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Hülsenfrüchte sind im deutschen Ertragsanbau von zunehmender Bedeutung. Als Weltnahrungsmittelprodukte spielen sie nach Getreide die zweitwichtigste Rolle.

Erbsen-Pflanzen mit reifen Früchten
Vladyslav Siaber/Fotolia.com

So ist beispielsweise der Anbau von Erbsen bereits ab etwa 8.000 v. Chr. belegt. Ursprung der meisten Hülsenfrüchte – botanisch Leguminosen – sind die Länder des mittleren Ostens, Mittel- und Südamerika, Afrika und in Asien vor allem China. So stammen die heutigen Kulturerbsen (Pisum sativum) vermutlich von einer Art ab, die vom östlichen Mittelmeerraum bis nach Mittelasien beheimatet ist. Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) stammt dagegen aus Süd- und Mittelamerika.

Linsen (Lens culinaris) stammen aus dem Mittelmeerraum oder Kleinasien und sind seit Beginn des Ackerbaus eine wichtige Nutzpflanze. Im alten Ägypten waren sie eines der Grundnahrungsmittel. Heute werden Linsen vor allem in Spanien, Russland, Chile, Argentinien, den USA, Kanada und Vorderasien angebaut. Allein in Indien sind über 50 Sorten verbreitet. In Deutschland werden sie in kleinen Mengen auf der Schwäbischen Alb, in Niederbayern und in Thüringen angebaut – Tendenz in letzter Zeit wieder steigend.

Die Sojabohne (Glycine max) wurde bereits 2.800 v. Chr. in China kultiviert. Im 17. Jahrhundert kam sie über Indonesien nach Indien und schließlich nach Nordafrika. Die Sojabohne gelangte erst relativ spät nach Europa und Amerika (1829). Grund hierfür war, dass die Wärme liebende Kurztagspflanze in den gemäßigten Breiten nicht ausreifte. Die Züchtung standortangepasster Sorten ermöglichte es jedoch, den Anbau weltweit auszudehnen. Inzwischen werden in Amerika rund drei Viertel aller Sojabohnen produziert. In Europa ist der Anbau nach wie vor gering, hat aber in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen (Statista 2022).

Bei der Kichererbse (Cicer arietinum) wird angenommen, dass sie schon vor 8.000 bis 10.000 Jahren im Vorderen Orient in Kultur genommen wurde. Über Griechenland und Italien verbreitete sie sich schließlich in ganz Europa. In Deutschland tauchte sie erstmals im 1. Jahrhundert n. Chr. am Rhein auf.

Familie mit großem Stammbaum

Die Leguminosen sind eine der artenreichsten Familien im Pflanzenreich. In der botanischen Klassifizierung werden sie der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (Fabales) zugeteilt. Diese Ordnung umfasst drei Unterfamilien, die Fabaceae (oder auch Papilionaceae), Caesalpiniaceae und Mimosaceae, die oft auch als eigene Familien behandelt werden. Nur wenige Familien besitzen wie die Hülsenfrüchtler zwei gültige, alternativ verwendbare wissenschaftliche Namen: Leguminosae und Fabaceae.

Erbsen, Bohnen, Linsen, Sojabohnen und Kichererbsen gehören alle zur Familie der Fabaceae. Insgesamt umfasst die Familie etwa 730 Gattungen und rund 20.000 Arten.

Hülsenfrüchte sind ein weltweites Handelsgut

Der Anbau von Hülsenfrüchten hat in Deutschland generell nur eine geringe Bedeutung, in den letzten Jahren aber mit steigender Tendenz. Im Jahr 2022 lag die Anbaufläche aller Hülsenfruchtarten bei knapp 261.000 Hektar. Damit hat sich der Anbau seit 2013 fast verdreifacht (BLE 2023). Wegen der ökologischen Vorteile und zahlreichen Verwertungsmöglichkeiten als Eiweißquelle unterstützt die Politik auf nationaler und EU-Ebene die Ausweitung des Hülsenfruchtanbaus (z.B. im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie). Bis 2030 sollen auf zehn Prozent (derzeit 2,2 %) der Ackerfläche Hülsenfrüchte wachsen.

Trockene Hülsenfrüchte werden praktisch ausnahmslos importiert. Hauptexportländer für Erbsen waren 2011 vor allem Kanada, Russland, die USA und Frankreich, für Bohnen China, Myanmar und die USA. Linsen kommen hauptsächlich aus Kanada, Australien, Türkei und den USA (Quelle; FAO, 2015).

