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Die Jackfrucht ist eine wahre Exotin: Sie ist die größte Baumfrucht der Welt und man kann sie reif und unreif essen. Die grüne, unreife Frucht gilt als „neuer“ Fleischersatz.

Jackfrucht
AdobeStock/napior
  • Die exotische Jackfrucht lässt sich reif oder unreif genießen.
  • Die riesige Baumfrucht hat faserartiges Fruchtfleisch und schmeckt reif sehr süß.
  • In unreifem Zustand kann sie als Fleischersatz verwendet werden.
  • Jackfrucht wird bei uns im Handel frisch, als Konserve oder getrocknet angeboten.

Ob Mango, Kaki oder Karambole – exotische Früchte gehören zum Standardsortiment deutscher Supermärkte. Aber eine frische Jackfrucht? Die sucht man hier meistens vergebens. Selten findet man sie in verarbeiteter Form in Konserven, als Convenience-Produkt oder Trockenobst.

Ursprünglich ist der Jackfruchtbaum in Südindien beheimatet. Er gedeiht aber auch in vielen tropischen Ländern Südostasiens wie Sri Lanka, Thailand, Malaysia oder Indonesien und zum Beispiel in Brasilien.

Die länglichen ovalen Früchte wachsen direkt am Baumstamm und haben eine grüne bis gelbe Schale, die mit vielen Noppen besetzt ist. Das Besondere an der Jackfrucht ist: Man kann sie im reifen und unreifen Zustand essen.

Reife Jackfrucht

Jackfrüchte benötigen etwa drei bis sechs Monate bis sie richtig reif sind. Dann können sie zu echten Schwergewichten werden: Bei einer Länge von bis zu 50 cm bringen sie mehr als 30 kg auf die Waage. Bei der Ernte wird die Frucht vom Baumstamm abgeschnitten, mit einem Messer quer halbiert und in mehrere Stücke geteilt. Das Ganze ist eine klebrige Angelegenheit, da beim Aufschneiden ein sehr klebriger, milchiger Saft aus der Schale austritt. Im Fruchtinneren befindet sich, ähnlich wie bei der Ananas, ein dicker weißer Strunk, der von vielen, etwa 5 Zentimeter großen, gelben Fruchtstücken umgeben ist. Das sind die essbaren Bestandteile. Jedes enthält einen dicken Kern und ist durch feste Fasern von den benachbarten Fruchtstücken getrennt. Die einzelnen Stücke lassen sich mit den Fingern herauslösen. Das Fruchtfleisch wird ohne Kern verzehrt, ist sehr süß und sein Geschmack erinnert an Mango oder Papaya.

Die verarbeitete, reife Jackfrucht im Handel

Bei uns wird die reife, süße Jackfrucht wie viele andere Obstarten in einer Zuckerlösung in der Dose angeboten. Sie schmeckt pur, in Obstsalaten oder fruchtigen Desserts.
Des Weiteren gibt es die reife Jackfrucht auch als Trockenobst. Man kann es zum Beispiel als Snack genießen oder kleingeschnitten ins Müsli geben. Auch herzhaften Gerichten wie Currys und Salaten verleiht es eine exotische Note.

Unreife Jackfrucht

Unreifes Obst ist in der Regel kein Genuss. Doch bei der Jackfrucht ist das anders, denn man kann die unreifen Früchte als Fleischersatz für viele herzhafte Gerichte verwenden. Deshalb sind sie insbesondere für Menschen, die immer oder gelegentlich auf Fleisch verzichten möchten, interessant. Zudem ist die Frucht - im Vergleich zu manch anderen Fleischersatzprodukten - von Natur aus soja- und glutenfrei. Doch wie wird aus dem Fruchtfleisch ein Fleischersatz? Hierfür werden die Früchte noch unreif geerntet. „Dann sind sie ungefähr so groß wie eine Ananas und wiegen zwei bis drei Kilogramm“, berichtet Julia Huthmann, Gründerin des Start-up-Unternehmens für Bio-Jackfrucht, und ergänzt, „Das gesamte Fruchtfleisch hat dann, anders als bei den reifen Exemplaren, eine einheitlich weiße Farbe und eine (hähnchen)fleischähnliche Konsistenz. Die Kerne sind zu diesem Zeitpunkt noch weich und nur erbsengroß. In diesem Reifezustand schmeckt die Jackfrucht neutral bis leicht säuerlich und erinnert an eine sehr milde Artischocke.“ Roh und unreif sollte man sie aber nicht essen, da sie sehr schlecht verdaulich ist.

