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In den Sommerferien begegnen Eltern bisweilen einem kaum mehr bekannten Gefühl: Langeweile.

Wohlgemerkt, ich spreche nicht von uns. Mit unseren beiden doch noch recht kleinen Kindern sind wir eigentlich immer in Bewegung und Langeweile wäre gelegentlich eine willkommene Abwechslung. Freunde von uns haben dieses Stadium aber bereits hinter sich: Ihr Nachwuchs ist mittlerweile gerne mal für sich und so haben sie jüngst beschlossen, die Ferienzeit für etwas Produktives zu nutzen – sie wollten ein Hochbeet bauen.

Was heißt wollten, sie haben es auch getan: ab ins Gartencenter, Bausatz gekauft und frohgemut zur Tat geschritten.

Mann arbeitet an mit Gemüse bepflanztem Holzhochbeet
lavizzara / stock.adobe.com

Unerwartetes Phänomen

Gebaut ist das Prachtexemplar von einem Hochbeet nun. Aber halb leer.

Ein Phänomen, das schon so manchen staunen ließ: Ein Hochbeet ähnelt einem Schwarzen Loch, es verschlingt unglaubliche Massen und macht sie anschließend quasi unsichtbar. Deshalb klingelte dann auch unser Telefon: „Habt ihr vielleicht Strauchschnitt, Laub oder irgendwas anderes zum Befüllen für uns??“

Die Menge an organischem Material, die in einem ausgewachsenen Hochbeet verschwinden kann, ist tatsächlich beeindruckend groß – und dann fällt ein Teil des optimalen Füllguts, nämlich Zweige und Herbstlaub, meist auch noch zu unterschiedlichen Jahreszeiten an.

Klassischer Aufbau eines Hochbeets

Vorbereitung:

  • Rasensoden abstechen
  • Boden 20-25 cm tief ausheben für sicheren Stand
  • Maschendraht als Schutz vor Wühlmäusen (Maschenweite max. 13 mm)

Füllung (unten beginnend):

  • 30 Zentimeter grob zerkleinerte Äste und Zweige
  • abgetragenen Rasensoden mit der Grasfläche nach unten
  • 30 Zentimeter Herbstlaub
  • 30 Zentimeter Rohkompost
  • 15 Zentimeter Feinkompost

Sammeln...

Wer keinen wirklich großen Garten sein Eigen nennt, aus dem sich schöpfen lässt, macht daher am besten beizeiten Werbung bei Nachbarn und Freunden, die über die entsprechenden Ressourcen verfügen. Vielleicht lohnt sich auch eine Anfrage beim nächsten Kleingärtnerverein.

Wer keine Lust auf eine ausgefeilte Lagerhaltung hat, kann das Beet natürlich auch einfach schrittweise befüllen: Im Frühjahr aufbauen und erst mal die Äste und Zweige zur Belüftung einschichten, den Sommer über woanders hinschauen und den Aufbau dann im Herbst mit Laub und Kompost vollenden.

Solange wollten unsere Freunde aber verständlicherweise nicht warten, fühlten sie sich doch um einen wesentlichen Teil des Erfolgserlebnisses betrogen. (Ein leeres Hochbeet ist zugegeben wie ein leerer Bücherschrank: unglaublich trist.)

...oder blechen

Leider konnten wir ihnen auch nur bedingt weiterhelfen: In Sachen Füllmaterial mit Rasenschnitt, den man gut angetrocknet auch als Ersatz für Herbstlaub nehmen kann.

Ansonsten mit dem Hinweis, dass die ersten Firmen die Marktlücke längst erkannt haben und entsprechend aufeinander abgestimmte Produkte zur Befüllung anbieten, zum Beispiel Holzschnitzel als unterste Schicht.

Selbst bei einem mittelgroßen Hochbeet kommen da allerdings einige Säcke zusammen.

Kleines Rechenbeispiel:

Innenlänge 2,00 m x Innenbreite 0,85 m x Höhe 0,80 m = 1,36 m3 = 1.360 Liter

Die gute Nachricht zum Schluss

Es muss ja nicht unbedingt der klassische Hochbeetaufbau sein. Der hat zwar Vorteile, weil durch die Abbauprozesse Wärme und Nährstoffe frei werden, aber fürs Pflanzenwachstum lang natürlich auch ganz normale Erde.

Und die bekommt man oft sogar geschenkt: Häuselbauer sind meist froh, wenn man ihnen die ausgehobene Erde abnimmt, manche liefern sie sogar frei Haus – andernfalls müssen sie sich nämlich um die Entsorgung kümmern, und das kostet.

Also einfach mal im Netz bei den Kleinanzeigenportalen stöbern, Stichwort Mutterboden. Noch ordentlich Kompost untermischen – fertig.

So haben es letztlich auch unsere Freunde gemacht – und konnten so endlich die bereits gekauften Pflänzchen in die Erde bringen.

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