-Nr. 1316, 2,50 Euro, https://www.ble-medienservice.de/1316/streuobstwiesen-schuetzen?number=1316

https://www.oekolandbau.de/handel/marketing/sortiment/sortimentsgestaltung/produkte-aus-dem-bio-streuobstanbau-sind-beliebt/

https://www.oekolandbau.de/service/nachrichten/detailansicht/mit-bio-streuobst-wertschoepfung-und-artenvielfalt-steigern/

(Bildquelle: Julia Icking, Bonn)

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