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Seit 20 Jahren steigt das Aufkommen von Verpackungsmüll in Deutschland nahezu kontinuierlich. Dabei gibt es Möglichkeiten, Verpackungen zu vermeiden und nachhaltige Alternativen zu wählen.

Stoffbeutel und Gläser als alternative Verpackungen
AdobeStock/colnihko
  • Sie können viel Plastik sparen, wenn Sie Mehrweg-Einkaufstaschen, Mehrwegbeuteln für Obst, Gemüse und Brot sowie Pfandbehälter für Lebensmittel und Getränke verwenden.
  • Jedes Verpackungsmaterial hat Vor- und Nachteile.
  • Am Beispiel der Tomate wird deutlich, dass eine umweltfreundliche Kaufentscheidung nicht ausschließlich von der Verpackung abhängt.

Mehrweg-Einkaufstaschen?

Diese Informationen gibt es auch in Einfacher Sprache Mehrweg-Einkaufstaschen sind inzwischen ein trendiges Accessoire und sehen oft richtig schick aus. Egal, aus welchem Material die Taschen sind: Wichtig ist es, sie möglichst oft zu verwenden. Denn Mehrwegtaschen sind in der Produktion mit deutlich höheren Umweltbelastungen verbunden als Einwegtaschen. Insgesamt vermeiden sie aber Umweltbelastungen, weil bei jeder Nutzung eine Einwegtasche eingespart wird.

Beim Kauf lohnt es sich auch, darauf zu achten, dass die Mehrwegtasche aus Recyclingmaterial ist. Denn auch Tüten aus Papier, Mais oder Zuckerrohr setzen von der Produktion bis zur Entsorgung viele klimaschädliche Gase frei. Andererseits verrotten sie aber auch deutlich schneller als Plastiktüten und Co.

Hygiene bei Mehrweg-Einkaufstaschen

Alle Lebensmittel können mit Keimen belastet sein, von Obst und Gemüse über Fisch und Eier bis zu Geflügel und Fleisch, auch deren Verpackung. Durch direkten Kontakt der Lebensmittel untereinander oder mit der Innenseite der Tasche können Krankheitserreger übertragen werden. So kann zum Beispiel Fleischsaft aus der Verpackung tropfen und andere Produkte direkt oder indirekt verunreinigen. Es besteht die Gefahr von lebensmittelbedingten Infektionen. Vor allem, wenn die Keime auf roh verzehrte Lebensmittel gelangen.

Daher rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Mehrweg-Einkaufsbeutel abhängig von Art und Häufigkeit der Benutzung regelmäßig zu waschen. Am besten mit einem bleichmittelhaltigen Waschmittel bei 60 °C. Bei offensichtlicher Verschmutzung oder nach Verwendung durch Personen mit einer Magen-Darm-Infektion sollten die Beutel sofort gewaschen werden. Für hygienisch kritische Lebensmittel wie rohes Fleisch oder Geflügel sowie Fisch und Eier empfiehlt es sich gegebenenfalls, separate Beutel zu verwenden.

Mehrwegtaschen aus Plastik sind aus hygienischer Sicht weniger zu empfehlen, weil sie nicht in der Waschmaschine gereinigt werden können. Beim Auswischen mit einem Küchenlappen können sogar weitere Keime übertragen werden. Bei richtiger Handhabung schätzt das BfR das Risiko einer Infektion durch Mehrweg-Einkaufsbeutel als gering ein.

Mehrwegbeutel für Obst, Gemüse und Brot

Die kleinen Folienbeutel aus der Obst- und Gemüseabteilung werden meist deutlich kürzer als eine Stunde genutzt. Dann landen sie im Müll. Eine gute Alternative sind Mehrwegbeutel, Leinen- oder Häkelbeutel, am besten durchsichtig, damit es an der Kasse trotzdem schnell geht. Diese kleinen Beutelchen sollten regelmäßig gewaschen werden.

Beim Einkauf von Brot und Brötchen kann man ebenfalls Verpackungsmüll vermeiden. Die Ware darf lose über die Theke gereicht und in einen mitgebrachten Mehrwegbeutel verpackt werden. Auch diese Beutel sollten regelmäßig gewaschen werden.

Mit der eigenen Dose im Supermarkt einkaufen?