Sojabohnen kommen vor allem aus den USA. Hierzulande ist der Anbau von Sojabohnen sehr gering – bisher werden nur ca. drei Prozent der jährlich in Deutschland genutzten Sojabohnen im Land selbst produziert (BLE 2023). Doch es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend. Im Jahr 2022 wurden laut Statistischem Bundesamt etwa 128.000 Tonnen Soja geerntet und damit fast 20 Prozent mehr als im Jahr 2021. Die meisten Anbauflächen (59 %) finden sich in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg (rund 17 %) – der Rest verteilt sich auf fast alle anderen Bundesländer.

Auch weltweit hat der Sojaanbau in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Wurden im Jahr 2010/11 noch rund 265.000 Tonnen Sojabohnen geerntet, wird für 2023/24 eine Erntemenge von 410.590 Tonnen prognostiziert. Die bedeutendsten Anbauländer sind die USA und Brasilien, gefolgt von China (Statista 2023). Innerhalb der EU ist Italien das bedeutendste Anbauland (BLE 2023).

Nach den Gräsern – speziell Getreide – nehmen Leguminosen einen hohen Rang bei den Weltnahrungsmittelprodukten ein. Verwendet werden sowohl die vegetativen Pflanzenteile als auch die Samen. Sie haben einen hohen Gehalt an Proteinen, Stärke und Ölen. In der Tierproduktion werden zum Beispiel Klee und Luzerne als Viehfutter verwendet. Mit dem  Anbau von Leguminosen reichern die Landwirte und Gärtner den Boden mit Stickstoff an, da die Leguminosen eine für die Landwirtschaft bedeutende Eigenschaft besitzen: Ihre Wurzeln gehen mit bodenbürtigen Bakterien eine Symbiose ein. Die Bakterien sind in der Lage, Luftstickstoff zu binden und der Pflanze zuzuführen – wofür sie von der Pflanze Nährstoffe erhalten.

Anbau von Hülsenfrüchten

Hülsenfrüchte haben aufgrund ihrer Stickstoff-Fixierung vor allem als Vorkultur eine wichtige Bedeutung – nicht nur im ökologischen Anbau. Dies gilt insbesondere für nachfolgende Ackerfrüchte wie Getreide. Durch die Symbiose mit den Knöllchenbakterien im Boden können Hülsenfrüchte pro Hektar und Jahr zwischen 50 und 100 Kilogramm Stickstoff im Boden anreichern. Dieser steht dann den nachfolgenden Pflanzen zur Verfügung. Die einzelnen Gattungen und Arten haben unterschiedliche Ansprüche, die der Landwirt oder Gärtner berücksichtigen muss. Aufgrund der zum Teil relativ hohen Temperaturansprüche ist der Anbau in Deutschland – je nach Kultur – vor allem in südlichen Gebieten mit milden Wintern (maritimes Klima) interessant. Vielfach können Hülsenfrüchte aber auch im Winteranbau oder teilweise – zum Beispiel Gartenbohnen – auch im Gewächshaus kultiviert werden und dadurch höhere Erträge bringen.

Klicken Sie auf die Begriffe, um mehr über die Ansprüche der einzelnen Pflanzengattungen zu erfahren:

Erbsen

Die Pflanzen keimen im Herbst, blühen und fruchten dann im nächsten Frühjahr beziehungsweise Sommer. Die Frosthärte der bisher gezüchteten Wintererbsensorten reicht jedoch für nördliche Anbaubedingungen nicht aus. Der Anbau von Erbsen erfolgt in Mitteleuropa im Sommer, in England hingegen vorwiegend als Winterfrucht. Erbsen reagieren empfindlich auf extreme Bodenbedingungen. Sie bevorzugen Standorte mit leichten Böden und eher trockene Sommer für eine gute Abreife (BZL 2023). In Deutschland sind gute Voraussetzungen zum Beispiel in Sachsen-Anhalt mit tiefgründigen humusreichen Böden gegeben. Die Erntemengen lagen in Deutschland im Jahr 2022 bei rund 322.000 Tonnen auf einer Anbaufläche von insgesamt 107.000 Hektar.

Bohnen

Gartenbohnen bevorzugen warme, aber nicht zu heiße Klimate mit ausgeglichenen Temperaturen. Zu hohe Temperaturen führen – insbesondere mit niedriger Luftfeuchte – zu einer schlechteren Hülsenqualität und sinkenden Erträgen. Bezüglich des Bodens ist die Bohne nicht sehr wählerisch, sie gedeiht auf leichten und schweren Böden. Hohe Erträge erzielen sie jedoch vor allem auf mittleren Böden mit hohem Humusgehalt und auf Lößböden. Da der Material- und Arbeitsaufwand sehr hoch ist, werden Stangenbohnen ausschließlich in Gartenbaubetrieben sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus kultiviert.

