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Lebensmittelverschwendung ist ein Thema, das mich gerade sehr umtreibt. Das liegt natürlich am bevorstehenden Foodie Café: Mit „respect your food“ liegt der Fokus diesmal auf Foodwaste und was wir konkret tun können, um ihn zu reduzieren. Ich beobachte nun schon eine ganze Weile mein Verhalten und habe tatsächlich schon das ein oder andere schrumpelige Obst eben nicht mal eben so in die Biotonne befördert sondern bin ins Nachdenken gekommen….

 

Was werfen wir denn eigentlich am häufigsten weg? Ist es tatsächlich der nicht mehr ganz knackige Apfel? Die GfK-Studie zur systematischen Erfassung des Lebensmittelabfalls der privaten Haushalte in Deutschland* weiß es genau: „Es sind ausgerechnet die frischen, für eine gesunde Ernährung wichtigen Produkte, die wir am häufigsten wegwerfen: Obst und Gemüse machen etwa ein Drittel unserer vermeidbaren Lebensmittelabfälle aus. Es folgen Gekochtes/Zubereitetes, Brot und Backwaren, Getränke, Milchprodukte, Fertigprodukte sowie Fisch und Fleisch.“ Erwischt! Es bin also nicht nur ich, die verschrumpelte Birnen und welken Salat schnell in den Müll schmeißt. Scheinbar sind wir da alle etwas zu voreilig… Wie gut, dass es aber Leute gibt, die der Lebensmittelwertschätzung mehr Raum geben, als ich das zugegebenermaßen tue, und ihre Ideen dazu im Netz teilen.

So easy: Wiederbelebung für müde Möhren

Fangen wir doch direkt mal bei den Schrumpelmöhren an: Verena vom Blog allmydeer hat einen sehr einfachen Tipp, wenn es darum geht müde Möhrchen wieder knackig zu machen: Sie füllt ein großes Glas mit kaltem Wasser und stellt die Karotten einfach rein. Das Ganze über Nacht in den Kühlschrank und schon haben sich die Möhren über Nacht mit Wasser vollgesogen und sind wieder richtig gut in Form.

Coole Idee: Eiszeit für frische Kräuter

Bloggerin Janka verrät, wie sie frische Kräuter gar nicht erst welk werden lässt: Mit einem Eiswürfelbehälter macht sie sie einfach länger haltbar. Dafür schneidet sie die Kräuter klein, füllt jedes Eiswürfelfach zu etwa zwei Dritteln und gibt dann Öl oder Wasser dazu. Dann kommt der Behälter in den Tiefkühlschrank. Und wenn die Tomatensauce noch etwas Basilikum braucht, kommt der ölige Kräuter-Eiswürfel einfach mit in den Topf. Oder der Minze-Wasser-Eiswürfel wird mit heißem Wasser übergossen und ergibt einen erfrischenden Tee! Janka wird übrigens unser Gast im Foodie Café sein und dort am 17.11.2022 online mehr über ihr Engagement für mehr Lebensmittelwertschätzung verraten. Wer mit dabei sein will, kann sich hier noch anmelden.

Überraschend: „Resto Pesto“ & Salz aus Schalen

Aber bleiben wir beim praktischen Teil und schauen wir mal, was man bei Obst und Gemüse noch so alles verwenden statt verschwenden kann. Lisa von Dinkel und Beeren zaubert aus dem Grün von Radieschen ein schmackhaftes Pesto und Julia von Löffelgenuss tut es ihr gleich – allerdings mit Kohlrabiblättern. Britta zeigt auf ihrem Blog Glasgeflüster rund ums Einmachen ein interessantes Rezept für Tomatenschalensalz und Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum nutzt gleich den kompletten Trester (also den Abfall, der beim Entsaften anfällt) und backt damit ein saftiges Brot.

Was olles Brot noch alles kann: Quiche, Knödel & Chips

Apropos Brot: Bei uns wird oft bereits ein Neues angeschnitten obwohl noch ein Rest vom Alten da ist. Ich schneide mir einfach lieber eine Schreibe frisches Baguette ab, als dem trockenen Körnerbrot noch eine Chance zu geben. Was aber kann ich mit dem Rest noch tun? Sigrid aka Madam Rote Rübe hat eine prima Idee und macht aus ihren altem Brot eine Pilz-Quiche, Amelie von viele kleine dinge verarbeitet Brotreste zu veganen Semmelknödeln und Alex und Tina von hab ich selbstgemacht haben ein Rezept für Brotchips auf ihrem Blog. Das klingt doch alles ziemlich lecker und so gar nicht nach ungeliebter Resteküche. Da ärgert man sich doch fast, wenn man kein altes Brot mehr übrig hat…

Mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung

Lesenswert: Initiative „Zu gut für die Tonne“
Hörenswert: Podcast „Wirf mich nicht weg“
Sehenswert: Doku „Tonne statt Teller?“

Zu viel gekocht? Zeit für Muffins

Verführerische Reste-Rezepte finde ich auch bei German Abendbrot: Julia nutzt das Muffinblech und verarbeitet übrige Spaghetti zu Nudelnestern mit Schinken sowie Kartoffelbrei- und Sauerkraut-Reste zu leckeren Muffins. So wird übrig Gebliebenes beziehungsweise zu viel Gekochtes noch einmal richtig salonfähig. Gefällt mir gut! Und die Nudelmuffins taugen doch bestimmt auch Kindern. Wie man Resteküche auch der ganzen Familie schmackhaft macht, weiß Lea vom Instagram-Account @familie_nachhaltigkeit. Die dreifache Mama macht einmal in der Woche einen expliziten "Rumfort-Tag", das steht für alles, das "rumliegt und fort muss"!

In der Weihnachtsbäckerei… bleibt nix übrig!

Da ja nun schon der Advent quasi vor der Tür steht, wird zumindest bei uns zuhause schon fleißig gebacken. Allen voran Makronen: Mein Mann liebt sie mit Kokos, ich mit Haselnuss und meine Töchter mit Grieß. Dafür brauchen wir natürlich jede Menge Eiweiß (wenn wir nicht gerade diese vegane Variante backen). Das heißt natürlich, daß viel Eigelb übrig bleibt. Jacqueline von use your food hat dafür eine super Verwertung: Sie zaubert aus den Eigelben einen Desserklassiker: Crème Brûlée! Und wer beim Plätzchen backen eher Eiweiß statt Eigelb übrig hat, für den hat die Bloggerin auch noch einen Tipp: Sie macht daraus eine Gemüse-Fritatta mit Käse. Die herzhafte Eier-Speise schmeckt nach einer vorweihnachtlichen Back-Session auch ganz besonders gut und vielleicht hat da ja auch noch die ein oder andere schrumpelige Paprika Platz in der Pfanne…

Dieser Blog-Beitrag ist Teil unserer Challenge #respectyourfood, die aktuell unter anderem auf Instagram stattfindet und am heutigen Mittwoch (16.11.22), dem wasteless wednesday, dazu aufruft praktische Food Hacks zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu teilen und/oder engagierte Menschen zu featuren, die sich aktiv für mehr Lebensmittelwertschätzung einsetzen. Wenn du noch Tipps hast oder hier jemanden vorstellen möchtest, der sich aktiv gegen Foodwaste einsetzt, lass es mich gerne wissen und kommentiere einfach unter diesem Artikel. Ich freue mich über Nachrichten!

*Quelle: Zusammenfassung der Studie der GfK zur systematischen Erfassung des Lebensmittelabfalls der privaten Haushalte in Deutschland in 2020

 

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