Die eigene Dose im Supermarkt? Oft heißt es an der Frischtheke: „Das ist gesetzlich nicht erlaubt“. Das stimmt so nicht.

Eigene Behälter und Dosen in Supermarkt oder Restaurant sind grundsätzlich erlaubt. Das Abfüllen von Speisen und Getränken in mitgebrachte Dosen ist ein freiwilliges Angebot des Handels. Wo es angeboten wird, gelten bestimmte Hygieneregeln. Und zwar sowohl für die Anbieter als auch für Sie als Kunden.

  • Als Kunde bringen Sie ein sauberes und für das jeweilige Getränk oder Lebensmittel geeignetes Gefäß mit. Verschmutztes Geschirr muss das Verkaufspersonal ablehnen.
  • Zum Befüllen werden die mitgebrachten Behälter so gehandhabt, dass sie keine Verunreinigungen verursachen können. Deshalb darf weder das Personal noch der Bereich „hinter der Theke“ mit dem Geschirr in Berührung kommen.

Der Lebensmittelverband Deutschland hat Leitlinien für Unternehmen zum Umgang mit kundeneigenem Geschirr erarbeitet. Sie sind eine einheitliche Orientierung für den Handel und für die Lebensmittelüberwachung.

So kann der Einkauf an der Frischetheke im Supermarkt ablaufen:

Sie als Kunde öffnen das Gefäß selber und stellen es ohne Deckel auf ein Tablett. Das Tablett dient dann zum Transport dorthin, wo der Behälter befüllt wird und zurück zu Ihnen. Das Verkaufspersonal berührt Ihr Gefäß dabei möglichst nicht. Am Ende verschließen Sie ihre Dose selber und kleben den Bon darauf, den Ihnen das Verkaufspersonal einzeln gibt.

Auch zur Selbstbedienung dürfen mitgebrachte Becher und Gefäße genutzt werden. Idealerweise erklärt dann ein Aushang, wie das richtig geht. Bei Getränken sollten Sie zum Beispiel den Auslauf des Automaten weder mit dem Becher noch mit der Hand berühren. Um Speisen abwiegen zu können, schützt zum Beispiel ein Tablett oder eine Unterlage die Waage vor Verunreinigung.

Ein Sonderfall von Mehrweg-Behältern sind sogenannte Pool-Systeme. Dabei stellt das verkaufende Unternehmen - meist gegen Pfand - einen geeigneten Behälter zur Verfügung, der wieder zurückgegeben werden kann. Oft sogar ungespült.

Einweg- oder Mehrwegflaschen?

Mehrwegflaschen sind aus Umweltsicht die erste Wahl. Dies gilt umso mehr, je regionaler die Vertriebswege sind und je häufiger die Flaschen neu befüllt werden können. Wie Auswertungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU) gezeigt haben, sind PET-Mehrwegflaschen aus regionaler Abfüllung die ökologisch günstigsten Getränkeverpackungen. Sie sind leicht und können bis zu 25-Mal verwendet werden.

Auch Mehrweg-Glasflaschen haben gegenüber Einwegverpackungen die Nase vorn, weil sie bis zu 50-mal wiederbefüllt werden können. Mit steigender Länge des Transportwegs erhöhen sich allerdings die Umweltbelastungen, weil die Glasflaschen sehr schwer sind. Mitunter kann die Umweltbilanz einer 1,5-l-PET-Einwegflasche dann besser sein als die einer 0,7-l-Glas-Mehrwegflasche. Um beim Getränkekauf auf jeden Fall auf der sicheren Seite zu sein, sollten Verbraucher regionalen Anbietern mit Mehrwegsystem den Vorzug geben.

Gar nicht empfehlenswert sind dagegen Einweg-Glasflaschen. Ihre Herstellung verbraucht viel Energie und sorgt für einen hohen Ausstoß an Treibhausgasen. Energieaufwendig ist auch das Recycling von Einweg-PET-Flaschen. Hinzu kommt, dass nur ein geringer Prozentsatz an alten Plastikflaschen wieder zu neuen verarbeitet werden kann. Die meisten entsorgten Einweg-Plastikflaschen bekommen als Taschen oder Zeltplanen ein zweites Leben und dienen als Brennmaterial.

Joghurt aus dem Pfandglas?