Im Gewächshaus werden Stangenbohnen nach der Pflanzung an einer Schnur aufgeleitet und wachsen an dieser entgegen dem Uhrzeigersinn nach oben. Obwohl Stangenbohnen eine hohe Luftfeuchte mögen, muss der Gärtner dafür sorgen, die Blätter trocken zu halten, um Infektionen mit Schadpilzen vorzubeugen. Bei der Stickstoffdüngung ist Vorsicht geboten: Die Pflanzen sind sehr empfindlich gegenüber Chlorid, einer Nährstoff-Form, die in verschiedenen Düngern enthalten ist.

Linsen

bevorzugen leichte Kalkmergel-Böden, sie können aber auch auf Kalkschotter und kalkhaltigem Sand in warmen, trockenen Gebieten angebaut werden. Böden mit hohem Nährstoffgehalt  eignen sich nicht für den Anbau von Linsen zur Körnergewinnung. Ein zu üppiges vegetatives Wachstum führt zu einem geringen Hülsen- und Samenansatz. Die Pflanzen vertragen Temperaturen von -5 bis -9 Grad Celsius und können daher in milden Lagen, wie im Mittelmeergebiet, als Winterfrucht kultiviert werden. In den USA und Kanada werden Linsen großflächig und voll mechanisiert angebaut. In den meisten Anbaugebieten werden sie dagegen auch heute noch auf kleinen Flächen mit viel Handarbeit kultiviert.

Wichtig für den Erfolg des Linsenanbaus ist die Niederschlagsverteilung während der Vegetationsdauer. Zu viel Regen, vor allem während der Blüte- und Erntezeit sind kritisch. Die Blüten fallen dann ab und die Körner in den Hülsen wachsen aus und werden braun (LfL 2014).

Damit die Samen nicht von Vögeln gefressen werden, müssen sie tief gesät werden. Aufgrund des hohen Wärmebedarfs werden Linsen Ende April bis Anfang Mai ausgesät.

Kichererbsen

haben relativ hohe Wärmeansprüche, sind jedoch ansonsten genügsam  und relativ trockenresistent. Aus diesem Grund werden sie eher in trockenen, wärmeren Gebieten angebaut. Sie gedeihen am besten auf leichten Böden.
In Europa wurde der Anbau in Italien, aber auch in Deutschland stark ausgedehnt. Meist werden Sorten aus dem nördlichen Teil der USA und aus Kanada angebaut. Sie sind besser an die Klimaverhältnisse in Europa angepasst, die Blütenbildung erfolgt bei ihnen unabhängig von der Tageslänge.

Die Diskussion um transgenes Sojaschrot ließ in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach Eiweißfuttermitteln aus heimischer Produktion ansteigen. Hintergründe waren unter anderem das EU-weite Verbot von Futtermitteln, die tierisches Protein enthalten („Tiermehl“), aber auch die Skepsis von Verbrauchern und Landwirten. Als alternative Eiweißträger eignen sich zum Beispiel Süßlupinen, Ackerbohnen und Futtererbsen. Bezüglich Produktionstechnik und Standortansprüchen sind die Futtererbsen am problemlosesten.

Ernte von Hülsenfrüchten

Bei der Ernte von Hülsenfrüchten werden Grünpflücke und Trockenernte unterschieden. Bei der Grünpflücke werden die Hülsenfrüchte geerntet, sobald sie ihre sortentypische Größe erreicht haben und die Samen die Hülse bauchig auseinander drücken. Diese Ernte gelangt als Frischgemüse zum Verbraucher. Dabei hat der genaue Erntezeitpunkt einen entscheidenden Einfluss auf das Ernteergebnis: Ganz nach Geschmack werden zum Beispiel zartere Bohnen früher, also mit kleineren Samen, deftigere Bohnen später, das heißt mit größeren Samen geerntet.

Die Grünpflücke der Markerbsen erfolgt, sobald die Samen ihre sortentypische Größe erreicht haben, aber noch nicht hart geworden sind. Zuckererbsen erntet man, sobald die Hülsen ihre Länge, die Samen aber noch nicht die volle Dicke erreicht haben. Dagegen werden Schalerbsen üblicherweise nicht grün, sondern erst im trockenen Zustand gepflückt, genauso wie Trockenkochbohnen. Hierzu wird das trocken gewordene Kraut herausgezogen, an luftig-trockener Stelle einige Tage nachgetrocknet und dann die Samen abgeerntet.

