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Heute stellen wir euch Bloggerin Verena Hirsch vor: Mit „allmydeer“ zeigt die gebürtige Niederbayerin und freie Journalistin, dass klimafreundliche Ernährung großen Spaß machen kann. Sie klärt auf, gibt alltagsnahe Tipps und schafft es ganz undogmatisch zum Nachdenken anzuregen. Beim 2. Foodie Café ist sie zu Gast beim „Green Table Talk“ und hier erzählt sie schon vorab ein bisschen über sich und ihre Arbeit.

Kaffee oder Tee, Verena?
Kaffee! Ganz klar. Aber guter muss es sein. Sonst lieber keinen. Und am liebsten schwarz.

Du bist auf dem bayrischen Land auf einem Bio-Bauernhof groß geworden. Was sind deine Erinnerungen daran?
Das Thema „Bio“ war mir dadurch einfach schon immer sehr nah. Und ich denke gerne an die Kartoffelernte zurück. Auch wenn ich sie als Kind super nervig fand, wusste ich die Kartoffeln auf meinem Teller zu schätzen. Umso mehr hat es mich geschmerzt, als ich dann später in meiner Münchner Wohngemeinschaft gesehen habe, wie andere Kartoffeln & Co einfach verderben lassen und dann achtlos wegschmeissen.

Lebensmittelwertschätzung ist das Thema deines Foodblogs „allmydeer“. Was treibt dich an?
Ich möchte das Bewusstsein der Leute schärfen, sie zum Nachdenken über ihr (Einkaufs-)Verhalten anregen. Und mit meinen Rezepten Lust auf regionale und saisonale Bio-Lebensmittel machen. Ich gehe an das Thema nachhaltige Ernährung ganz undogmatisch ran und zeige, dass es viele Möglichkeiten gibt, wo man ansetzen kann. man muss ja nicht alles machen, was möglich ist. Am wichtigsten ist es einfach anzufangen!

Du gibst auf deinem Blog und auf Instagram immer sehr praktische, schnell umsetzbare Tipps. Was empfiehlst du jemanden, der sich für das Thema „Zero Waste“ interessiert und einen Anfang machen möchte?
Einfrieren wird meiner Meinung nach total unterschätzt! Bevor etwas schlecht wird, friere ich es einfach ein. Mir fällt fast nichts ein, was man nicht einfrieren kann. Nun ja, Salatgurke vielleicht nicht. Brot friere ich auch gerne scheibenweise ein und das in Bienenwachstüchern. Die eignen sich dafür auch wirklich sehr gut!

Maßvoll und mit Plan einkaufen ist natürlich auch immer hilfreich. Bevor man sich den Einkaufswagen volllädt, sollte man sich fragen: Kann ich das, was ich kaufe, auch tatsächlich essen? Das finde ich fast noch wichtiger als 100% bio, fair und saisonal zu kaufen. Wirklich alles zu verwerten und Abfälle zu vermeiden, ist für mich die Basis von „Bio“.

Ok, den Kühlschrank weniger voll packen ist eine Maßnahme. Und was ist mit dem Vorratsschrank?
Den sollte man regelmäßig checken. Ich gucke jede Woche, was sich noch in den hinteren Reihen versteckt, hole es hervor und stelle es in Sichtweite. Dann überlege ich mir, was ich die kommenden Tage beispielsweise mit der halben Packung Couscous kochen könnte und dann mache ich das auch. Kreativer Vorratsabbau sozusagen!

Was hast du denn immer im Vorratsschrank?
Kichererbsen! Ich liebe Hummus und das mache ich immer auf Vorrat und friere es ein.

Und was magst du nicht?
Bananen. Avocados. Und die Bezeichnung „Superfood“! Dagegen bin ich einfach allergisch. Diese Kategorisierung von oft exotischen Waren macht für mich wirklich keinen Sinn und nutzt das Unwissen von Verbrauchern aus. Ich denke, jedes Lebensmittel ist doch ein Superfood solange man es nicht mit zu viel Fett und Zucker zu Grunde verarbeitet. Der regionale, saisonale Apfel etwa ist lecker, gesund und günstig – also einfach super!

Ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich Essen bestelle. Tue es aber oft trotzdem, weil es einfach schnell gehen muss. Hast du einen Tipp, wie ich das vermeiden kann?
Essen bestellen finde ich an sich gar nicht verwerflich. Ich finde es aber schön, wenn man einen Bezug zu dem Restaurant hat. Etwa ein familiengeführtes Unternehmen, dann unterstützt man ja auch an der richtigen Stelle.

Wie gesagt friere ich viel ein und hole mir oft schon am Abend vor dem vollen nächsten Tag etwa eine Suppe raus. Die pimpe ich dann mit Kräutern, dazu frisches Brot und Hummus. Schon passt das! Ich finde es auch immer hilfreich sich ein Repertoire zuzulegen. Also eine Liste zu machen mit Rezepten, die schnell gehen und die man gerne mag.

Wie schaffst du es im Herbst und Winter mit saisonalem Obst und Gemüse lecker zu kochen?
Das fällt mir ehrlich gesagt gar nicht so schwer. Aus roter Beete und Karotten mache ich gerne Rohkost-Salate. Wenn ich Zeit habe, gibt es Sauerkraut. Champignons haben ja immer Saison und kommen bei mir roh in den Salat. Statt frischen Tomaten nutze ich getrocknete. Und auch Eingelegtes mag ich gerne, zum Beispiel Essiggurken. Und ich mag Kohl, ich kann nur empfehlen, sich da ran zutrauen. Es lohnt sich wirklich. Mein beliebtestes Blog-Rezept sind übrigens vegane Wirsing-Rouladen. Sehr lecker!

Klingt gut! Danke dir für das Gespräch, Verena! Und wir sehen uns im Foodie Café am 25. November 2021.

   

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