Die verarbeitete, unreife Jackfrucht

Bei uns kommt die unreife Frucht überwiegend in folgenden Angebotsformen in den Handel:

  • Für Konserven werden die ganzen geschälten Früchte in Stücke geschnitten. Diese werden zum Beispiel mit Salzlake und Limettensaft in Konservendosen gefüllt, verschlossen, erhitzt und somit für mindestens zwei Jahre haltbar gemacht.
  • Für Convenience-Produkte werden die klein geschnittenen Früchte in Beutel gefüllt und verschweißt. Manche Hersteller bieten sie auch mariniert oder mit fertigen Soßen an.

Beide Varianten lassen sich quasi wie Fleisch verarbeiten. Diese Jackfrucht schmeckt zum Beispiel als Geschnetzeltes, Gulasch, Frikadelle, Pulled Jackfrucht, in Currys, Burgern, Tacos und dient als Grundzutat für Aufstriche und Dips.

Jackfrucht-Burger (für 2-3 Burger)

Zutaten:

1 Dose Jackfrucht in Salzlake
1 kleine Kartoffel
2 EL Mehl zum Binden
1/2 Zwiebel
4 EL Semmelbrösel/Paniermehl
1 TL Senf
Öl zum Braten
Salz, Pfeffer
2-3 Brötchen, Zwiebelringe, Gewürzgurken in Scheiben, Salatblätter, Senf, Ketchup

Zubereitung:

Die Jackfrucht auf einem Sieb abtropfen lassen und mit einem Mixer zerkleinern oder in einer Schüssel mit der Gabel zerdrücken. Danach mit etwas Öl und Mehl bei geringer Hitze anbraten bis sie leicht braun wird. Währenddessen die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden, kochen und dann mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Die Zwiebeln klein hacken und zu den Kartoffeln geben.

Jackfrucht, Mehl, die Hälfte der Semmelbrösel und Senf zur Kartoffelmasse geben, vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer will, kann noch weitere Gewürze oder Raucharoma hinzufügen. Die Masse sollte nun fest sein, so dass man die Frikadellen leicht formen kann.

Die Frikadellen von beiden Seiten in die Semmelbrösel legen und in der Pfanne beidseitig ca. 5 Minuten anbraten. Dann wie gewohnt die Hamburgerbrötchen belegen.

 

Tuna Jack

Zutaten:

1 Dose Jackfrucht in Salzlake
½ TL Oliven Öl
½ Zwiebel (gehackt)
2 Knoblauchzehen (gehackt)
½ TL Estragon
1 TL Algen (z.B. Nori)
4 EL Mayonnaise
2 EL Gewürzgurken (gehackt)
2 TL Senf
Saft einer halben Zitrone
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Die Jackfrucht gut abtropfen und mit zwei Gabeln in kleine Stücke zerreißen bis sie eine Konsistenz wie Thunfisch hat. Die Zwiebeln goldgelb anbraten. Jackfrucht und Knoblauch dazu geben und etwa 10 Minuten braten, bis der Großteil der Flüssigkeit verdunstet ist. Danach die Algen klein bröseln und dazugeben. Die Mayonnaise mit den Gewürzgurken, Senf, Zitronensaft, Salz und Pfeffer in einer Schüssel vermischen. Die angebratene Jackfrucht hinzufügen, umrühren und nochmal abschmecken. Die Thunfisch-Alternative schmeckt auf Baguettebrötchen, im Sandwich oder als Wrap.

