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Ernährungstipps zur Linderung von Arthrose spielen vor allem im Internet eine Rolle. Welche Ratschläge holen sich Betroffene und was bringen diese Tipps? Eine Umfrage gibt erste Einblicke.

iStock.com / alle12

Trotz neuerer Erkenntnisse werden Arthrosen teilweise immer noch als reine Verschleißkrankheiten oder gar normale Alterserscheinungen bagatellisiert. Ärztinnen und Ärzte verordnen in der Regel Schmerzmittel, Bewegungsanwendungen, Spritzen und diverse Operationen bis hin zum Gelenkersatz. Diese Maßnahmen helfen einem Teil der Betroffenen, aber nicht allen, und sie haben Nachteile: Gelenkprothesen halten nur eine gewisse Zeit und Schmerzmittel entfalten – vor allem bei Dauergebrauch– zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen. Dabei setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass die Ernährung bei Arthrose eine größere und differenziertere Rolle spielen könnte als bisher angenommen (vgl. Arthrose und Ernährung). Nach Aussage vieler Betroffener ist in der ärztlichen Sprechstunde Ernährung aber, wenn überhaupt, nur im Hinblick auf vorhandenes Übergewicht Thema.

Kein Wunder, dass sich Erkrankte  häufig im Stich gelassen fühlen und für teilweise umstrittene Ernährungstipps und Nahrungsergänzungsmittel besonders empfänglich sind. Eine nicht repräsentative Online-Umfrage mit 275 Teilnehmenden in speziellen Internet-Foren sollte Aufschluss darüber geben, welche Rolle die Ernährung für Betroffene spielt und welche Ernährungsratschläge Betroffene in ihrem Alltag umsetzen:

  • Für knapp 7 Prozent war Ernährung kein Thema.
  • 15 Prozent wussten nichts über eine spezielle Ernährung bei Arthrose.
  • Über die Hälfte der Teilnehmenden wollte mit einer ausgewogenen oder speziellen Ernährung Beschwerden lindern.
  • Die bekanntesten und häufigsten Ernährungsmaßnahmen waren eine pflanzenbetonte Ernährung und die Verwendung von Gewürzen, die als entzündungshemmend gelten.
  • Der Verzicht auf Schweinefleisch, Milch- und Weizenprodukte sowie die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln waren ebenfalls beliebt.
  • Mehr als die Hälfte der Befragten (knapp 56 %) konnte durch die Ernährungsmaßnahmen ihre Beschwerden lindern, gut 44 Prozent verneinten das.

Diese widersprüchlichen Aussagen könnten zum einen an den unterschiedlichen Ernährungsmaßnahmen liegen, zum anderen ist Arthrose ein vielschichtiges Krankheitsbild mit unterschiedlichen Ausprägungen. Möglicherweise haben nicht alle Teilnehmenden eine für sie geeignete Ernährungsform gefunden. Hier könnte eine qualifizierte Ernährungsberatung eine wertvolle Hilfe sein. Außerdem wären weitergehende und repräsentative Untersuchungen wünschenswert.

Alle Antworten aus der Online-Umfrage sowie viele weitere Informationen zum Thema finden Sie im Artikel „Arthrose und Ernährung“ von Ruth Rösch, erschienen in Ernährung im Fokus Sonderausgabe 02 2021, 032-039.

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