Im Erwerbsgartenbau werden die Erbsen und Bohnen, ebenso wie im Garten je nach Fruchtreife, mehrmals als Frischgemüse beerntet. Neuerdings wird durch moderne Erntetechnik auch eine maschinelle Einmalbeerntung der Bohnen für den Frischmarkt verfolgt.

Im landwirtschaftlichen Feldanbau steht dagegen die Gewinnung von Trockenkocherbsen und -bohnen im Mittelpunkt. Dazu wird die vollständige Ausreifung der Samen abgewartet, die mit dem Trockenwerden der Hülse und dem eintrocknenden Kraut der Pflanze erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt wird das Feld mit dem Mähdrescher beerntet. In diesem Prozess drischt die Maschine die hart gewordenen Samen aus der an ihrer Bauchnaht leicht aufspringenden, reifen Hülse.

Worauf bei der Ernte der einzelnen Pflanzengattungen zu achten ist:

Körnererbsen

Die Ernte muss möglichst schonend durchgeführt werden. Bei Kornfeuchten von 16 bis 18 Prozent ist der Bruchanteil beim Erntegut deutlich geringer, allerdings stehen dem die nachfolgenden Trocknungskosten gegenüber, denn zur längeren Lagerung sollte ein Restwassergehalt von 14 Prozent nicht überschritten werden. Mähdreschfähig sind grundsätzlich nur vollreife Bestände: Blätter und Stängel müssen abgestorben, die Hülsen trocken und die Samen hart sein.

Die Ernte für die Verarbeitungsindustrie erfolgt mit speziellen Dreschmaschinen. Der genaue Erntezeitpunkt wird aufgrund der Festigkeit der Erbsenkörner festgestellt. Das Erntegut ist nicht lagerfähig und muss sofort zum Verarbeitungsbetrieb angeliefert werden. Lange Transportwege sind nicht möglich.

Buschbohnen

Je nach Saatzeit erfolgt die Ernte ab Ende Juni bis Mitte Oktober. Für den Vertragsanbau wird die Ernte oftmals mittels maschineller Vollernter durchgeführt. Doch nach wie vor hat die Handernte für den Frischkonsum eine wichtige Bedeutung, wobei mit Ernteleistungen von 15 bis 25 Kilogramm Bohnen pro Stunde gerechnet werden kann.

Gartenbohnen

Gartenbohnen werden rund 5-6 Wochen nach der Pflanzung geerntet, die Pflückung erfolgt in 3 bis 4-tägigem Abstand. Die Ernteperiode erstreckt sich in Abhängigkeit vom Kulturzustand über einen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen. Gute Bestände lassen wöchentliche Erträge von rund 0,4 kg/m² zu, sodass man von einem Gesamtertrag von 2,5−3 kg/m² ausgehen kann.
Sojabohnen – die Ernte erfolgt Ende September bis Anfang Oktober, wenn die Blätter der Pflanzen abgefallen sind. Die Bohnen werden sofort nach der Ernte schonend – Lufttemperatur nicht über 40 Grad Celsius – auf maximal 13 Prozent Wassergehalt getrocknet.

Hülsenfrüchte aus ökologischem Anbau

Hülsenfrüchte sind im Ökolandbau ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge, da sie in der Lage sind, mithilfe von Knöllchenbakterien im Boden Luftstickstoff zu binden. Auf diese Weise reichern sie den Boden auf natürliche Weise mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff an und benötigen daher grundsätzlich eine geringe Stickstoffdüngung.

Da im Unterschied zum konventionellen Anbau keine chemischen Pflanzenschutzmitteleingesetzt werden dürfen, müssen Ökolandwirte vor allem auf einen günstigen Standort für Hülsenfrüchte achten, um Blattpilzerkrankungen wie Mehltau zu verhindern. Hierbei spielt auch die Sortenwahl eine wichtige Rolle. Der Absatz der ökologisch erzeugten Hülsenfrüchte erfolgt vielfach über die Direktvermarktung oder zum Teil über Anbauverträge mit der Tiefkühlindustrie.

Nachfolgend finden Sie weitere Informationen zu den einzelnen Pflanzengattungen:

Ackerbohne

Im ökologischen Anbau ist die Ackerbohne (Vicia faba minor) neben der Erbse die Körnerleguminose mit der größten Anbaubedeutung und eine wichtige Kultur in Fruchtfolgen. Darüber hinaus liefert sie wertvolles Tierfutter, das vor allem bei der Rinderfütterung zum Einsatz kommt. Ackerbohnen-Sorten mit geringem Gehalt an Bitterstoffen eröffnen weitere Einsatzbereiche, da der Eiweißbedarf aus ökologischer Erzeugung generell steigt.