Quelle: Jackyf.de



Tipps für die Zubereitung von Jackfrucht

  • Wer die in Salzlake eingelegte Jackfrucht weniger salzig mag, kann die Früchte vor der Zubereitung mit kaltem Wasser abspülen.
  • Es empfiehlt sich, die Fruchtstücke lieber ein bisschen länger bei mittlerer Hitze anzubraten bis die Flüssigkeit verdunstet ist. So bildet sich eine schöne Kruste.
  • Das Fruchtfleisch der unreifen Jackfrucht nimmt sehr gut den Geschmack von Gewürzen an. Hierzu passen insbesondere alle Arten von Barbecue-Gewürzen, Rauchsalz, Rauchpaprika und Curry.

Quelle: Julia Huthmann, Gründerin Jacky F.

Weitere Informationen zur Jackfrucht

Wo kann man Jackfrucht kaufen?

Die Jackfrucht ist hierzulande (noch nicht) flächendeckend erhältlich. Ganze reife und unreife Früchte bekommt man fast gar nicht – und wenn, dann eventuell in Asialäden. Bei den beschriebenen verarbeiteten Produkten (Konserve, Convenience-Produkte, Trockenobst) sieht es etwas besser aus: Sie findet man in manchen gut sortierten Supermärkten, Biomärkten, Asialäden, Reformhäusern und im Online-Handel.

Welche Nährstoffe stecken in der Jackfrucht?

Auch wenn die Jackfrucht als Fleischersatz propagiert wird, haben ihre Nährwerte nichts mit Fleisch gemeinsam. Die Jackfrucht hat wie die meisten Obstarten vergleichsweise wenig Kalorien, der aber je nach Reifegrad und Verarbeitung variieren kann. Die unreife und in Salzlake eingelegte Frucht liefert ca. 30 Kalorien pro 100 Gramm. Eine reife Frucht hat mit 70 Kalorien pro 100 Gramm etwas mehr Kalorien, da sich hier der fruchteigene Zucker voll ausgebildet hat. In Zuckerlösung eingelegt kommt sie auf etwa 100 Kalorien pro 100 Gramm. Die Jackfrucht ist mit rund 6 Gramm pro 100 Gramm reich an Ballaststoffen, sie enthält nennenswerte Mengen an Vitamin C, Beta-Carotin, Magnesium und Kalium, aber (im Vergleich zu Fleisch) fast kein Eiweiß und wenig Eisen.

Als Fleischersatzprodukt muss das Fruchtfleisch der Jackfrucht nicht erst mit diversen Zusatzstoffen „in Form“ gebracht werden.

Kann man die Kerne mitessen?

Auch wenn man hierzulande eher selten mit ihnen „in Kontakt“ kommt - die großen Kerne der reifen Jackfrucht sind essbar. Man muss sie nur kochen und von der dünnen, festeren Haut befreien. Dann werden sie mehlig, haben ein nussiges Aroma und passen gut zu asiatischen Curry-Gerichten. Sie sind bei uns aber bisher nicht erhältlich.

In den Konserven der unreifen grünen Jackfrucht können kleine Kerne „schwimmen“. Sie haben sich aus dem Fruchtfleisch herausgelöst und können mitgegessen werden.

Wie ist die Jackfrucht im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu bewerten?

Jackfrucht ist eine exotische Frucht, die sehr weite Transportwege hinter sich hat. Der Transport der Produkte erfolgt fast ausschließlich mit Containerschiffen. Sie sind im Vergleich zum Flugzeug nicht nur klimaschonender, sondern auch wirtschaftlicher für die Hersteller. Beim Einkauf sollten zwar regionale, wenig verarbeitete Produkte Vorrang haben, aber dies lässt sich nicht immer umsetzen.

Wenn man Jackfrucht kaufen möchte, sollte man Bioware bevorzugen und Produkte von Herstellern wählen, die bei Anbau, Verarbeitung und Transport auf Nachhaltigkeit achten. Ein Blick auf die Internetseite der jeweiligen Hersteller lohnt sicherlich.

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