Im kommerziellen Anbau werden die Pflanzen durch regelmäßiges Stutzen auf Hüfthöhe gehalten. Das erleichtert die Ernte und verhindert das Blühen.
Der Anbau von Tee ist bis zu einer Höhe von 2.200 m möglich. Optimal sind Temperaturen um 19 °C, weshalb Camellia sinensis auch überwiegend in den höheren Lagen tropischer und subtropischer Regionen angebaut wird. So sind die weltweit größten Produzenten China, Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien. Zu den bekanntesten Anbaugebieten zählen Assam, Ceylon, Darjeeling, Formosa und Japan.
Geschmack und Qualität des Tees

Anbaugebiet, Höhenlage, Klima, Boden, Pflückmethode und Weiterverarbeitung haben einen großen Einfluss auf den Geschmack und die Qualität des Tees. Generell gilt jedoch: Je jünger die Teeblätter sind, desto besser ist ihre Qualität.
Für hochwertige Tees werden nur die Knospe sowie das erste und zweite Blatt gepflückt – nach der Pflückregel „Two leaves and a bud“. Der komplette junge Trieb am Teestrauch wird „Flush“ genannt, ein Begriff, der auch in der Bezeichnung der Ernte des Tees wiederzufinden ist: zum Beispiel First Flush für die erste Ernte im Frühjahr. Als Second Flush bezeichnet man die zweite Ernte von Ende Mai bis Juli mit einem kräftigeren Geschmack.
Qualitätsmerkmal Blatt
Der Ertrag einer Teepflanze ist stark abhängig von der Größe der Blätter, der Blattanzahl, der Wuchsfreudigkeit sowie der Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten. Qualitätsmerkmale wie das Aroma und die Farbe des Aufgusses sind ebenfalls entscheidend. Kleine und leicht behaarte Blätter sind qualitativ deutlich hochwertiger als zum Beispiel große, haarlose Blätter.
Vom Steckling zur Teepflanze
Vermehrt werden Teepflanzen heute gewöhnlich über Stecklinge. Die Anzucht der Jungpflanzen erfolgt in Containern, bis sie mit rund 12.000-13.000 Stück pro Hektar auf der Teeplantage ausgepflanzt werden. Je nach Sorte können die Pflanzen etwa ab dem vierten Jahr das erste Mal beerntet werden. Gesunde Teepflanzen liefern oft mehrere Jahrzehnte lang gute Erträge.
Heute sind im Anbau vor allem Hybriden zu finden, die die gewünschten Merkmale in sich vereinen. Sie gehen ursprünglich auf zwei Arten der Teepflanze zurück:
- Camellia sinensis var. sinensis: 5-8 cm lange Blätter, frostverträglich, widerstandsfähiger als C. assamica, 4-6 m Höhe bei natürlichem Wuchs, aus dem Hochland Chinas
- Camellia sinensis var. assamica: 10-12 cm lange Blätter, sehr wärmebedürftig, Wuchs baumartig bis 12-15 m Höhe, beheimatet in Assam (Indien)
China ist weltweit größter Teeproduzent
Der weltweit größte Teeproduzent ist China mit über 1,9 Mio. t in 2012 (+ 18 % gegenüber dem Vorjahr). Auf Platz zwei folgt Indien mit mehr als 1,1 Mio. t. Weitere wichtige Erzeugerländer sind Kenia (369.562 t), Sri Lanka (326.278 t) und Indonesien (130.500 t). Der größte Tee-Exporteur ist Kenia mit 346.777 t, gefolgt von der Volksrepublik China mit 321.790 t und Sri Lanka mit 319.947 t.
Der nach Deutschland importierte Tee stammt hauptsächlich aus China (11.021 t), auf Platz zwei folgt Indien (9.974 t), Platz drei belegt Sri Lanka (8.221 t). Im Jahr 2012 wurden insgesamt 56.431 t importiert. Davon konsumierten die deutschen Verbraucher 18.960 t, das sind 2,5 % mehr als im Vorjahr. Am beliebtesten war schwarzer Tee (76,5 %), grüner Tee machte nur knapp ein Viertel aus (23,5 %). Das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 27 l (Quelle: Deutscher Teeverband, 2013).