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Ich liebe die Zeit zwischen den Jahren: Der Weihnachtstrubel ist überstanden, der des neuen Jahres liegt noch weit entfernt, man lebt gefühlt in einem rosaroten Vakuum und genießt vielleicht die einzige Zeit des Jahres, die wirklich besinnlich, da nicht mit Vorbereitungen und Terminen gepflastert ist. Zumindest ist es bei uns so, weil wir Silvester meistens ganz unspektakulär mit ein paar Freunden bei uns zuhause feiern. Es gibt vegetarisches Chili oder irgend etwas anderes Unkompliziertes, jeder bringt noch etwas mit und falls wir neben ausgiebigem Klönen überhaupt dazu kommen, werden Karten gekloppt oder andere Spiele herausgeholt.

Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
Alexander Kurlovich / Fotolia.com

Was neben Chips und Schoko, Saft und Sekt traditionell auch auf dem Tisch steht, sind kleine Töpfchen mit Glücksklee. Möglichst die Variante, bei der man den Klee auch noch erkennt und die niedlichen Blättchen noch nicht von Schornsteinfegern, gemästeten Glücksschweinen oder überdimensionierten Hufeisen plattgedrückt worden sind. Ich mag aber längst nicht nur den klassischen, nicht winterharten Glücksklee (Oxalis tetraphylla), sondern auch viele seiner Verwandten sehr gern. Den Wald-Sauerklee zum Beispiel, Oxalis acetosella (Foto), dessen weiße Blütchen über luftigen Polstern aus frischgrünen vierteiligen Kleeblättern thronen, und der unter Bäumen und Sträuchern allerliebst wirkt. Ausgesprochen auffällig ist die von Mai bis in den August hinein rosarot blühende Sorte 'Rubra', die sich wie die Art auch sehr gut als Bodendecker eignet – und Oxalis triangularis hat sich mit Sorten wie 'Mijke' längst zur Zierpflanze gemausert genau wie der nicht winterharte Oxalis versicolor.

Hübsch und lecker

Viele Oxalis-Arten sehen zudem nicht nur zum Anbeißen aus, sondern ihre Blätter sind auch im Salat echte Leckerbissen, schön frisch und sauer, wie es der Name verspricht. Da sie allesamt Oxalsäure enthalten, die ihren Namen tatsächlich dem Wald-Sauerklee verdankt, sollte man allerdings nur geringe Mengen zu sich nehmen – oder auf den Knolligen Sauerklee ausweichen. Oxalis tuberosa ist einer der Kandidaten auf meiner Unbedingt-Testen-Liste. Die Blätter taugen zwar ebenfalls nur zum gelegentlichen Verzehr, aber seine Knollen sind gekocht auch in größeren Mengen unbedenklich (der Oxalsäuregehalt ist mit Spinat vergleichbar). Ganz klar, nennenswerte Erntemengen sind nicht zu erwarten, denn dieser Klee stammt aus deutlich wärmeren Regionen in Südamerika und wenn er im Herbst beginnt, Knollen zu bilden, ist die Saison in unseren Breiten schon fast wieder vorüber. Vielleicht wäre es aber auch einen Versuch wert, ihn frostfrei zu überwintern und die Ernte um ein Jahr zu verschieben, mal sehen. So oder so, Spaß macht es bestimmt, die kleinen gelben bis violetten Knollen wenigstens einmal im Beet oder Topf und auf dem Teller zu haben. Ab März könnt ihr ihn auf der Fensterbank vortreiben – wenn das kein schöner Vorsatz fürs neue Jahr ist!


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