Joghurt gibt es in zahlreichen Angebotsformen. Je kleiner die Verpackungseinheit, desto mehr Müll entsteht. Kleine Einweggläser sind ökologisch nicht sinnvoll.

Bei den 500-Gramm-Gebinden gibt es Angebote in Gläsern oder in Plastikbechern, meist mit abtrennbarem Pappanteil. Die Gläser sind zunächst ökologisch sinnvoll, denn sie können wiederverwendet werden. Ihr großer Nachteil: Sie sind schwer. Daher sind Pfandgläser nur bei lokalen Kreisläufen die ökologisch sinnvollste Entscheidung. Sonst ist der Plastikbecher aufgrund seines geringen Gewichts besser für die Umwelt. Trennt der Verbraucher dann den Papier- vom Plastikanteil und entsorgt alles über das örtliche Recycling, können die Rohstoffe besonders gut wiederverwendet werden.

Wie wir Verpackungsmüll vermeiden können

  • Milch, Saft, Wasser und Bier in Mehrweg-Flaschen kaufen, möglichst aus der Region, um lange Transporte zu vermeiden
  • Leitungswasser statt Wasser aus der Plastikflasche trinken
  • Obst und Gemüse lose kaufen
  • Großpackungen kaufen von Produkten, die man reichlich verbraucht (wie Reis, Kaffeebohnen, Nudeln, Waschmittel) und Handseife, Duschgel etc. in Nachfüllpackungen
  • Auf Quetschies verzichten, stattdessen Kindern richtiges Obst anbieten oder Obst frisch musen
  • Auf Produkte in Doppelt- oder Dreifachverpackung verzichten (Kosmetikflaschen im Karton, kleine Süßwarentüten im Plastikbeutel etc.)
  • Auf Kaffeekapseln verzichten
  • Für Pausenbrote eine Brotdose benutzen statt Plastikbeutel oder Folie, Mehrwegbecher statt Einwegbecher für Kaffee
  • Beutel aus Baumwolle oder Leinen am besten jahrelang verwenden
  • Damit das Recycling gelingt: Verpackungen mit mehreren Komponenten immer trennen, z.B. Deckel aus Aluminium vom Sahnebecher abziehen und Schraubverschlüsse vom Verbundkarton abdrehen.
  • Kaufen Sie Produkte aus Rezyklat, zum Beispiel Blumentöpfe, Farbeimer, Taschen und Kleidung. Kein Recycling ohne Nachfrage!

Verpackungen für Lebensmittel unter der Lupe

Lebensmittel werden meist in Kunststoff, Pappe, Glas oder Verbundkartons verpackt. Jedes Material hat Vor- und Nachteile.

Kunststoffverpackungen

Kunststoff ist ein beliebtes Verpackungsmaterial, weil es leicht, stabil und vielseitig ist. Verschiedene Kunststoffe haben unterschiedliche Eigenschaften, die die Lebensmittelindustrie nutzt: Joghurtbecher, Schalen für Fertiggerichte, Verpackungen für Obst und Gemüse, Fleisch, Snacks, Getränke – die Liste ist lang.

Kunststoffe entstehen meist aus Erdöl. Es muss mit immer aufwendigeren Methoden gefördert werden, denn große Teile der Vorräte sind schon verbraucht. Am Ende der oft nur einmaligen Nutzung steht die Entsorgung. Viele Kunststoffe können wiederverwendet werden. Die Recyclingquote für Kunststoff liegt in Deutschland offiziell bei nahezu 100 Prozent. Das klingt erstmal gut, aber man muss genauer hinschauen. Denn unter Wiederverwertung fällt auch die sogenannte thermische Verwertung, also das Verbrennen. Kunststoff hat aufgrund des Ursprungsmaterials Erdöl einen hohen Wert als Brennmaterial. So werden mehr als die Hälfte aller Kunststoffabfälle in Deutschland verbrannt, nur etwa ein Drittel davon dient als Ersatz für fossile Brennstoffe. Der Rest ist bei den häufig schlecht ausgelasteten Müllverbrennungsanlagen begehrt.

Etwas weniger als die Hälfte der Kunststoffabfälle wird stofflich verwertet, also wieder zu neuen Kunststoffen aufbereitet. Dafür müssen die Kunststoffarten sortiert und gereinigt werden. Vor allem für den Lebensmittelbereich gilt es sicherzustellen, dass recycelte Kunststoffe keine unerwünschten Stoffe enthalten.

