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Wer vegan lebt oder aus anderen Gründen auf Honig verzichten möchte, findet einige Alternativen auf dem Markt. Sie sollen ein veganer Ersatz für Honig sein und diesem ähneln.

Subbotina Anna / stock.adobe.com

Für den Marktcheck im November 2022 schauten sich die Ernährungsfachleute der Verbraucherzentrale NRW in Supermärkten und im Onlinehandel um. Insgesamt acht vegane Honigalternativen, davon zwei Bio-Produkte, wurden hinsichtlich Zusammensetzung, Kennzeichnung und Preis bewertet.

Kennzeichnung

Die Bezeichnung „Honig“ ist dem Naturprodukt vorbehalten. Die pflanzlichen Alternativen sind, vor allem optisch, Honig sehr ähnlich. Sie werden offiziell als Sirup, Brotaufstriche oder Dessertsoßen verkauft. Diese Bezeichnungen verstecken sich bei der Mehrheit der Produkte auf der Verpackungsrückseite. Auf der Vorderseite werben fast alle Alternativprodukte prominent mit Fantasienamen wie „Ohnig“, „Honix“, „Hvoney“ oder „Wonig“. Diese weichen nur minimal von der geschützten Bezeichnung „Honig“ ab. Die Hälfte der Produkte bildet sogar Honiglöffel ab. Lediglich zwei Alternativen geben gut sichtbar auf der Vorderseite die maßgeblichen Zutaten an, die den Honig ersetzen sollen.

Zutaten

Die Hälfte der Honigalternativen basiert auf Tapioka- oder Reissirup. Zwei Produkte enthalten mit Zusatzstoffen versetztes und aromatisiertes Wasser. Die beiden getesteten Bio-Produkte liefern hauptsächlich Rohrzucker und kleinere Mengen Saft- und Pflanzenextrakte.

Echter Honig besteht aus verschiedenen Zuckerarten, vor allem aus Fruktose und Glukose. Er darf maximal 20 Prozent Wasser und keine anderen Stoffe als Honig enthalten.

In den meisten Alternativprodukten steckt eine Vielzahl an Zusatzstoffen und Aromen, neben Süßungs- und Verdickungsmitteln auch Farbstoffe, Säuerungsmittel, Konservierungsstoffe und ein Stabilisator. Die Spitzenreiter bieten jeweils acht Zusatzstoffe und Honigaroma. Nur die Bio-Produkte kommen ohne Zusatzstoffe und Aromen aus.

Preis

Die Ersatzprodukte nutzen den Trend zu veganen Lebensmitteln und sind laut Verbraucherzentrale völlig überteuert mit einem Durchschnittspreis von 20,77 Euro pro Kilogramm. Im Vergleich dazu kostet ein Kilogramm Honig im Schnitt 13,80 Euro. Der Preis für den veganen Honigersatz ist kaum zu rechtfertigen, zumal diese Produkte kaum kostspielige Zutaten enthalten.

Fazit

Insgesamt liefert keines der getesteten Produkte einen relevanten Beitrag zur Versorgung mit essenziellen Nährstoffen. Dasselbe gilt allerdings für andere Sirupe, Fruchtdicksäfte, Honig oder
Haushaltszucker. Die getesteten Produkte erfüllen alle ihren Zweck. Dennoch: Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt!

Übrigens: Veganer Honigersatz lässt sich günstig selbst herstellen. Online gibt es eine Vielzahl verschiedener Rezepte.

Der Artikel ist erschienen in der Ernährung im Fokus Winterausgabe 04 2022.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW 

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