Erbsen

Die Körnererbse (Pisum sativum) ist im ökologischen Landbau ebenfalls ein wichtiges Fruchtfolgeglied. Aufgrund der Stickstoff-Fixierung sind die Ansprüche an die Vorfrucht gering und die Wirkung als Vorfrucht gut. Körnererbse und Futtererbse sind für den heimischen Anbau interessant. Die Körnererbse ist sowohl für die menschliche als auch tierische Ernährung wichtig, die Futtererbse spielt vor allem als Gemengepartner im ökologischen Feldfutterbau eine Rolle.

Sojabohnen

Deutsche Bio-Sojabohnen wurden anfangs nur für die Nahrungsmittel-Produktion verwendet. Die Nachfrage nach hochwertigen Leguminosen für die Nutztierhaltung ist jedoch gestiegen, sodass es inzwischen für Bio-Sojabohnen auch als Futtermittel einen wachsenden Markt gibt. Die Unkrautbekämpfung kann bei Sojabohnen ähnlich wie beim Mais per Hacke oder Striegel erfolgen. Da die Sojabohne mit sich selbst verträglich ist, kann sie in vielen Fruchtfolgen eingebaut werden.

Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche lag 2020 bei der Sojabohne mit 27 Prozent der Anbaufläche relativ hoch im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen (BLE 2023).

Linsen

Beim Ökoanbau von Linsen ist die Verunkrautung das Hauptproblem. Aufgrund ihres feinen Blattwerkes besitzen sie nur geringe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern. Daher sollten weitestgehend alle vorbeugenden Maßnahmen angewendet werden. Empfehlenswert ist der Anbau mit einer Stützfrucht wie Gerste oder Hafer. Diese verhindern, dass die ohnehin niedrigen Pflanzen bei ungünstiger Witterung auf den Boden sinken.

Kommerzielle Keimlingproduktion

Bei der kommerziellen Keimlingproduktion spielen hygienische Aspekte eine wichtige Rolle. Gerade die Massenproduktion birgt die Gefahr, Bakterien und Schimmelpilzen vermehrt Angriffsflächen zu bieten. Aus diesem Grund müssen professionelle Keimlingproduzenten besonders auf die Hygiene bei der Anzucht der Keimlinge achten. Das gilt insbesondere für die Räume, in denen die Keimlingskulturen bis zur Ernte wachsen. Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden meist technisch überwacht und gesteuert, das Wachstum laufend kontrolliert. Je nach Sorte und Temperatur benötigen die Keimlinge für das Wachstum bis zur Ernte etwa 4 bis10 Tage. Wie feucht oder trocken die Keimlinge herangezogen werden, hängt ebenfalls von der Sorte ab. Auf jeden Fall sollte es kühl und dunkel sein.

Mittels Ultraschall ist es heute möglich, die Sprossenzucht zu beschleunigen und zu verbessern.

Die lebensmitteltechnischen Vorschriften für einen kommerziellen Anbau und Vertrieb der Keimlinge sind so streng, dass zu Hause gezogene Sprossen kaum den Weg ins Lebensmittelregal finden könnten.

Bei der kommerziellen Produktion kann ganzjährig geerntet werden. Dafür werden die Keimlinge maschinell von den Schalen befreit und gewaschen. Ein Trocknen mittels Luftstrahl ist nicht zwingend erforderlich, ein Abtropfen im Sieb ist ausreichend. Damit die Keimlinge frisch in den Weiterverkauf kommen, werden lange Lagerzeiten vermieden. So bleiben die ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffe erhalten, die Keimlinge bleiben knackig und sehen appetitlich aus.

Eines der gängigsten Produkte von Keimlingproduzenten sind die sogenannten Mungbohnen-Keimlinge, die oft fälschlicherweise als Sojasprossen bezeichnet werden.

Der Absatz der professionell erzeugten Keimlinge erfolgt über dieselben Verkaufskanäle wie bei anderen landwirtschaftlichen Produkten, meist direkt an Großkunden.

Bei der kommerziellen Produktion von Bio-Keimlingen sind spezielle Richtlinien – je nach Anbauverband beziehungsweise nach der EU-Bio-Verordnung – zu berücksichtigen. Das Saatgut muss aus ökologischem Anbau stammen. Die Einhaltung der Verordnungen oder Richtlinien wird regelmäßig durch unabhängige Kontrollstellen überprüft.

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