Plastikmüll und Umwelt

Problematisch ist der Anteil des Kunststoffmülls, der nicht in der Entsorgung landet. Das können achtlos weggeworfene Verpackungen sein oder Müll der von Deponien davonfliegt, zum Beispiel leichte Plastiktüten, wie sie zum Einkauf von Obst und Gemüse genutzt werden. Dieser Müll landet auf verschlungenen Wegen letztendlich im Meer und bildet zum Beispiel im pazifischen Ozean einen riesigen Müllstrudel, der in den letzten Jahren mit atemberaubender Geschwindigkeit wächst.

Im Meer wird Kunststoff nach und nach zu kleinsten Teilchen – das sogenannte Mikroplastik – zerrieben, die schließlich gemeinsam mit dem Plankton im Meer treiben. An manchen Stellen gibt es bereits sechsmal so viele Kunsstoffteilchen wie Kleinstlebewesen. Fische, die sich von Plankton ernähren, nehmen auch diese Kunststoffe auf. Werden sie als Speisefische gefangen, kommt der Kunststoff zurück in die Küchen. Wie viel Mikroplastik der Mensch auf diese Art zu sich nimmt, ist unklar. Sicher ist, dass es Tierarten gibt, die am Verzehr kleiner Kunststoffteile sterben.

EU verbietet Einweg-Plastik

An europäischen Stränden zählen Trinkhalme, Einwegbecher und Wattestäbchen zu den häufigsten Plastik-Überresten. Die EU hat daher beschlossen, dass Plastik-Einwegprodukte wie Trinkhalme, Rührstäbchen, Besteck und Teller ab 2021 verboten sind. Hersteller von Essensbehältern, Folien, Plastikflaschen, Bechern, Tüten, Feuchttüchern, Luftballons, Tabakprodukten und Fischereigerät werden künftig an Reinigungsmaßnahmen finanziell beteiligt. Ab 2025 sollen Getränkeflaschen zu mindestens 25 Prozent aus wiederverwertetem Kunststoff bestehen, ab 2030 sollen es mindestens 30 Prozent sein. In Deutschland ist Anfang 2019 ist das neue Verpackungsgesetz in Kraft getreten. Danach muss die Quote beim Kunststoffrecycling der Verpackungen Schritt für Schritt steigen. 2022 soll ein Anteil von 63 Prozent erreicht sein.

Gesundheitsgefahren durch Kunststoffverpackungen?

Nicht nur für die Umwelt birgt das Plastik aus unseren Verpackungen Gefahren, sondern auch für uns Menschen: Es gibt immer wieder Meldungen, dass Kunststoffverpackungen unerwünschte Stoffe an Lebensmittel abgeben. Zum Beispiel Weichmacher wie Phtalate. Sie entfalten im Körper eine hormonähnliche Wirkung, die besonders bei Jungen und Männern zu Unfruchtbarkeit führen kann. Bei allen Meldungen und Untersuchungen blieb aber bisher unklar, ob die Phtalate aus den Plastikverpackungen ins Lebensmittel übergegangen sind oder aus anderen Produktionsstufen stammen.

Unerwünschte Stoffe lösen sich vor allem dann aus Kunststoffen, wenn sie nicht richtig gelagert oder zweckentfremdet werden. So sollten Getränkeflaschen aus PET nicht in der Sonne liegen und heiße Suppe gehört nicht in eine leere Eisverpackung.

Pappe und Papier

Sind Pappe und Papier besser als Plastik für Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Mehl?

Jein. Für die Herstellung von Papier wird enorm viel Energie und Wasser benötigt. Außerdem wächst der Rohstoff Holz zwar nach, aber sehr langsam.

Recyclingpapier ist für Lebensmittel wegen der möglichen Rückstände aus Druckfarben nicht erlaubt. Trotzdem hat Papier einen großen Vorteil gegenüber Plastik: Es zersetzt sich in der Umwelt.

Wie umweltfreundlich sind Getränkekartons?

