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(BZfE) – Besser essen – gesund für Mensch und Planet: Unter diesen Slogan hatte die grüne Bundestagsfraktion ihren Ernährungskongress am 12. Mai 2023 in Berlin gestellt. Thema war unter anderen die bessere Gestaltung von Ernährungsumgebungen. Wie kann Menschen die gesündere und nachhaltigere Wahl leichter gemacht werden.

Bundesminister Cem Özdemir erinnerte daran, dass Eltern das Recht hätten, beim gesunden Aufwachsen ihrer Kinder unterstützt zu werden. Viele Eltern forderten diese Hilfen bei ihm ein, daher sei die Bundesregierung auch von dem geplanten Gesetz gegen an Kinder gerichtete Werbung überzeugt.

Professorin Dr. Britta Renner von der Universität Konstanz erinnerte daran, wie stark Lebensmittel mit Emotionen verknüpft werden. Deswegen funktioniere ja die Werbung einer positiv bewerteten Person mit einem Produkt so fatal gut. Es finde ein implizites Lernen durch Assoziation statt: Fußball-Nationalspieler und eine bekannte Haselnusscreme sei ein ungutes Beispiel. Gleichzeitig finde kaum noch Berührung mit dem besser erzeugten Lebensmittel statt. Das bedauerten auch Billy Wagner vom Berliner Restaurant Nobelhart und Schmutzig und Anna Sophie Feigl vom Netzwerk der Ernährungsräte. Professor Georg Seifert von der Charité erlebt, wie interessiert Eltern übergewichtiger Kinder im Prinzip am Thema Ernährung sind. Er sieht sie aber eben auch mit der Komplexität überfordert. „Bis jetzt fehlen die richtigen Hinweisschilder auf der Ernährungsautobahn“, betonte Seifert.

„Unsere Aufgabe ist es, für einen Richtungswechsel zu sorgen. Wir müssen die Ernährung vom Menschen her denken und uns die Frage stellen, wie wir die Ernährungsumgebungen strukturieren wollen“, so Renate Künast. Im Forum „Kinder schützen – weg von den Dickmachern“ waren sich die Expertinnen und Experten auf dem Podium einig: Die wichtigsten Stellschrauben, um die gesündere Wahl zur einfachen Wahl zu machen, seien steuerliche Instrumente, Maßnahmen zur Werberegulierung und verbindliche Kennzeichnungen. Professor Dr. Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin der Universität Lübeck unterstrich, dass die genannten Maßnahmen für eine gesündere Ernährung keine Einzelmeinung seien, sondern weltweit fachlicher Konsens.

Viele andere große Fragen der Ernährungswende wurden in vier weiteren Foren mit Fachleuten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Praxis behandelt. Die Ergebnisse sollen eine Vorlage für Diskussionen und politische Entscheidungen bieten.

Britta Klein, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Aufzeichnung der gesamten Konferenz: https://www.youtube.com/watch?v=WMmb6B4FHbQ

(Bildquelle: ansi29/stock.adobe.com)

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