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Tiere essen oder nicht ist im doppelten Sinn eine Frage der Haltung. Öko-Agrarmanager Moritz Bor spricht über seinen persönlichen Weg und sein berufliches Engagement.

Porträt von Moritz Bor, ein junger Mann mit dunkeln Haaren und Drei-Tage-Bart, in der Natur
Sabine Eberle

Tiere essen? Das ist für viele, oft junge Menschen, heute unvorstellbar. Immer mehr leben sogar konsequent vegan und empfinden dies als Teil ihrer Identität. Nach einer Umfrage der Heinrich-Böll-Stiftung essen insgesamt knapp 13 Prozent der 15- bis 29-jährigen kein Fleisch. Das sind doppelt so viele wie in der Gesamtbevölkerung. Dahinter stecken manchmal ethische Gründe und häufig die Klimakrise. Denn die Erzeugung und der Konsum tierischer Lebensmittel sind mitverantwortlich für den fortschreitenden Klimawandel.

Was kann ich allein schon ausrichten oder alles halb so wild, halten Eltern und Großeltern der „Boomer-Generation“ dagegen. Sie wollen sich nicht ihr Fleisch vom Teller oder die Butter vom Brot nehmen lassen. Das kann zu heftigen Auseinandersetzungen führen, im schlimmsten Fall sogar Familien spalten und Freundschaften zerbrechen.

Audio

Melanie Kirk-Mechtel

"Foodsteps"mit Moritz Bor

Moritz hat in seinem Leben mehrere Kehrtwenden vollzogen: Vom Allesesser zum konsequenten Veganer zum Vegetarier zum Allesesser. In der Medienwerkstatt Bonn erzählt Moritz Insa seine Geschichte: Warum er lange Veganer war und unter welchen Bedingungen er heute wieder Fleisch isst. Dass Ernährung immer persönlich und eine Frage der Haltung ist und welche Gespräche er mit Freunden führt. Und nicht zuletzt: Wie er sich beruflich für eine klimafreundliche Erzeugung von Lebensmitteln einsetzt.

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Gibt es nicht einen Weg dazwischen? Einen Weg zu einem verantwortungsvollen Genuss von Fleisch, Butter, Milch und Käse? Einen Weg der Verständigung und von mehr Toleranz? Doch, meint Moritz Bor, der sich privat und beruflich dem Thema verschrieben hat. Wie dieser aussehen kann, verrät er Insa Backe in einem sehr persönlichen Gespräch. Denn zwischen seiner Zeit als „militanter Veganer“ und seinem Job als Vermarkter von Bio-Rindfleisch liegen viele Jahre. Jahre wertvoller und wechselvoller Erfahrungen, intensiver Gespräche und neuen Wissens zu einer klimafreundlichen Tierhaltung und klugen Kommunikation. Moritz wünscht sich, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, in Ruhe über sein Ernährungsverhalten nachzudenken.

Moritz Bor

  • ist auf dem Land geboren und mit drei Geschwistern aufgewachsen
  • studierte im Master Öko-Agrarmanagement mit der Vertiefungsrichtung Ökologische Ernährungswirtschaft an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde
  • war von 2018 bis 2023 bei der Marktgesellschaft der Naturlandbauern AG für die Vermarktung tierischer Erzeugnisse zuständig
  • arbeitet seit März 2023 beim Klima-Start-up Klim GmbH, das sich für eine klimaresistente Zukunft von Ernährung und Landwirtschaft einsetzt
  • lebt heute mit seiner Familie in Berlin

Regionales Bio-Rind aus Weidetierhaltung

Fleisch in Maßen aus artgerechter Bio-Weidetierhaltung. Am besten aus der Region und nicht nur die edlen Teile wie Filet oder Keule. So könnte ein verantwortungsbewusster Fleischkonsum aussehen.

Wie sich regionales Bio-Rindfleisch von der Weide vermarkten lässt, erforscht das Projekt "GanzTierStark" der Technischen Universität Berlin. Es geht um mehr Wertschätzung von tierischen Lebensmitteln. Dazu gehört die Verwertung des ganzen Tieres "from nose to tail". Was früher selbstverständlich war, setzt sich heute erst ganz langsam wieder durch. Dafür müssen alle Partner ins Boot geholt werden, von der landwirtschaftlichen Erzeugung bis zur Kantine. Einen Einblick in das Projekt gibt die Multimedia-Reportage "Von der Weide auf den Tisch - mehr Bio-Rindfleisch aus der Region." Hier treffen wir erneut auf Moritz Bor, der sich in einem Kurzvideo zur nötigen Wertschätzung und einer guten Logistik äußert.

Insa Backe

  • ist Moderatorin, Autorin und Radio-Journalistin
  • besucht für das Projekt "MausKlasse" im Rahmen der WDR-Sendung „MausLive“ Schulen in Nordrhein-Westfalen, um über den Umgang mit „Fake News“ in der digitalen Welt aufzuklären
  • weiß, welche Fragen sie stellen muss, damit fesselnde Geschichten entstehen
  • begeistert sich für wirklich wichtige Themen statt Small Talk
  • hat das BZfE bei der Konzeption und Produktion dieses Audios unterstützt

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