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Was gehört zu einer klimafreundlichen Küche und wie lassen sich die Menschen zum Mitmachen motivieren? Experten und die Foodie-Community des BZfE lieferten Antworten und Tipps für den Alltag.

Sonja Kröll/BLE

Viele Menschen toben sich gerne kreativ in ihrer Küche aus. Andere greifen schon mal zu fertigen Gerichten. Egal, ob wir selber den Kochlöffel schwingen oder lieber die Tiefkühlpizza in den Ofen schieben: Mit jeder Tat in der Küche können wir einen Mini-Beitrag zum Klimaschutz leisten. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer die Wirkung.

Dazu trugen die Teilnehmenden und Gäste des BZfE-Foodie-Café viele Ideen in Form kurzer Faustregeln zusammen. Die wurden auf einer interaktiven Pinnwand, dem Miroboard, festgehalten. Das BZfE lädt herzlich alle zum Stöbern und Mitnehmen von Anregungen für eigene Aktivitäten in der Küche oder auf Social Media ein.

Große Hebel und kleine Schritte

Jeder Schritt zählt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Küche und nachhaltigen Zukunft. Trotzdem macht es Sinn, sich auf die großen Hebel zu konzentrieren. Als größten Hebel nannte die Nachhaltigkeitsforscherin Melanie Speck: "Mehr Pflanzen auf den Teller! Reduktion von Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.“ Danach folgen mit absteigender Relevanz: Bezug von Ökostrom, Reduktion von Lebensmittelabfällen, Einsatz von Biolebensmitteln und Saisonalität in Kombination mit Regionalität. Einfach klimafreundlicher essen fängt also nicht bei der Frage Tomaten aus Spanien oder Deutschland an, sondern mit der Entscheidung für Tomaten- und gegen Gulaschsuppe. Diese Gewichtung wird bisher noch nicht richtig verstanden und kommuniziert, betonte Melanie Speck. Das zeigten auch die vielen Nachfragen im Foodie Café zu ihrem Tomaten-Beispiel.

Prof. Dr. Melanie Speck

„Die klimagerechte Veränderung unserer Ernährungsumgebung, die so einfach erscheint und wobei dann der Teufel im Detail liegt, das treibt mich an.“

Melanie Speck hat zum Thema Suffizienz und Konsum promoviert und ist eine gefragte Expertin für Themen rund um die Veränderung unseres Ernährungssystems. So hat sie zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei der Neuauflage der DGE-Qualitätsstandards beraten. Seit 2021 ist sie Professorin für Sozioökonomie in Haushalt und Betrieb an der Hochschule Osnabrück.
Derzeit erforscht sie, wie Kantinen und Mensen einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten können. In einem weiteren Forschungsprojekt geht es um die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und die mögliche Unterstützung von Organisationen wie den Tafeln in Niedersachsen. Melanie Speck ist im wissenschaftlichen Beirat des Bürgerrates der Bundesregierung „Ernährung im Wandel“.

Prof. Dr. Melanie Speck

Bücher für eine bessere Welt

Wie motiviert man Menschen, mehr Pflanzen statt Fleisch zu essen,  Lebensmittel wertzuschätzen und bei Klimaschutz nicht direkt an Verzicht zu denken? Mittlerweile gibt es hierzu immer mehr Bücher, die zu einer ermutigenden Klimakommunikation aufrufen oder Menschen mit einfachen Tipps für den Alltag versorgen. So beschreibt der Kommunikationsexperte Michael Adler in "Klimaschutz ist Menschenschutz" wünschenswerte Zukunftsbilder und ein gutes Leben. Vier weitere Autorinnen präsentierten ihre neuesten Bücher, in denen sie einen klimafreundlichen Konsum erklären und dazu außerdem eigene Koch- und Backrezepte entwickelt haben:

  • Melanie Kirk-Mechtel möchte mit „So gut schmeckt Klimaschutz“ erreichen, dass die Menschen die Zusammenhänge zwischen Küche und Klima verstehen und ihre Selbstwirksamkeit durch viele kleine Schritte spüren.
  • Verena Hirsch erzählt in „Deine Küche kann nachhaltig“, wie sie das Heranwachsen auf einem Bio-Bauernhof geprägt hat und wünscht sich, dass nicht nur Privilegierte nachhaltig leben können.
  • Inga Pfannebecker präsentiert in „Veggie for Future“ vegetarische Rezepte und erläutert, welche Umweltaspekte hinter den Zutaten stehen.
  • Christina Wiedemann hat für „Öfter mal vegan“ unkomplizierte Rezepte entwickelt, die auf natürliche Zutaten setzen.

Klimafreundliche Faustregeln

Schon Kinder wissen genau, was gesund ist - Gemüse und Vollkorn - und was nicht - Limo und Chips. Das heißt aber nicht, dass sie Gemüse mögen und bei Limo "nein danke" sagen. Auch Erwachsene wägen oft nicht nach ihrem Wissen über eine nachhaltige oder gesunde Ernährung genau ab, was sie kaufen. In den meisten Fällen entscheiden wir automatisch, was wir in den Einkaufskorb legen oder in den Mund stecken: Den Joghurt der Marke XY, das Müsli in der bunten Verpackung, die verlockende Salami. Einfache Faustregeln können dabei helfen, den Autopiloten in uns zu überlisten und Neues auszuprobieren.

Alle Faustregeln aus dem Foodie Café

Im Foodie Café wurden einfache Faustregeln gesammelt, mit denen wir immer öfter ohne zu überlegen klimafreundlich entscheiden können: Kein Brot in den Müll, Leitungswasser trinken, keine Flugware kaufen, Wintergemüse ausprobieren und vieles mehr.

Bereits im Vorfeld hatten 18 Foodies aus dem Creator Circle ihre Faustregeln verraten. Sie finden sich hier als PDF zum Download und wurden in einer Serie über Instagram geteilt. Sie stehen zusammen mit allen anderen Faustregeln, die im Foodie Café gesammelt wurden, auch auf dem Miroboard.

18 Faustregeln als PDF

Alle Faustregeln auf dem Miroboard

 

Wie immer waren die BZfE-Bloggerinnen Isabel Lezmi und Julia Icking beim Foodie Café dabei. Sie haben das Format gemeinsam mit Moderatorin Johanna Schäfer und BZfE-Referentin Claudia Eck aus der Taufe gehoben und betreuen jedes neue Treffen. Über den Account des #waswiressenblog auf Instagram stehen sie in engem Kontakt mit der lebendigen Foodie Community: beobachten und reagieren auf Themen und Trends und geben eigene Impulse für eine kreative Küche und einen nachhaltigen Alltag weiter.

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