Für Getränke wird häufig der so genannte Verbundkarton eingesetzt. Er besteht aus aus kunststoffbeschichtetem Kartonmaterial und ist innen beschichtet, zum Beispiel mit dem Kunststoff Polyethylen und Aluminium. In der Verpackungsverordnung werden Getränkekartons als „ökologisch vorteilhaft“ eingestuft. Das ist heute umstritten, denn sie enthalten oft mehr Plastik als früher, vor allem wegen der Ausgusshilfen und Verschlüsse. Auch das Recycling klappt selten so gut wie angepriesen, denn die Verbundstoffe werden immer komplizierter.

Unverpackt einkaufen

In vielen Großstädten gibt es sogenannte Unverpackt-Läden. Dort kann man in mitgebrachten Behältern, Pfandbehältern oder manchmal auch in Papiertüten Müsli, Nüsse, Nudeln, Getreide, Hülsenfrüchte, Kaffee, Tee und Ähnliches kaufen. Zu Beginn der Einkaufs werden die Behälter gewogen und mit dem Gewicht beschriftet. Dann zapft der Kunde aus großen Behältern alle Lebensmittel, die er kaufen möchte, in der gewünschten Menge in die Behälter. Bezahlt wird nach Gewicht – natürlich abzüglich des Gewichts der Verpackung.

Das Dilemma der Kaufentscheidung am Beispiel der Tomate

Eine umweltfreundliche Kaufentscheidung hängt nicht nur von der Verpackung ab. Der Kauf von einem Kilo Tomaten verdeutlicht das anschaulich.

Wochenmarkt, Supermarkt oder Discounter?

Lebensmittel die vom Erzeuger auf dem nahegelegenen Wochenmarkt verkauft werden, benötigen besonders wenig Energie bis sie beim Verbraucher ankommen. Jeder Zwischentransport zum Händler, Supermarkt oder Discounter verschlechtert die Klimabilanz durch Transport und Kühlung. Hier gilt: Der nahe Wochenmarkt schlägt Supermarkt und Discounter.

Saisonal und/oder bio?

Bio-Tomaten haben im Vergleich zu konventionellen Tomaten einen Vorsprung in Sachen Klimabilanz. Kauft man sie allerdings außerhalb der Saison, schwindet der Vorsprung zur konventionellen Tomate. Die nachhaltigste Entscheidung wäre: saisonal und bio!

Und wenn keine Tomatensaison ist?

Deutsche Tomaten aus dem Freiland gibt es nur von Mitte Juni bis Mitte Oktober, aus Folientunneln, die nicht beheizt werden, etwas länger. Aus Gewächshäusern mit unterschiedlich guten Energiebilanzen auch ganzjährig. In den anderen Monaten gilt es abzuwägen. Wer Tomaten außerhalb der Saison für eine Sauce braucht, greift am besten zur Konserve. Dabei schneiden Verbundkarton und Dose in der Ökobilanz etwa gleich gut ab. Das Einwegglas ist aufgrund des höheren Transportgewichts schlechter.

Unverpackt?

Tomaten, die lose in großen Kisten angeboten werden, haben die beste Klimabilanz. Kauft man sie lose oder in einem mitgebrachten Beutel bleibt das auch so. Schlechter schneiden alle industriell vorverpackten Tomaten ab. Besonders schlecht steht die kleine Snacktomate im Plastikeimer da, denn sie verbraucht schon mehr Strom und Wärme in der Erzeugung und zusätzlich das meiste Verpackungsmaterial. Eine unverpackt gekaufte, große Tomate ist die beste Wahl.

Fahrrad oder Auto?

Die Klimabilanz der Tomate hängt auch davon ab, wie sie eingekauft wird. Am schlechtesten schneidet ein Kilogramm Tomaten ab, das alleine mit dem Auto eingekauft wird. Teilen sich die Tomaten den CO2-Ausstoß des Autos mit vielen weiteren Lebensmitteln oder werden sie auf dem Weg nach Hause eingekauft, ist das deutlich besser. Am besten ist der Einkauf mit dem Rad oder zu Fuß.

Aufbewahren und Aufessen!

Zu Hause beeinflusst die Lagerung der Lebensmittel die Klimabilanz: Jeder Tag im Kühlschrank verschlechtert sie. Wie gut, dass Tomaten nicht in den Kühlschrank gehören.

Ebenfalls schlecht für das Klima ist das Wegschmeißen von Lebensmitteln. Mit dem Lebensmittel schmeißt man alle bisher verbrauchten Ressourcen in den Müll.

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